- Der Cape Fear River in North Carolina ist schwer von “Forever Chemicals” wie PFAS betroffen, die aus der Produktion von Teflon stammen und schwere Gesundheitsrisiken darstellen. Professor Jordan Poler arbeitet an einer innovativen Wasserfiltrationstechnologie, die natürliche Zeolithe verwendet, um PFAS effektiv zu entfernen. Die vollständige Beseitigung von PFAS erfordert eine energieintensive Behandlung, um die Kohlenstoff-Fluor-Bindungen zu brechen. Politische Maßnahmen und Technologiefortschritte sind notwendig, um die Gesundheitsrisiken für die Bevölkerung zu minimieren und eine faire Verteilung der Filtersysteme sicherzustellen. Eine umfassende Lösung für die PFAS-Belastung erfordert sowohl technologische Innovation als auch politische Entschlossenheit.
Es gibt eine alarmierende Entwicklung unter der Wasseroberfläche des Cape Fear River. Chemischen Rückständen, die von DuPont und der ausgegliederten Firma Chemours stammen, haben diesen Teil von North Carolina in einen Hotspot für „Forever Chemicals“ verwandelt – langlebige synthetische Substanzen, auch bekannt unter dem Akronym PFAS. Diese Toxine, die ursprünglich für die Produktion von Teflon eingesetzt wurden, haben ihren Weg in die Umwelt gefunden und bergen gravierende Gesundheitsrisiken, darunter erhöhte Krebsgefahr und Adipositas. Die Verunreinigung durch PFAS ist dabei kein isoliertes Phänomen für die Region, sondern betrifft zahlreiche Wasserquellen in den Vereinigten Staaten.
Eine schwer greifbare Bedrohung
Um dieser Herausforderung zu begegnen, forscht Professor Jordan Poler von der Universität North Carolina an einer innovativen Lösung zur Wasserfiltration. Ein zentrales Problem bisheriger Filtersysteme ist, dass sie PFAS nicht dauerhaft entfernen können – die Substanzen landen letztlich auf Deponien und können wieder austreten. Poler hat jedoch eine nachhaltige Methode entwickelt, die auf Ionenaustausch basiert und den gezielten Einsatz von natürlichem Zeolith. Dieses Material weist eine komplexe Mikronstruktur auf, die wie ein aus winzigen Stäbchen bestehender Haufen wirkt. Das ermöglicht eine effektive Adsorption von Schadstoffen aus dem Wasser, die durch Verwendung eines speziellen Regenerationsmittels wieder aus dem Filter herausgelöst werden können, ohne dass die Filterperformance darunter leidet.
Herausforderung der Zerstörung
Die Beseitigung der PFAS bleibt eine technische Herausforderung. Selbst wenn der Filter sie auffängt, bedarf es einer energieintensiven Behandlung, um die hartnäckigen Kohlenstoff-Fluor-Bindungen endgültig zu brechen. Professor Poler hofft, seine Filter bis Jahresende auf den Markt zu bringen, idealerweise begleitet von einer robusten Entsorgungslösung. In der Zwischenzeit bleiben Menschen in betroffenen Gebieten weiterhin den Gefahren ausgesetzt– ein Umstand, der durch die Unsicherheit hinsichtlich der Wasserregularien der neuen Regierung in Washington verschärft wird. Das bedeuteteignet, dass wir nicht nur auf technologische Innovationen setzen müssen, sondern auch auf politische Entschlossenheit, um die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Flächendeckende Maßnahmen erforderlich
Trotz der Erfindung effizienter Filtersysteme bleibt die Frage der fairen Verteilung unbeantwortet. Die Belastung sollte nicht auf den Einzelnen abgewälzt werden, sondern durch gemeindebasierte Lösungen gesichert werden. Auch wenn die US-amerikanische Environmental Protection Agency erste Schritte unternommen hat, um die Regelungen zur Entfernung von PFAS zu verschärfen, bestehen Bedenken hinsichtlich einer möglichen Rückabwicklung dieser Maßnahmen. Um die Exposition durch diese bedenklichen Substanzen zu reduzieren, sind neben moderner Filtertechnologie ebenso entschiedene politische Maßnahmen notwendig. Dennoch bleibt die vollständige Eliminierung von PFAS aus Konsumprodukten eine langfristige und komplexe Aufgabe. Die Gesundheit der betroffenen Menschen darf dabei nicht mit bloßer Hoffnung aufs Spiel gesetzt werden.