- Das Forschungsprojekt BANULA hat ein Modell für regelzonenübergreifende Stromverträge im Bereich der E-Mobilität entwickelt, das bereits in mehreren Regelzonen erfolgreich eingeführt wurde. E-Autofahrende können ihren Stromvertrag deutschlandweit an Ladesäulen nutzen, auch mit selbst erzeugtem Photovoltaik-Strom, was stabile Preise und Transparenz bietet. Der nationale Rollout des Modells wird als entscheidend für den Erfolg bewertet, um die flächendeckende Verfügbarkeit sicherzustellen. Das Projekt überwindet die Einschränkungen traditioneller Roaming-Lösungen, indem es ein Virtuelles Bilanzierungsgebiet nutzt, das dynamische und flexible Vertragsoptionen ermöglicht. BANULA fördert die Erweiterung des Ladenetzwerks und nutzt die Zusammenarbeit innovativer Partner, um die Attraktivität der E-Mobilität zu stärken.
Das wegweisende Forschungsprojekt BANULA, unter der Leitung des renommierten Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, hat mit seinem neuartigen Durchleitungsmodell für regelzonenübergreifende Stromverträge im Bereich der E-Mobilität einen entscheidenden Fortschritt erzielt. Nach einer erfolgreichen Erprobung in der TransnetBW-Regelzone wurde das Konzept auch in der Amprion-Regelzone eingeführt und bietet E-Autofahrenden die Möglichkeit, ihren bestehenden Stromvertrag deutschlandweit an Ladesäulen zu verwenden.
Erweiterung des Ladenetzwerks
Dieses Modell unterscheidet sich von traditionellen Ladelösungen, indem es das Laden zu den spezifischen Konditionen des eigenen Stromvertrags erlaubt, inklusive der Nutzung von selbst erzeugtem Photovoltaik-Strom. Ein wesentlicher Unterschied zu herkömmlichen Roaming-Ansätzen ist die Mitnahme der Vertragsinhalte, was für Transparenz sorgt und den Nutzern stabile Preise und festgelegte Stromquelle bietet. Besonders spannend ist die Rolle der Regelzonen. Diese geografisch definierten Netzbereiche, verwaltet von Übertragungsnetzbetreibern wie TenneT, 50Hertz, Amprion und TransnetBW, sind die Basis für den Betrieb von Hoch- und Höchstspannungsnetzen.
Dr. Daniel Stetter des Fraunhofer IAO hebt die Bedeutung dieser Innovation hervor. Nur durch einen nationalen Rollout kann der volle Vorteil des Durchleitungsmodells realisiert werden. Die Implementierung in der Amprion-Regelzone, veranschaulicht durch die Ladesäule der Amperfied GmbH am Standort der OLI Systems GmbH in Harthausen, markiert einen weiteren Schritt zur flächendeckenden Verfügbarkeit für E-Mobilisten in Deutschland.
Überwindung traditioneller Roaming-Lösungen
Das Projekt BANULA beseitigt mit seinem Ansatz die Beschränkungen des klassischen Roamings, das oft nur den Zugang, aber nicht die spezifischen Vertragsbedingungen gewährleistet. Der Einsatz eines Virtuellen Bilanzierungsgebiets, definiert durch die Bundesnetzagentur und betrieben von OLI Systems, bietet ein dynamisches Ökosystem. Ladeinfrastrukturanbieter können so dem BANULA-Netzwerk beitreten, um das Durchleitungsmodell als zusätzliche Option neben bestehenden Abrechnungsmethoden anzubieten. Dies ermöglicht eine nahtlose Integration in bestehende Infrastrukturen und eröffnet neue Möglichkeiten für die Abrechnung elektrischer Energien.
Der innovative Geist der am Projekt beteiligten Partner wie badenova AG, Universität Stuttgart und smartlab Innovationsgesellschaft mbH zeigt sich in der erfolgreichen Umsetzung dieser bahnbrechenden Konzepte. Die Vielzahl der bestehenden und neuen Standorte ermöglicht es, das Netz der Ladeinfrastruktur nachhaltig zu erweitern und die Attraktivität der E-Mobilität in Deutschland entscheidend zu stärken.