- Erste Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahl 2024 führten zu weit verbreiteten Spekulationen und Forderungen nach Neuauszählungen. Beiträge auf der Plattform von Elon Musk erreichten während der Spekulationen über 94.000 pro Stunde. Der Begriff „Trump betrogen“ war im Trend, während einige Kanäle von 2020 auffällig still blieben. Trotz der Spekulationen akzeptierte Harris die Ergebnisse und versprach einen friedlichen Machtübergang. Analysten weisen darauf hin, dass keine unbelegten Wahlanomalien existieren und die vollständige Stimmenauszählung noch aussteht.
Kaum waren die ersten Ergebnisse der US-Präsidentschaftswahl 2024 verkündet, da begannen bereits die wilden Spekulationen. Im Morgengrauen des Mittwochs schnellten die Beiträge in sozialen Medien, die Zweifel an den Wahlergebnissen äußerten oder eine Neuauszählung forderten, in die Höhe. Laut den Daten des Forschungsunternehmens PeakMetrics erreichten Beiträge auf der Plattform von Elon Musk ihren Höhepunkt mit 94.000 Beiträgen pro Stunde. Einige dieser Beiträge erhielten enorme Aufmerksamkeit und erreichten über eine Million Ansichten. Autoren wie John Pavlovitz fragten sich, wie es bei einer Rekordwahlbeteiligung zu zwanzig Millionen weniger abgegebenen Stimmen kommen konnte.
Theoriegebäude wachsen
Gordon Crovitz, Geschäftsführer von NewsGuard, berichtete, dass der Begriff „Trump betrogen“ am Mittwochmorgen auf der Plattform im Trend lag. Innerhalb kürzester Zeit gab es 92.100 Erwähnungen seit Mitternacht. Die genauen Details der Verschwörungstheorien vermehren sich stetig, aber Anhänger von Harris betrachteten ihre Niederlage als ausreichend, um haltlose Informationen über eine gestohlene Wahl zu verbreiten. Gleichzeitig blieben einige der aktivsten Kanäle für Wahlverschwörungen aus dem Jahr 2020 auffällig still. Nina Jankowicz, ehemalige Desinformationsbeauftragte der Biden-Administration, betonte, dass Lügen, egal von welcher Seite sie kommen, das Vertrauen in demokratische Strukturen unterminieren, was viele Jahre braucht, um wiederaufzubauen.
Misstrauen entfacht
Die Forderungen nach einer Neuauszählung waren gespickt mit Hashtags wie #donotconcedekamala und Aussagen, die auf “fehlende 20 Millionen Stimmen” hinwiesen. Die bloßen Zahlen sind jedoch leicht zu erklären: Die vollständige Auszählung der Stimmen in vielen Bundesstaaten, wie Kalifornien, steht noch aus. Die Zählung von 2024 ist beinahe abgeschlossen, und die Stimmzahlen nähern sich denen von 2020 an. Analysten wie Mike Rothschild sind skeptisch gegenüber den Erzählungen von unerklärlichen Wahlanomalien und unterstreichen, dass kein Realitätsbezug zu den behaupteten Vorwürfen besteht.
Die Rolle der Kandidaten
Im Gegensatz zum Jahr 2020, als Trump die Wahlergebnisse bestritt, haben diese neuen Theorien keine Unterstützung von den unmittelbaren politischen Protagonisten erhalten. Harris erklärte, sie akzeptiere die Ergebnisse und versprach einen friedlichen Machtübergang. Trotz der zahlreichen Spekulationen forderte sie ihre Anhänger auf, Ruhe zu bewahren. Selbst in den gruppendynamischen Kanälen, die in der Vergangenheit für Verschwörungen genutzt wurden, ertönten nur zurückhaltende Stimmen, die sich der aktuellen Situation anmaßten, obwohl die Unterstützer immer noch fest an ihre Mission glauben.
Spekulative Sackgassen
Rechte Figuren wie Dinesh D’Souza nutzten die Gelegenheiten, um alte Verschwörungstheorien wieder abzustauben und verfehlte Bücher zu rechtfertigen. Diese Narrative, dass Biden angeblich 80 Millionen Stimmen nie erhalten habe, sausen weiterhin durch die digitalen Welten. Doch die Realität bleibt: Wahlen folgen komplexen Mustern und unvollständige Zählungen führen zu missverständlichen Schlagzeilen. Letztlich bleibt die Herausforderung, Demokratie zu schützen und wachsam gegenüber der Desinformation zu bleiben, eine kollektive Aufgabe, die Bürger aller Überzeugungen mit einem nüchternen Blick auf die Tatsachen gemeinsam widerstehen müssen.