- Die US-Regierung möchte die Abhängigkeit von internationalen Technologie-Komponentenlieferanten verringern und setzt verstärkt auf inländische Produktionskapazitäten. TSMC wird aufgefordert, seine Geschäftsaktivitäten in die USA zu verlagern, einschließlich des Baus einer modernen Verpackungsanlage. TSMC zeigt Zurückhaltung bei den Vorschlägen wegen Personalengpässen und niedrigen Gewinnmargen. Die Regierung plant, Intel Foundry als Hauptlieferanten für inländische Partner zu etablieren, was TSMCs Marktstellung gefährden könnte. Intels 18a-Prozess wird als vielversprechend erachtet, während TSMC an einem fortschrittlichen 2-Nanometer-Prozess arbeitet.
Die US-Regierung verfolgt derzeit intensiv das Ziel, die Abhängigkeit von internationalen Technologie-Komponentenlieferanten zu reduzieren und stattdessen verstärkt auf inländische Produktionskapazitäten zu setzen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem taiwanesischen Unternehmen Taiwan Semiconductor Manufacturing Co Ltd (TSMC), das als bedeutender Lieferant von Halbleitern für zahlreiche amerikanische Firmen fungiert. Diese Komponenten sind essenziell für eine Vielzahl von elektronischen Geräten, die tagtäglich genutzt werden. Unter der Führung von Präsident Trump wurde eine deutliche Betonung auf Produkte “Made in USA” gelegt, um sowohl die wirtschaftliche Unabhängigkeit als auch die Innovationskraft des Landes zu stärken.
Optionen für mehr lokale Produktion
Ein kürzlich vorgestellter Plan der USA beinhaltet drei Vorschläge für TSMC, um seine Geschäftsaktivitäten vermehrt in den Vereinigten Staaten zu verlagern. Der erste Vorschlag bezieht sich auf den Bau einer modernen Verpackungsanlage auf amerikanischem Boden, die vom Wafer-Herstellungsprozess bis hin zur Weiterverarbeitung alle Schritte umfasst. Diese Maßnahme zielt darauf ab, die Unabhängigkeit von ausländischen Ressourcen zu verringern. Trotz der potenziellen Vorteile zeigt TSMC aufgrund von Personalengpässen und niedrigen Gewinnmargen bisher Zurückhaltung. Der zweite Vorschlag sieht ein Gemeinschaftsunternehmen mit Intel Foundry vor, das finanzielle Investitionen und möglicherweise eine Technologietransfer der TSMC-eigenen Prozesse umfasst. Diesem Vorschlag steht TSMC skeptisch gegenüber, da es seine Position im Halbleitermarkt untergraben könnte.
Zusammenarbeit oder Konkurrenz?
Die dritte Möglichkeit sieht vor, Intel Foundry als Hauptlieferanten für alle inländischen Partner zu etablieren. Diese Option könnte TSMC jedoch ihrer Marktvorherrschaft berauben. Diese Entwicklung hat kürzlich für Aufsehen gesorgt, insbesondere nachdem Vizepräsident J.D. Vance bei einem Gipfeltreffen zur künstlichen Intelligenz in Paris über die strategische Bedeutung der Fertigung von Halbleitern in den USA sprach. Laut Vance könnte Intel von den Regierungsplänen profitieren, insbesondere wenn der US-amerikanische Chips Act umgesetzt wird, der die Finanzierung und den Bau von Chipfabriken in den USA fördert.
Herausforderungen und Perspektiven
Intel Foundry, einst ein Teil von Intels Hardware-Abteilung, hat sich als eigenständige Einheit etabliert, jedoch noch keine nennenswerten Kunden gewonnen. Dennoch bleibt es einer der wenigen US-Hersteller, die Halbleiter innerhalb des Landes produzieren. In den Branchenkreisen beobachtet man sowohl die Pläne der Regierung als auch die neuen Fertigungstechnologien von Intel und TSMC. Während Intels 18a-Prozess als vielversprechend gilt, arbeitet TSMC an einem fortschrittlichen 2-Nanometer-Prozess. Die Konkurrenz zwischen diesen Prozessen bleibt ein zentrales Thema in der Diskussion um die Zukunft der Halbleiterfertigung in den USA.