- Wahlhelfer in Bucks County, Pennsylvania, werden fälschlicherweise beschuldigt, Briefwahlstimmen gegen Donald Trump zu vernichten. Es gibt keine Direktive, wonach US-Soldaten unverhältnismäßige Gewalt gegen Trump-Anhänger anwenden dürfen. Die Behauptung, 180.000 Amish seien zur Wahl registriert, ist falsch, da es nur 92.600 Amish in Pennsylvania gibt. Soziale Medien beschleunigen die Verbreitung von Fehlinformationen durch unzureichende Faktenchecks. Die zunehmende Fragmentierung der Informationslandschaft erleichtert die Ausbreitung von Desinformationen und lässt Fakten relativ erscheinen.
Inmitten der schwellenden Flut von Fehlinformationen stehen die Wahlhelfer in Bucks County, Pennsylvania, im Kreuzfeuer abstruser Vorwürfe: angeblich sollen sie Briefwahlstimmen zu Ungunsten von Donald Trump vernichten, was schlichtweg unwahr ist. Ebenso wurde keine sogenannte Direktive erlassen, die US-Soldaten berechtigen würde, unverhältnismäßige Gewalt gegen Trump-Anhänger anzuwenden, sollten diese bei einer eventuellen Wahlniederlage protestieren. Auch die Behauptung, 180.000 Amish hätten sich zur Wahl registriert, entbehrt jeder Grundlage, da die Bevölkerungszahl der Amish im Bundesstaat lediglich 92.600 umfasst. Geradezu bemerkenswert ist die Geschwindigkeit, mit der solche Narrative sich in sozialen Medien verbreiten und dort ein virales Eigenleben entwickeln. Plattformen wie X, Instagram und Facebook tragen hier durch unzureichende Faktenchecks nicht unerheblich zur Desinformation bei.
Ein Fluss von Fehlinformationen
Rund um die anstehenden Wahlen haben sich diverse Verschwörungstheorien weiterentwickelt, die von rechten Netzwerken, Wahlleugnern und russischen Propagandagruppen gezielt gestreut werden. Menschen überall im Land werden mit kompliziert gesponnenen Geschichten bombardiert, die Behauptungen verbreiten, Wahlmaschinen würden im Schutz der Dunkelheit Stimmen umdrehen oder Wahlurnen würden massenhaft manipuliert. Diese Erzählungen finden vor allem bei Zuhörern Anklang, die bereits auf eine solche Rhetorik vorbereitet wurden und die hingehaltenen „Beweise“ ohne kritische Hinterfragung annehmen. Ein Blick auf Akteure wie die Trump-Kampagne zeigt, wie erfolgreich diese inszenierten Verschwörungen sind.
Nicht enden wollende Wahlleugnung
Man kann eine zunehmende Fragmentierung der Informationslandschaft beobachten, in der Wähler auf „Beweise“ stoßen, die ihre zuvor geformten Ansichten scheinbar untermauern. Infolge der unzureichenden Moderation seitens der Tech-Unternehmen kann nahezu jeder geteilte Inhalt als Bestätigung der eigenen Überzeugungen interpretiert werden. Diese Strukturen ermöglichen es, längst widerlegte Theorien wieder aufleben zu lassen und Nutzer in eine Echokammer der Desinformation zu ziehen. Es ist ein Klima entstanden, in dem Fakten relativ erscheinen und die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen.
Nationale Ausweitung der Desinformation
Ein Beispiel hierfür ist die Fake-News-Erzählung um angeblich zerstörte Briefwahlstimmen in Bucks County. Während sich das Video als russische Desinformationskampagne entpuppt hat, bleibt das Misstrauen gegenüber den Wahlprozessen unter den Anhängern bestehen. Organisationen und Einzelpersonen bedienen sich dieser Narrative, um Unruhe und Missgunst zu säen, was letztendlich den Glauben an demokratische Prozesse untergräbt. Schließlich haben verschärfte politische und gesellschaftliche Spannungen dazu geführt, dass jeder Faden von Ungewissheit genutzt wird, um Zwietracht zu säen.