- Personifi AI hat ein Halsband entwickelt, das Haustieren scheinbar eine Stimme gibt und Kommunikation ermöglicht. Das Halsband namens Shazam bietet neben Kommunikation Sicherheitsfunktionen wie das Erkennen von Klapperschlangengeräuschen. Die Stimme, die über das Halsband spricht, stammt von vorab aufgezeichneten menschlichen Stimmen mit 27 verschiedenen Charakteren. Neben den technischen Fortschritten bleibt die wahre Herausforderung, die tatsächliche Verbindung und das Verständnis zwischen Mensch und Tier zu fördern. Der Versand der ersten Bestellungen für das Halsband soll im Februar 2025 beginnen.
Seit jeher strebt der Mensch danach, mit Tieren zu kommunizieren. Während wir in der Vergangenheit vor allem versuchten, unsere Sprache zu den Tieren zu bringen, setzen wir heute zunehmend auf Technologie. In der modernen Welt experimentieren wir mit sprechenden Knöpfen für Hunde oder technischen Hilfsmitteln, um Wale zu verstehen. Der jüngste und vielleicht direkteste Ansatz, um die Barriere zwischen Mensch und Tier zu überwinden, ist ein sprachaktiviertes Halsband, das Ihrem Haustier scheinbar eine Stimme gibt. John McHale aus Austin, Texas, ist Gründer von Personifi AI und verfolgt das Ziel, Technologie zu entwickeln, die allen Dingen eine menschliche Persönlichkeit verleiht. Im Fokus stehen hierbei zunächst Haustiere.
Personifi AI hat ein spezielles Halsband entwickelt, welches derzeit nur für Hunde und Katzen erhältlich ist. Dieses Halsband antwortet mit einer menschlichen Stimme, wenn Sie mit Ihrem Haustier sprechen, wodurch der Eindruck entsteht, als würde das Tier selbst sprechen. Die Idee kam McHale, als sein Hund Roscoe von einer Klapperschlange gebissen wurde. Hätte Roscoe zu diesem Zeitpunkt sprechen können, so dachte McHale, hätte er seinem Frauchen mitteilen können, was passiert war. Sein Ziel ist es, eines Tages auch andere Tiere und eventuell Menschen mit solchen tragbaren Geräten auszustatten.
Technologie in der Tierkommunikation
Das Halsband, genannt Shazam – nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Superhelden –, ist mit einem Mikrofon und einem Lautsprecher ausgestattet. Es ist bestrebt, dem Besitzer das Gefühl zu geben, mit seinem Tier zu kommunizieren, während in Wirklichkeit ein Chatbot die Kommunikation übernimmt. Die Preise für diese innovativen Halsbänder beginnen bei 495 US-Dollar für Katzen und 595 US-Dollar für Hunde, zuzüglich jährlicher Abonnementgebühren, wenn Sie die erweiterten Funktionen nutzen möchten. Die ersten Bestellungen werden bereits angenommen, allerdings beginnt der Versand erst im Februar 2025.
Neben der scheinbaren Fähigkeit zur Konversation bietet Shazam auch eine Reihe von Sicherheitsfunktionen, die besonders für Tierhalter interessant sind. Das Halsband kann beispielsweise das rasselnde Geräusch von Klapperschlangen erkennen oder Alarm schlagen, wenn Ihr Haustier vermisst wird. Auch alltägliche Routinen Ihres Haustiers können überwacht werden, sodass das Gerät zum Beispiel darauf hinweist, wenn das Tier noch nicht gefüttert wurde. Diese Sicherheits- und Wohlfühlmerkmale sprechen dafür, das Halsband in Erwägung zu ziehen.
Mehr als nur Worte: Sicherheitsvorteile
Auch wenn der Chatbot das Herzstück der Technik ist, wird anstelle einer KI-generierten Stimme tatsächlich eine vorab aufgenommene menschliche Stimme verwendet. Insgesamt stehen 27 verschiedene Charaktere zur Auswahl, die jeweils eine einzigartige Persönlichkeit verkörpern. Für 99 Dollar können Sie später einen anderen Charakter auswählen. Jeder dieser Charaktere verfügt über etwa 8.000 Dialogzeilen, ähnlich den NPCs in Videospielen. Ein synthetisierter Sprachmodus könnte allerdings in naher Zukunft hinzukommen, um kontextbezogene Kommentare zu ermöglichen, z. B. während eines Fußballspiels.
Die Idee, Tieren eine Stimme zu geben, hat jedoch auch ihre Tücken. Denn selbst mit einem sprechenden Halsband bleibt die Komplexität der Tierwelt schwer zu fassen. Katzen, die natürlich weniger an äußere Einschränkungen gewöhnt sind, haben besonders eigene Vorstellungen von Kommunikation, wie Daniel Quagliozzi, ein Spezialist für Katzentraining und Verhaltensberatung, erklärt. Trotz der Herausforderungen sieht McHale den größten Nutzen des Halsbandes darin, Menschen das Gefühl zu geben, ihre Haustiere besser zu verstehen und sicherer zu wissen.
Personalisierung und Individualismus
So innovativ diese Technik auch ist, bleibt die Frage offen, ob sie wirklich die angestrebte Nähe zwischen Mensch und Tier fördern kann. Die Erfindung mag als unterhaltsame Spielerei gelten, doch die wahre Verbindung zu einem Haustier entsteht nicht durch vorgefertigte Bemerkungen, sondern durch echte Anteilnahme und Verständnis. In einer Welt, in der künstliche Intelligenz immer mehr Raum einnimmt, bleibt die eigentliche Herausforderung, den Kontakt zu lebendigen Wesen zu pflegen und ihre Bedürfnisse wahrzunehmen. Diese Balance zu finden, bleibt eine Aufgabe, die weit über technische Innovationen hinausgeht.