- Exoplaneten sind zunehmend im Fokus der Astronomie, mit Entdeckungen wie dem WASP-127b. Dieser Gasriese weist extreme Windgeschwindigkeiten von bis zu 32.000 km/h auf, die den Schall übertreffen. Die Winde sind weitaus schneller als die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten und führen zu einem beispiellosen Jetstream. Forscher vermuten, dass die gebundene Rotation signifikante Wetterphänomene verursacht. Zukünftige Forschung mit dem Extremely Large Telescope soll diese Beobachtungen vertiefen und auch auf kleinere Planeten anwenden.
Planeten außerhalb unseres Sonnensystems sind faszinierende und außergewöhnliche Orte. Diese sogenannten Exoplaneten erregen zunehmend die Aufmerksamkeit der Astronomie. Kürzlich wurde ein weiterer seltsamer Planet entdeckt: ein Gasriese mit Windgeschwindigkeiten, die den Schall übertreffen. WASP-127b, so wird er genannt, präsentiert sich als riesige, aufgedunsene Sphäre und zählt zu den am wenigsten dichten Planeten. Obwohl er größer als Jupiter ist, beträgt seine Masse weniger als ein Fünftel von Jupiters Masse. Seine außergewöhnliche Natur hat ihn zu einem Hauptziel der Forschung gemacht.
Entdeckung extremer Winde
Dank neuer Messungen, durchgeführt mit dem Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte, konnten Astronomen Winde mit Geschwindigkeiten von bis zu 32.000 km/h beobachten. Zum Vergleich: Die schnellsten Winde in unserem Sonnensystem, die auf Neptun auftreten, erreichen maximal 1.800 km/h — ein himmelweiter Unterschied. Diese unglaublichen Windgeschwindigkeiten wurden durch Beobachtung der atmosphärischen Bewegungen von WASP-127b identifiziert. Laut der Forscherin Lisa Nortmann bewegt sich ein Teil der Atmosphäre schnell auf uns zu, während ein anderer Teil sich ebenso rasch von uns entfernt. Dies deutet auf einen sehr schnellen, überschallschnellen Jetstream um den Äquator des Planeten hin.
Komplexe Wetterbedingungen
Die Winde um WASP-127b sind um ein Vielfaches schneller als die Rotationsgeschwindigkeit des Planeten, was zu einem noch nie da gewesenen Jetstream führt. Forscher glauben, dass die extreme Wetterlage auf eine gebundene Rotation des Planeten zurückzuführen ist, bei der eine Seite stets dem Stern zugewandt ist, was zu bedeutenden Temperaturdifferenzen führt. Eine überraschende Entdeckung war zudem, dass die Pole des Planeten kühler sind als andere Bereiche, was auf ein komplexes Wettersystem hindeutet.
Blick in die Zukunft der Forschung
Zukünftig planen die Forscher, mit Instrumenten wie dem künftigen Extremely Large Telescope das Wetter und weitere Details von WASP-127b noch genauer zu untersuchen. Ziel ist es, noch feinere Windmuster zu erkennen und die Forschung auch auf kleinere, felsige Planeten auszuweiten. Diese Weiterentwicklung der astronomischen Methoden könnte unser Verständnis der atmosphärischen Dynamik von Exoplaneten grundlegend vertiefen.
Die Erkenntnisse dieser bemerkenswerten Studie sind in einer wissenschaftlichen Zeitschrift veröffentlicht worden und setzen neue Maßstäbe für die Erforschung jenseits unseres Sonnensystems.