- Regisseur Coogler inszeniert ein beeindruckendes Horrorerlebnis im Mississippi der 1930er Jahre. Michael B. Jordan glänzt in einer Doppelrolle als Gangsterbrüder Smoke und Stack. Visuelle und musikalische Brillanz werden durch epische Bilder und einen atmosphärischen Soundtrack verstärkt. Der Film verwebt Südstaaten-Folklore mit Vampirmotiven, um Rassismus zu thematisieren. “Sinners” bietet eine eindringliche Erzählweise, die einen bleibenden Eindruck im modernen Kino hinterlässt.
Sündigerweise entfaltet Regisseur und Drehbuchautor Coogler mit seinem neuesten Meisterwerk eine unheimlich grandiose Horrorerfahrung. Sein Vampirfilm bringt uns in das Mississippi der 1930er Jahre, wo zwei Gangsterbrüder, die einst für Al Capone tätig waren, mit ihrem Vermögen eine Musikkneipe eröffnen wollen. Die Eröffnung des Juke Joints wird jedoch von blutdürstigen Vampiren überschattet, die das musikalische Spektakel als Einladung verstehen und die Feierlichkeiten kurzerhand in einen Albtraum verwandeln.
Eine erlesene Darstellerriege
Michael B. Jordan brilliert in einer Doppelrolle als die Brüder Smoke und Stack, bei der selbst visuelle Effekte ihre Kunst kaum verbergen können. Trotz ähnlicher Outfits lassen sich die Brüder leicht voneinander unterscheiden, dank der feinen Charakterzüge, die sowohl von Jordan als auch von der Regie detailliert herausgearbeitet werden. Unterstützung erhält er von einem beeindruckenden Ensemble: Miles Caton als der charismatische Bluessänger Sammie, Hailee Steinfeld als die komplexe Mary und Delroy Lindo, der mit seiner Intensität und komischem Timing als Delta Slim die Leinwand erhellt.
Ein visueller und musikalischer Triumph
Cinematographisch wird das Südstaaten-Flair mit epischen Bildern in Ultra Panavision 70mm eingefangen. Jeder Blick auf die stilistische Pracht macht das Kinoerlebnis unvermeidlich – alles andere wäre eine cinephile Todsünde. Sammies musikalische Meisterleistung, begleitet von einer Vielzahl von Instrumenten quer durch die musikalischen Epochen, entfaltet sich in einer orchestralen Brillanz, die Gänsehaut garantiert. Der oscarprämierte Komponist Ludwig Göransson steigert diese cineastische Symphonie mit einem atmosphärischen Soundtrack, der die Spannung durchdringt.
Ein einzigartiges gesellschaftliches Horrorstück
Im Angesicht zahlreicher Vampirmerkmale überragt “Sinners” durch seinen einzigartigen Ansatz. Coogler verwebt uns vergangene Mythen und Südstaaten-Folklore, um die erschütternde Realität von Rassismus aufzugreifen. Die Vampire übernehmen die Rolle der Unterdrückung, stehlen Klänge und Leben, doch bieten zugleich die Verlockung eines unsterblichen Daseins in ihrer diabolischen Gemeinschaft. Diese Dynamik repräsentiert den inneren Kampf der Protagonisten in einer Ära, die von Vorurteilen und Rassenspannungen geprägt ist.
Die Vielfalt und eindringliche Erzählweise von “Sinners” macht ihn zu einem Muss für alle Genrefans. Coogler beweist mit diesem fesselnden Horrorspektakel seine schöpferische Kühnheit und hinterlässt einen unauslöschlichen Eindruck im modernen Kino.