- Ein 41-jähriger Mann aus New Hampshire ist nach der Infektion mit östlicher Pferdeenzephalitis (EEE) verstorben. Dies war der erste menschliche Fall von EEE in New Hampshire seit einem Jahrzehnt. EEE wird durch Mücken übertragen und hat eine hohe Sterblichkeitsrate. Der Klimawandel trägt zur Ausbreitung von EEE bei, da Mücken unter heißeren und feuchteren Bedingungen gedeihen. Langfristige proaktive Maßnahmen und die Entwicklung eines Impfstoffs wären wünschenswert.
Ein 41-jähriger Mann aus New Hampshire ist nach der Infektion mit einem seltenen, von Mücken übertragenen Virus namens östliche Pferdeenzephalitis (EEE) verstorben. Dies war der erste menschliche Fall dieser Krankheit in New Hampshire seit einem Jahrzehnt. In diesem Jahr wurden vier weitere menschliche EEE-Infektionen in den USA gemeldet.
Eine seltene, gefährliche Krankheit
Obwohl dieser Ausbruch klein ist und EEE für die meisten Menschen in den USA kein Risiko darstellt, sind Gesundheitsbehörden und Forscher besorgt über die Bedrohung durch das tödliche Virus, sowohl in diesem Jahr als auch in zukünftigen Sommern. Es gibt keine bekannte Heilung für die Krankheit, die schwere grippeähnliche Symptome und Anfälle verursachen kann und 30 bis 40 Prozent der Infizierten tötet. Die Hälfte der Überlebenden hat dauerhafte neurologische Schäden. Aufgrund der hohen Sterblichkeitsrate haben Beamte des Bundesstaats New Hampshire zehn Gemeinden als “kritisch” oder “hochriskant” für EEE eingestuft.
EEE wird durch Umweltfaktoren beeinflusst, die sich rasch mit dem Klimawandel ändern. Mücken gedeihen unter heißeren und feuchteren Bedingungen, die durch den Klimawandel hervorgerufen werden. Forscher haben in den letzten zehn Jahren eine Zunahme der Aktivität des Virus beobachtet und festgestellt, dass es in nördlichere Regionen vordringt, wo es bisher nicht entdeckt wurde.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und historische Perspektive
Das erste dokumentierte Auftreten von EEE geschah in den 1830er Jahren in Pferden in Massachusetts. Erst 1934 wurden Mücken als mögliche Überträger der Krankheit identifiziert. Die ersten menschlichen Fälle wurden 1938 ebenfalls in Massachusetts registriert. Seitdem sind menschliche Fälle in den USA sporadisch aufgetreten. Zwischen 1964 und 2002 lag der jährliche Durchschnitt der Fälle im Nordosten bei weniger als einem pro Jahr. Seit 2003 ist dieser Durchschnitt auf vier bis fünf Fälle pro Jahr gestiegen.
Zwei Mückenarten sind dafür verantwortlich, das Virus zu verbreiten. Die erste ist Culiseta melanura, die in Hartholzmooren lebt und Vögel wie Rotkehlchen und Reiher infiziert. Diese Mückenart beißt selten Säugetiere. Die zweite Art, Coquillettidia perturbans, ist hauptsächlich für die meisten menschlichen Fälle verantwortlich. Sie nimmt das EEE-Virus auf, wenn sie infizierte Vögel sticht und überträgt es dann auf Menschen und Pferde.
Auswirkungen des Klimawandels auf die Mückenverbreitung
Klimaänderungen spielen eine wesentliche Rolle bei der Verbreitung von EEE. Milder werdende Winter und wärmere Sommer begünstigen die Vermehrung der Mückenpopulation. Höhere Temperaturen verkürzen die Entwicklungszeit von Mückeneiern und verlängern die Brut- und Fütterungsperiode. Regenfälle führen zu stehenden Gewässern, in denen Mücken ihre Eier ablegen können. Dies führt zu einer erhöhten Wahrscheinlichkeit der Virusverbreitung.
Nicht nur der Klimawandel fördert die Ausbreitung von Mücken. Auch die langsame Wiederbewaldung zuvor gerodeter Gebiete schafft neue Lebensräume für Insekten. Gleichzeitig zieht es Menschen aus städtischen Gebieten in die Nähe von natürlichen Lebensräumen, was deren Exposition gegenüber Mücken erhöht.
Zum Schutz vor EEE sollten einzelne Personen Stiche vermeiden, indem sie lange Kleidung tragen und sich zu den Hauptaktivitätszeiten der Mücken, bei Dämmerung und Morgengrauen, schützen. Auch auf lokaler Ebene können Gesundheitsdepartments Maßnahmen wie die Überprüfung von Wasserstellen und das Sprühen von Insektiziden ergreifen, wenn EEE festgestellt wird.
Langfristig wäre die Entwicklung eines Impfstoffes gegen EEE für Menschen wünschenswert. Ein solcher existiert bereits für Pferde, aber die Seltenheit der Krankheit in menschlicher Form macht eine Entwicklung für Menschen weniger attraktiv für Pharmahersteller. Der aktuelle Anstieg der Fälle unterstreicht jedoch die Notwendigkeit proaktiver Maßnahmen und erhöhter Wachsamkeit gegenüber infektiösen Bedrohungen.