- Die neuen 25-Prozent-Zölle betreffen viele importierte EV-Modelle, einschließlich solcher von US-Marken, die in Mexiko oder Kanada produziert werden. Hyundai und Kia produzieren einige ihrer Fahrzeuge in den USA, wodurch diese von neuen Zöllen verschont bleiben. Zusätzliche Zölle auf Autoteile sowie Reziprozitätszölle erhöhen die Kosten für die Automobilhersteller. Die US-Steuergutschriften für Elektrofahrzeuge sind derzeit ungewiss, was zusätzliche Unsicherheiten schafft. Die Produktion von Elektrofahrzeugen in den USA könnte langfristig zunehmen, da Unternehmen wie Hyundai und Ford in lokale Fertigung investieren.
Während die Vereinigten Staaten ihre tumultuöse Fahrt in die zweite Woche steuern, bleibt die Situation in Bezug auf die globale Neuordnung der Handelspolitik nebulös. Was jedoch garantiert ist: Die Angelegenheit wird noch komplexer werden. Viele der populärsten batterieelektrischen und Plug-in-Hybrid-Modelle werden außerhalb der USA zusammengebaut und unterliegen daher den neuen 25-Prozent-Zöllen, sobald sie die Grenze passieren. Diese neuen Gebühren betreffen sogar einige US-Marken, deren Fahrzeuge in Fabriken in Mexiko oder Kanada montiert werden. So wird beispielsweise der Chrysler Pacifica in Kanada gebaut und der Chevrolet Equinox EV in Mexiko.
Globale Handelsverwerfungen und ihre Folgen
Interessanterweise gibt es jedoch einige ausländische Automarken, wie Hyundai und Kia, die einige ihrer batteriebetriebenen Autos in US-Fabriken produzieren, was bedeutet, dass bestimmte Modelle von den Autoeinfuhrzöllen verschont bleiben. So werden etwa der Hyundai Santa Fe und der Kia Telluride in Georgia gebaut. Zu dieser Verwirrung tragen zusätzliche 25-Prozent-Autoteilezölle bei, die Anfang Mai wirksam werden, sowie landesspezifische Reziprozitätszölle, die 10 Prozent Gebühren auf Waren erheben, die außerhalb der US-Grenzen hergestellt werden, wobei diese im Juli steigen können. Wichtige US-Autozulieferungen wie Aluminiumräder aus China, Reifen aus Thailand und Kabelbäume aus Vietnam sind betroffen. Kritisch ist, dass die USA angekündigt haben, Reziprozitätszölle auf Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben, Teile, die zuvor davon ausgenommen waren.
Die Herausforderung der Automobilhersteller
Noch ist unklar, wie die Automobilhersteller mit diesen neuen Kosten umgehen werden. Werden sie die Importgebühren auf ihre Produktpalette umlegen und damit alle Preise erhöhen? Oder versuchen sie, die Zölle selbst zu tragen und die Lieferanten um Unterstützung zu bitten? Diese Vielzahl neuer Gebühren fügt der bereits unsicheren EV-Branche zusätzliche Unsicherheiten hinzu. Zahlreiche Automobilhersteller hatten bereits zuvor angekündigt, von ihren ehrgeizigen Elektrifizierungsplänen Abstand zu nehmen, noch bevor die neuen Zollankündigungen die globalen Märkte erschütterten. Die Zukunft der US-Steuergutschriften für EVs und PHEVs bleibt ungewiss.
Gesteigerte Kosten und der Weg nach vorne
Nach einer Analyse von BloombergNEF wurden im vergangenen Jahr etwa 35 Prozent der in den USA verkauften EVs außerhalb der USA montiert. Zukünftig werden insbesondere japanische und europäische Autohersteller die Hauptlast der Zölle tragen. Ein Großteil der Nissan-Fahrzeuge, zum Beispiel, wird außerhalb Nordamerikas gefertigt, und Mercedes-Benz montiert fast 90 Prozent seiner elektrischen Fahrzeuge im Ausland. Der Akku ist das teuerste Bauteil eines batterieelektrischen Fahrzeugs, und selbst in den USA montierte Batterien enthalten wesentliche Mineralien, die anderswo abgebaut oder verarbeitet werden.
Nichtsdestotrotz zeichnet sich ein Silberstreif am Horizont ab. Es werden mehr in Amerika montierte Elektrofahrzeuge erwartet. Hyundai hat bereits mit der Produktion von Elektromodellen in den USA begonnen. Ford plant, mit “BlueOval City” in Tennessee ein Zentrum für die Produktion von Elektrofahrzeugen zu errichten. In den kommenden Monaten und Jahren werden einige in den USA hergestellte elektrifizierte Fahrzeuge auf den Straßen zu sehen sein. Doch könnten die nächsten Generationen von EVs teurer werden als zunächst angenommen. Dennoch wird ein größerer Anteil davon zumindest “Made in America” sein.