- Die US-Regierung investiert 8,9 Milliarden US-Dollar zur Stärkung der heimischen Halbleiterindustrie.
- 5,7 Milliarden US-Dollar stammen aus dem CHIPS-Gesetz von 2022, weitere 3,2 Milliarden aus dem Secure Enclave-Programm.
- Trump verhandelte mit dem Unternehmen über eine 10-prozentige Beteiligung der Regierung.
- Kritikpunkte betreffen die Wahl von Stammaktien statt Vorzugsaktien, was finanzielle Risiken birgt.
- Die Investition zielt darauf ab, die US-Abhängigkeit von ausländischen Halbleiterlieferanten zu verringern.
Die jüngste Investition der US-Regierung in Höhe von 8,9 Milliarden US-Dollar in ein Unternehmen offenbart nicht nur wirtschaftliche Ambitionen, sondern auch strategische Überlegungen zur Stärkung der heimischen Halbleiterindustrie. Diese signifikante Beteiligung von 9,9 Prozent wird durch einen Mix aus Fördermitteln finanziert: 5,7 Milliarden US-Dollar stammen aus Zuwendungen des CHIPS-Gesetzes von 2022. Weitere 3,2 Milliarden US-Dollar werden aus dem Programm Secure Enclave bereitgestellt. Diese Investition soll die Position des Unternehmens festigen und gleichzeitig die Abhängigkeit der USA von ausländischen Lieferanten reduzieren.
Hintergründe der Entscheidung
Präsident Trump hob diese Vereinbarung jüngst in einer Pressekonferenz im Weißen Haus hervor. Er ließ verlauten, dass er dem Unternehmen nahegelegt habe, “10 Prozent ihres Unternehmens” an die Regierung zu übergeben – eine Aussage, die laut Trump zu einer Zustimmung des Unternehmens führte. Zudem bezog sich Trump auf anhaltende Diskussionen mit dem CEO des Unternehmens, Lip-Bu Tan, dessen Verbindungen nach China Anlass zu Spekulationen gaben. Dieser Dialog führte letztlich zu einer abgeschwächten Haltung nach einem Treffen in Washington. Sowohl Trump als auch der US-Handelsminister Howard Lutnick betonten, dass das Abkommen eine Wiederbelebung des angeschlagenen Chip-Giganten bewirken und die Chipproduktion vermehrt in die USA zurückholen soll.
Perspektiven und Kritik
Damit verknüpft sind jedoch auch kritische Stimmen: Brian Quinn, Rechtsprofessor an der Boston College Law School, hinterfragt die Sinnhaftigkeit der Entscheidung, auf Stammaktien statt auf Vorzugsaktien zu setzen. Vorzugsaktien hätten festgelegte Dividenden garantieren und eine Rückzahlung an die Regierung sicherstellen können. In der US-amerikanischen Wirtschaft sind Partnerschaften zwischen öffentlichem und privatem Sektor zwar nicht unüblich, doch dieses spezielle Vorgehen wirft Fragen auf. Timothy Meyer, Professor für internationales Wirtschaftsrecht an der Duke University, sieht die Maßnahme nicht als Reaktion auf eine weitreichende Finanzkrise, sondern als gezielte Unterstützung zur Verbesserung des Marktanteils eines Unternehmens.
Obgleich das Weiße Haus auf Anfragen an Präsident Trumps Social-Media-Statements verwies, betont Trump in seiner Mitteilung den hohen Wert der jetzt knapp 11 Milliarden US-Dollar wertvollen Anteile und die strategische Bedeutung innovativer Halbleiter für die Zukunft des Landes.