- Alan Winston Filion, ein 18-jähriger aus Kalifornien, hat seine Schuld für eine bedeutende Serie von Swattings eingestanden. Filion drohen bis zu fünf Jahre Haft pro Anklagepunkt für seine Bedrohungen gegen Schulen, Moscheen und weitere Einrichtungen. Der Fall erstreckt sich über viele Staaten, und Filion soll über 375 falsche Notrufe zwischen August 2022 und Januar 2024 abgesetzt haben. Ermittlungen führten mithilfe von Plattformen wie Telegram und Discord sowie durch private Ermittler zur Identifikation von Filion als “Torswats”. Medienberichten zufolge ist Filion mit einer rassistischen Gruppierung verbunden, und er erwartet derzeit sein Urteil in Untersuchungshaft.
In einem der bedeutendsten Fälle von sogenannten Swattings in der US-amerikanischen Justizgeschichte hat ein 18-jähriger aus Lancaster, Kalifornien, vor kurzem seine Schuld eingestanden. Dies steht im Zusammenhang mit einer Reihe von Anrufen, die landesweit für Aufregung sorgten, indem sie Polizei und Sicherheitskräfte zu unterschiedlichen Zielorten wie Schulen und Gerichtsgebäuden schickten. Alan Winston Filion wurde angeklagt, weil er mehrfach gedroht hatte, anderen Schaden zuzufügen. Dafür drohen ihm bis zu fünf Jahre Haft pro Anklagepunkt. Zu Jahresbeginn war Filion nach Seminole County in Florida überstellt worden, wo ihn die Staatsanwaltschaft mit mehreren Straftaten in Verbindung bringt. Es wird behauptet, er habe dem Polizei-Dispatcher in Sanford mitgeteilt, bewaffnet und bereit zu sein, eine Moschee zu attackieren. Bekannt unter dem Pseudonym „Torswats“, wartet Filion seit fast einem Jahr in Untersuchungshaft auf seinen Prozess.
Reichweite über Staatsgrenzen hinaus
Die Bundesanklage gegen Filion umfasst eine Vielzahl von sogenannten Swattings, die sich über viele Staaten hinweg erstreckten. Zwischen August 2022 und Januar 2024 soll Filion über 375 falsche Notrufe abgesetzt haben, die religiöse Einrichtungen, Schulen, und historische afroamerikanische Colleges betroffen haben. Lisa Monaco, stellvertretende Justizministerin, betonte, dass der Fall die Entschlossenheit des Justizministeriums unterstreiche, solche gefährlichen Bedrohungen zu ahnden. Durch falsche Drohungen habe Filion Angst und Chaos gestiftet, nun müsse er sich den Folgen stellen.
Ermittlungen und Ermittlerstrategien
Der Fall wurde unter anderem durch Spuren auf Plattformen wie Telegram und Discord aufgedeckt. Ein privater Ermittler mit dem Alias „Cafrozed“ hatte entscheidend zur Aufklärung beigetragen, nachdem zwei prominente Twitch-Stars, ebenfalls Opfer der Swatting-Aktionen, seine Hilfe beansprucht hatten. Der Ermittler schlüpfte in die Rolle eines rachsüchtigen Ex-Ehemanns, um Verdächtige im Netz zu infiltrieren. Besonders grausame Inhalte wurden aufgedeckt, was den Entschluss zur Übergabe gesammelter Beweise an das FBI bekräftigte. Diese Informationen führten schließlich zur Identifikation von “Torswats”.
Einzelheiten über das Leben von Filion außerhalb seiner Online-Aktivitäten bleiben rar. Im Herbst 2022 begann er ein Mathematikstudium, dennoch wird er von ehemaligen Bekanntschaften als unauffällig beschrieben. Medienberichten zufolge ist er mit einer Gruppierung verbunden, die rassistische Gewalt propagiert. Solche Informationen wurden von der Internet Crime Complaint Center des FBI weitergeleitet, die auch von einer Verbindung zu einem extremistischen, neonazistischen Kult berichten. Die Ermittlungen, das Aufdecken von Hinweisen und der Bezug von rechtlichen Informationen wie Subpoenas an Plattformen zeigen die Komplexität des Falls. Ein genaues Urteil steht dem jungen Mann erst noch bevor, nachdem nicht nur seine Ortszumessung erfolgreich durchgeführt, sondern auch seine Identität bestätigt wurde.