- Ehrenamtliche Kartografen diskutieren intensiv über die mögliche Umbenennung des Golfs von Mexiko in den Golf von Amerika. Präsidentielle Anordnungen können Unsicherheiten und Herausforderungen in der Kartografie erzeugen. Einige Kartografen auf OpenStreetMap plädieren für die sofortige Umsetzung der Namensänderung, während andere auf offizielle Prozesse bestehen. Die mexikanische Präsidentin betonte, dass der Golf international weiterhin als Golf von Mexiko bekannt bleibt. Die Auseinandersetzungen werfen ein Licht auf die geopolitischen Implikationen von Ortsnamen und Grenzen.
In den letzten Tagen sind die Diskussionen unter ehrenamtlichen Kartografen, die Karten für Plattformen wie Facebook, Lyft und Strava erstellen, intensiv geworden. Der Grund: Die mögliche Umbenennung des Golfs von Mexiko in den Golf von Amerika durch die US-amerikanische Trump-Administration. Eine Frage springt in den Vordergrund: Wann sollten solche Änderungen in Karten implementiert werden? Soll die Änderung alle Teile des Golfs oder lediglich den US-amerikanischen Teil betreffen? Diese Debatten werfen ein Licht auf die Herausforderungen und Unklarheiten, die aus präsidialen Anordnungen resultieren können.
Diskussionen und Widerstände
Einige Kartografen auf OpenStreetMap, einer von Freiwilligen betriebenen Plattform, drängten darauf, den Namen sofort zu ändern. „Das soll keine Sabotage sein“, schrieb ein Nutzer, „sondern eine Diskussion in Gang setzen.“ Doch diese Änderungen wurden schnell von anderen zurückgenommen, die betonten, dass ein einfacher präsidialer Befehl nicht ausreiche, um geografische Namen offiziell zu ändern. Eine neue Anordnung von Präsident Trump legte nahe, dass die Umbenennung den wirtschaftlichen Wert des Gebiets für die USA hervorhebt.
Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum betonte, dass der Rest der Welt den Golf weiterhin als Golf von Mexiko bezeichnen wird. Offiziell wurden die neuen Namen vergangene Woche bestätigt, doch private Unternehmen sind nicht gesetzlich verpflichtet, die Änderungen zu übernehmen. Google Maps etwa plant, die neuen Namen für amerikanische Nutzer umzusetzen, sobald diese von der US-Regierung genehmigt sind.
Geopolitische Implikationen
Streitigkeiten über Ortsnamen und Grenzen sind in der Kartografiebranche keine Seltenheit. Einige Länder haben Gesetze erlassen, die Kartografen zwingen, bestimmte Namen und Grenzen zu übernehmen. Die Anordnung von Trump, die wenig öffentliches Input erhielt, wird sogar innerhalb der USA angezweifelt. In OpenStreetMap gibt es die Möglichkeit, Namen in unterschiedlichen Sprachen und Ländern unterschiedlich darzustellen.
Einige Beiträge argumentierten, dass die Plattform erst dann Änderungen vornehmen solle, wenn auch die öffentliche Wahrnehmung angepasst wurde. Hierbei ist das Ziel, neutral und genau jene Bezeichnungen zu verwenden, die vor Ort als korrekt betrachtet werden. Momentan bleibt die Diskussion offen, und die Kartografen suchen nach einem Konsens, der möglichst vielen gerecht wird.