- Wissenschaftler der TU Wien haben einen Roboter entwickelt, der Reinigungsarbeiten durch Nachahmung lernen kann. Der Roboter nutzt integrierte Kraftsensoren und Tracking-Marker, um Daten von menschlichen Handlungen zu extrahieren. Die Technologie wurde mit einem „Best Application Paper Award“ ausgezeichnet. Künftige Anwendungen könnten die mobile Nutzung als Werkstattassistenten umfassen. Roboter könnten Erfahrungen sammeln und untereinander austauschen, um ihre Effizienz zu steigern.
In einer bemerkenswerten Entwicklung haben Wissenschaftler der TU Wien einen innovativen Roboter konstruiert, der lästige Reinigungsarbeiten übernimmt. Der Roboter erlernt Arbeitsschritte durch Nachahmung, und kann diese flexibel auf unterschiedliche Szenarien übertragen. Entdecken Sie, wie solch eine bemerkenswerte Technologie funktionieren kann.
Gerade das Reinigen von Bädern und Toiletten stellt technisch eine Herausforderung dar, da es erforderlich ist, komplexe Formen zu bearbeiten und die aufgewendete Kraft anzupassen. Solche Aufgaben in strikte mathematische Gleichungen zu übersetzen, wäre eine mammutartige Aufgabe. Daher hat eine engagierte Forschungsgruppe einen neuen Ansatz gewählt. Sie entwickelte einen Roboter, der von Menschen gezeigte Handlungen nachahmt. So putzt in einem Testszenario ein Roboter mit Hilfe eines speziell entwickelten Schwamms die Kante eines Waschbeckens und überträgt diese Fertigkeit auf ähnliche Objekte.
Eine völlig neue Putzdynamik
Es stellt sich heraus: Putzen ist auch nichts anderes als eine Art der Oberflächenbearbeitung, die mit anderen industriellen Prozessen vergleichbar ist, wie z.B. dem Polieren von Oberflächen oder dem Aufbringen von Klebstoff. Andreas Kugi von der TU Wien erläutert, dass das Erfassen der geometrischen Form eines Waschbeckens mittels Kameras recht simpel ist. Schwieriger ist es, dem Roboter beizubringen, wie er die Oberflächen bearbeiten soll – mit welcher Bewegung, Geschwindigkeit, Winkel und welcher Kraft. Menschen erwerben solche Fertigkeiten durch Erfahrung und Beobachtung, und genauso sollte auch der Roboter lernen: durch detailliertes Beobachten und Imitieren der menschlichen Putztätigkeit.
Für diesen Zweck wurde ein einzigartiger Schwamm mit integrierten Kraftsensoren und Tracking-Markern entwickelt. In aufwendigen Demonstrationen putzt ein Mensch die Vorderkante eines Waschbeckens, während der Roboter daraus Unmengen an Daten extrahiert, die ihm helfen, die Aufgabe korrekt zu beherrschen. Diese Methodik wurde mit dem „Best Application Paper Award“ bei einer Konferenz ausgezeichnet.
Der Roboter als Werkstattgehilfe
Die bemerkenswerte Technologie könnte auch in Tischlereien für Holzschleifarbeiten oder in Reparaturwerkstätten zum Polieren von Lackschäden eine nützliche Anwendung finden. Künftig könnte dieser Roboter auf einer mobilen Plattform installiert werden und somit als mobiler Werkstattassistent fungieren. Die Vision der Forschenden verspricht, dass Wissen durch kurzes Training erworben und unter den Robotern geteilt werden kann. Man könnte sich vorstellen, wie Roboter in verschiedenen Werkstätten lokal Erfahrungen sammeln und diese kollektiv austauschen, um insgesamt effektiver zu werden. Solche kooperativen Mechanismen haben das Potenzial, die industrielle Landschaft erheblich zu transformieren.