- Die Entdeckung der Maya-Stadt Valeriana im Dschungel von Südmexiko zeigt beeindruckende Elemente klassischer Maya-Kultur, darunter Tempelpyramiden und ein Ballspielplatz. Archäologen nutzten moderne Technologien wie Lidar, um die Stadt im dichten Wald aufzuspüren, was die archäologische Praxis revolutioniert hat. Die Siedlungsdichte in der Region ähnelt anderen Maya-Stätten, was auf ein urbanes Mosaik im zentralen Tiefland des Maya-Gebiets hinweist. Die Anwendung von Lidar hat trotz anfänglicher Skepsis deutlich gemacht, dass der Einfluss der Maya-Zivilisation größer ist als zuvor angenommen. Die Analyse erfasste über 6.764 Strukturen und lieferte neue Erkenntnisse über frühere Bewässerungstechniken und architektonische Anordnungen.
In den dichten Dschungeln von Südmexiko hat sich ein bemerkenswertes Geheimnis entblättert. Dort, im Südosten des Bundesstaates Campeche, ist eine längst verlorene Maya-Stadt ans Licht gekommen: Valeriana. Benannt nach einer nahegelegenen Süßwasserlagune, offenbart diese Entdeckung viele faszinierende Elemente klassischer Maya-Kultur. Zwei monumentale Bezirke zeichnen die einstige politische Größe dieser urbanen Struktur aus. Beeindruckend sind die eingefassten Plätze, die durch großzügige Dammwege verbunden sind. Tempelpyramiden ragen als stille Zeugen damaliger Spiritualität auf. Auf einem Ballspielplatz wurden vermutlich rituelle Spiele abgehalten, während ein durch die Stauung eines Wasserlaufes gebildetes Reservoir die damaligen Bewässerungstechniken zeigt. Besonders interessant ist das mutmaßliche E-Group Ensemble, eine architektonische Anordnung, die häufig auf eine Gründung vor AD 150 hinweist.
Ein Neuer Blick auf Verborgene Städte
Die Entdeckung dieser antiken Stadt hätte früher mühsames Arbeiten mit Macheten oder sanftes Entfernen von Erdschichten mit Pinseln und Spachteln erfordert. Doch in unserer modernen Welt setzte man stattdessen auf fortschrittlichste Technologie. Aufschlussreich war die Anwendung von luftgestütztem Laserscanning, bekannt als Lidar. Dabei werden gepulste Laserstrahlen ausgesendet, die von der Erdoberfläche reflektiert werden, um dreidimensionale Modelle der Landschaft zu generieren. Dieses Verfahren hat die Archäologie in den letzten Jahren revolutioniert, da es tief verborgene Zivilisationen ans Licht bringt. So auch in Mexiko, wo das Dickicht des Waldes förmlich durchdrungen und eine Stadt zum Vorschein gebracht wurde, die durch ihre pyramidenartige Architektur und umschlossenen Plätze beeindruckt.
Campeche: Urbane Dichte der Maya-Zeit
Die umfangreiche Datenerhebung durch LiDAR, die ursprünglich für andere Zwecke im Jahr 2013 von der mexikanischen Firma CartoData durchgeführt wurde, umfasst eine Analyse 6.764 Strukturen innerhalb der vermessenen Gebiete. Diese weist eine Siedlungsdichte von 55,3 Strukturen pro Quadratkilometer auf – ein Wert, der vergleichbare Studien in der Region ergänzt. Bemerkenswert ist die Ähnlichkeit mit Dichten anderer Maya-Stätten wie Oxpemul und Becan. Archäologen des 20. Jahrhunderts betonten, dass das zentrale Tiefland des Maya-Gebiets ein urbanes Mosaik darstellt, in dem dichte städtische Lebensformen flusstälerartige Landschaften durchziehen.
Die Nutzung Moderner Technologien in der Archäologie
Die skeptische Haltung gegenüber der kostenintensiven Technologie wurde durch die Fülle an neuen Erkenntnissen in Frage gestellt, die zum Verständnis vergangener Zivilisationen beitragen. Trotz der hohen Kosten und der Zurückhaltung von Förderern zeigen die aktuellen Resultate eindrucksvoll, dass die Anwendung des Luftlaserscannens Potenziale birgt, die weit über klassische archäologische Methoden hinausgehen. Die Daten legen nahe, dass Verbreitung und Einfluss der alten Maya-Zivilisation weitaus größer waren, als lange angenommen.