- – TikTok und andere ByteDance-Apps wurden in den USA blockiert aufgrund eines föderalen Gesetzes zur nationalen Sicherheit.
- – ByteDance musste US-Nutzer nicht aktiv blockieren, jedoch dürfen US-Unternehmen keine Dienstleistungen für ByteDance-Apps anbieten.
- – Präsident Trump erwägt, die Frist für den Verkauf von TikTok um 90 Tage zu verlängern.
- – Auch andere Apps wie CapCut und Lemon8 sind von dem Verbot betroffen.
- – Die aktuelle Situation könnte zu neuen Verhandlungen oder innovativen Alternativen führen.
Zuletzt ist TikTok aus dem Bild verschwunden, zumindest vorübergehend. Doch es ist nicht die einzige von ByteDance betriebene Applikation, die derzeit blockiert wird. Kurz vor Ablauf der bundesstaatlich festgelegten Frist am 19. Januar, kappte TikTok den Zugang für alle Benutzer, die aus den USA auf die App zugreifen wollten. Ein sperriger Bildschirm informiert amerikanische Nutzer, dass ein Gesetz erlassen wurde, welches die Nutzung der App vorläufig untersagt. Trotz allem zeigt sich Präsident Trump kooperativ und signalisiert, dass er an einer Lösung arbeitet, um TikTok nach Amtsantritt wieder verfügbar zu machen. Ähnliche Hinweise tauchten bei anderen Apps des chinesischen Mutterkonzerns ByteDance auf. Mit 170 Millionen Nutzern bis zu besagtem Samstag steht TikTok im Mittelpunkt der Diskussionen um nationale Sicherheit.
Hintergründe zu den Verbotsregelungen
Die Videobearbeitungs-App CapCut, die Foto- und Video-Sharing-Plattform Lemon8 und weitere haben sich nun ebenfalls in den USA verabschiedet. Zu den Hauptgründen gehört ein föderales Gesetz, das aus Sicherheitsgründen alle ByteDance-Apps in den USA verbietet. Dies geschah im Rahmen der Reaktion auf chinesische Gesetze, die von Unternehmen mit Sitz in China verlangen, Daten an ihre Regierung und Nachrichtendienste weiterzugeben. Dem Unternehmen wurde gemäß dem PAFACA-Gesetz ein Ultimatum gesetzt, um TikTok und andere Apps an ein nicht in China ansässiges Unternehmen zu verkaufen. Diese Frist verstrich allerdings ungenutzt. Folglich begann TikTok am 18. Januar, US-basierte Benutzer zu blockieren, und dies noch vor der Mitternachtsfrist. Da PAFACA nicht nur TikTok, sondern sämtliche unter ByteDance stehenden Anwendungen betrifft, herrschen nun gleiche Bedingungen für die Nutzung zahlreicher anderer Anwendungen.
Die Rolle der großen Tech-Plattformen
Interessanterweise zwingt das Gesetz ByteDance nicht, US-Nutzer aktiv zu blockieren. Stattdessen wird es US-amerikanischen Unternehmen untersagt, irgendwelche Dienstleistungen zur Verbreitung, Wartung oder Aktualisierung der von ByteDance betriebenen Apps anzubieten. Diese Konsequenz führte dazu, dass viele dieser Apps nicht länger in den App-Stores von Apple und Google zugänglich sind. Eine Änderung dieser Sachlage könnte sich jedoch in naher Zukunft abzeichnen, sobald Donald Trump sein Amt übernimmt. Der designierte Präsident hat signalisiert, dass er beabsichtigt, die Frist für den Verkauf von TikTok um 90 Tage zu verlängern. Die Situation bleibt unübersichtlich.
Aktuell sind eine Vielzahl von Apps in den USA nicht mehr zugänglich, alle im Zusammenhang mit dem Verbot von ByteDance-Anwendungen: TikTok, TikTok Studio, TikTok Shop Seller, TikTok Lite und andere Apps, die das TikTok-Ökosystem unterstützen. Auch CapCut, ein Favorit unter Hobby-Videobearbeitern, fand sich plötzlich im Dunkeln wieder. Diese App hat insbesondere für vertikale Videos ihre Vorzüge, und viele nutzen sie, um Inhalte für andere Plattformen aufzubereiten.
Lemon8 und die neue Social-Media-Landschaft
Der Neuling Lemon8, eine Fotobasierte App, die im Februar 2023 ins Leben gerufen wurde, ergeht es ähnlich. Als ursprünglich in China entstandenes Pendant für soziale Medien, zog die App zahlreiche TikTok-Nutzer an. Doch auch der Glanz dieser möchte-gern Alternative ist verblichen. Mit Gauth, einer Lern-App, können Studenten ihre Hausaufgaben abfotografieren und Lösungen samt Schritt-für-Schritt Anleitungen erhalten. Auch hier wird die Plattform in ihrer Nutzung eingeschränkt.
Es bleibt abzuwarten, ob die US-Regierung tatsächlich wie angekündigt neue Verhandlungen führt oder ob ByteDance letztlich alternative Wege finden wird, um im amerikanischen Markt wieder Fuß zu fassen. Jedenfalls ist die derzeitige rechtliche Konstellation ein eindrückliches Beispiel für die Spannungen zwischen Technologieunternehmen und nationalen Sicherheitsinteressen. Abgesehen davon, könnte es zu einer Welle innovativer Alternativen auf den Apps-Markt kommen.