- Das Unifi-Werk in Yadkinville, North Carolina, produziert Polyester aus recycelten Plastikflaschen und gilt als Vorreiter in der umweltfreundlichen Faserproduktion. Repreve, Unifis Hauptprodukt, verspricht eine deutliche Reduzierung des Energie- und Wasserverbrauchs im Vergleich zu herkömmlichem Polyester und sorgt dafür, dass alte Wasserflaschen nicht auf Deponien oder im Ozean landen. Trotz der Debatte um die Nachhaltigkeit von recyceltem Polyester bleibt Unifi ein wichtiger Akteur in der Textilindustrie und treibt ökologische Innovationen voran. Marken profitieren nicht nur ökologisch, sondern auch qualitativ von den Repreve-Fasern, während Unifi gleichzeitig die lokale Arbeitskraft schützt und fördert.
Ein Besuch in einer der letzten verbliebenen Polyesterfabriken von Unifi in Yadkinville, North Carolina, versetzt den Besucher in eine optimistische Stimmung. Nach einer Fahrt durch ein verschlafenes Viertel kleiner Häuser erhebt sich plötzlich das Unifi-Werk mit seinen beeindruckenden silber-grauen Gebäuden auf einer gepflegten, sanft abfallenden Wiese. Dieses Szenario wirkt wie eine Werbung für Bio-Milch. Seitlich befindet sich eine kleine Solaranlage, und 18-Rad-Sattelschlepper in grün-blauer Firmenbemalung liefern saubere PET-Plastikflocken an und holen Polyesterfasern ab.
Innovative Schritte im Recycling
Die Fabrik in Yadkinville ist das Flaggschiff für die Produktion eines der weltweit bekanntesten nachhaltigen Fasern: Polyester aus recycelten Plastikflaschen. Die letzten 18 Jahre waren durch den überregionalen Fluss von Rohstoffen durch die Partneranlagen von Unifi geprägt, wodurch eine Marke mit Polyestergewebe entstand, das aus Plastikflaschen hergestellt wird. Unifi war Vorreiter dieser umweltfreundlichen Faserproduktion, ist jedoch inzwischen bei weitem nicht mehr der einzige Hersteller von recyceltem Polyester weltweit.
^Textile Kettenreaktion^
Im Vergleich zum herkömmlichen Polyester verspricht Repreve – Unifis Hauptprodukt – eine Verringerung des Energieverbrauchs und des Wasserverbrauchs um bis zu zwei Drittel. Zudem sollen alte Wasserflaschen von Deponien, Verbrennungsanlagen oder dem unberührten Ozean ferngehalten werden. Diese Bestrebungen lassen das Unifi-Werk inmitten der Herausforderungen des “Great Offshoring” in der Textilindustrie bestehen, geprägt durch günstige chinesische Polyesterimporte.
Ein solcher Besuch bleibt jedoch nüchtern, denn die Frage nach der tatsächlichen Nachhaltigkeit recycelter Polyester bleibt umstritten. Die Diskussionen sind kontrovers, ob es sich bei Recycling-Polyester nicht um ein Greenwashing handelt, das den Marken eine umweltfreundliche Attitüde verschaffen soll, während sie ihre umweltschädlichen Praktiken fortführen.
Die Rückkehr der Textilproduktion
Trotz der Kontroversen bleibt Unifi ein entscheidender Player auf dem Textilmarkt. Unifi hat sich nie auf dem Erfolg ausgeruht, sondern die schwierige Kunst des Recyclings perfektioniert. Die Entwicklung von Repreve stellt nicht nur eine Lösung zur Nutzung von Altmaterialien dar, sondern verhilft auch den zur Verfügung stehenden Polyesterfasern zu einer sinnvolleren Anwendung. So tritt die ökologische Herausforderung des Unternehmens in den Vordergrund, ohne dabei die wirtschaftlichen Gegebenheiten aus den Augen zu verlieren.
Was die Marken angeht, so profitieren sie neben den ökologischen Vorteilen auch von der hohen Qualität und Funktionalität der Repreve-Fasern. Die Bestrebungen, auch die Arbeitskraft vor Ort zu schützen und zu fördern, lassen North Carolina weiterhin einen Platz in der globalen Textilindustrie einnehmen – gegen alle Widerstände. Die Herausforderungen bleiben, aber das Engagement für Umwelt und Industrie zeigt, dass Fortschritt und Innovation Hand in Hand gehen können.