- Der Apfelkuchen ist tief in der amerikanischen Kultur verwurzelt, doch viele Apfelprodukte, wie Apfelsaft, werden importiert. Der Großhandelspreis für Apfelsaftkonzentrat stieg aufgrund erhobener Zölle um 33 Prozent. China und die Türkei sind Hauptquellen für US-Importe von Apfelsaftkonzentrat. Die Türkei deckt 39 Prozent der US-Importe, während Chinas Anteil auf 31 Prozent gesunken ist. Steigende Kosten und Lieferkettenstörungen führen zu möglichen Preiserhöhungen und Angebotsengpässen bei Apfelsaft.
Wenige Speisen sind so tief in der amerikanischen Kultur verwurzelt wie der Apfelkuchen. Dennoch ist es erstaunlich zu beobachten, dass viele beliebte Apfelprodukte, die tagtäglich konsumiert werden, ihren Ursprung nicht in den USA haben. Ein Paradebeispiel hierfür ist Apfelsaft. Ein Großteil des Apfelsafts, den Amerikaner trinken, wird aus Ländern wie China importiert. Diese Realität könnte sich jedoch durch die jüngsten protektionistischen Maßnahmen der Trump-Administration verändern. Denn durch die erhobenen Zölle könnten nicht nur die Kosten für Apfelsaft erheblich steigen, sondern auch seine Verfügbarkeit eingeschränkt werden.
Der Einfluss der Zölle
Der Preis für Apfelsaft hat sich bereits spürbar erhöht, berichtet Christopher Gerlach von der US Apple Association. Einem Verband, der die Interessen der heimischen Apfelindustrie vertritt. Seinen Berechnungen zufolge ist der Großhandelspreis für Apfelsaftkonzentrat dieses Jahr um 33 Prozent gestiegen. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen, da Konzentrat nicht nur für puren Apfelsaft verwendet wird. Es wird ebenfalls in vielen anderen fruchtigen Mixgetränken und als Süßungsmittel in Kinderprodukten wie Babynahrung genutzt.
Doch die Zölle beeinflussen nicht ausschließlich den Apfelsaft. Die Importkosten für chinesische Produkte sind infolge eines massiven Zolls von 145 Prozent gestiegen. Diese Maßnahme hat einerseits die Preise für Konsumenten in die Höhe getrieben und andererseits die Lieferketten empfindlich gestört. Obwohl Früchte nur einen kleinen Teil der chinesischen Exporte in die USA ausmachen, gibt es bestimmte Lebensmittelprodukte wie Knoblauch und Meeresfrüchte, die stark betroffen sind – und eben auch Apfelsaft.
Die Dominanz des internationalen Marktes
Trotz zahlreicher US-amerikanischer Apfelfarmen konzentriert sich die heimische Industrie weitgehend auf den Verkauf frischer Früchte, die häufig profitabler sind. Jährlich exportiert die USA etwa 16 Millionen Gallonen Apfelsaft, stehen jedoch Importen von 430 Millionen Gallonen gegenüber. China war lange Zeit die Hauptquelle für US-Importe von Apfelsaftkonzentrat, jedoch hat sich die Türkei in dieser Rolle etabliert. Mittlerweile deckt die Türkei 39 Prozent der US-Importe, während Chinas Anteil auf 31 Prozent gesunken ist.
Der Umstieg auf türkische Konzentratimporte scheint jedoch keine langfristige Lösung zu sein. Der Marktanteil der Türkei wächst, doch auch andere Großkunden, wie Indien, stehen in Konkurrenz zu den USA. Diese Verschiebung bedeutet für amerikanische Importeure mehr Kampf um gute Preisabkommen und erschwert die Sicherstellung eines konstanten Apfelsaftflusses.
Herausforderungen und Perspektiven
Einige Produzenten könnten sich, ermutigt durch höhere Marktpreise, für eine Expansion ihrer Apfelsaftproduktion entscheiden. Doch selbst mit erhöhtem inländischen Engagement ist ein sofortiger Umschwung schwer umsetzbar. Fabriken entstehen nicht über Nacht, und die inländischen Kapazitäten stoßen schnell an ihre Grenzen. Das Dilemma wird verschärft durch langfristige Importverträge, die eine Anpassung an importierte Mengen erschweren. Inmitten dieser Situation bleibt die Frage offen, ob große Apfelsaftmarken die erhöhten Zölle an ihre Kunden weitergeben werden. Konsumenten können sich auf steigende Preise oder Angebotsengpässe einstellen. Diese wirtschaftlichen Veränderungen zwingen viele amerikanische Haushalte, ihre Konsumgewohnheiten zu überdenken und eventuell andere Opfer in Kauf zu nehmen.