- Broadcom hat nach der Übernahme von VMware Kunden schriftlich zur Unterlassung des Supports für Ewigdauerlizenzen aufgefordert. Nutzer können die erworbene Software weiterhin nutzen, jedoch keine Supportdienstleistungen erneuern. Die Maßnahme zielt darauf ab, Kunden zum Kauf teurerer Abonnements zu bewegen. Ignorieren der Auflagen kann zu Vertragsbrüchen und rechtlichen Konsequenzen führen, wie Schadenersatzansprüchen und möglichen Audits. Broadcom könnte durch die aggressive Strategie Kunden und Ansehen im Markt verlieren.
Broadcom hat Inhabern von VMware-Ewigdauerlizenzen, deren Supportverträge abgelaufen sind, schriftliche Aufforderungen zur Unterlassung zugesandt. Diese Entwicklung folgt der letzten Übernahme von VMware durch Broadcom im November 2023. Nutzer dieser Ewigdauerlizenzen sind zwar immer noch berechtigt, die von ihnen erworbene Software zu verwenden, jedoch ist die Möglichkeit zur Erneuerung der Supportdienstleistungen nicht mehr gegeben. Diese umstrittene Maßnahme zielt darauf ab, VMware-Nutzer zu veranlassen, Abonnements für VMware-Produktpakete zu erwerben, deren damit verbundene Kosten erheblich gestiegen sind.
Einige Kunden haben sich entschieden, VMware ohne Unterstützung weiter zu nutzen. Oftmals werden Alternativen wie Konkurrenzprodukte zu VMware oder gar die Devirtualisierung in Betracht gezogen. In den letzten Wochen haben einige Nutzer, die VMware ohne Support betreiben, solche Stoppschreiben von Broadcom erhalten. Diese weisen darauf hin, dass ihre Verträge mit VMware und somit ihr Recht auf Erhalt von Supportleistungen abgelaufen seien. Laut dem von Broadcom-Direktor Michael Brown unterzeichneten Schreiben wird den Benutzern nahegelegt, keine Wartungsupdates, Upgrades oder Patches mehr zu verwenden, die nach dem Ablaufdatum ihres Supportvertrages veröffentlicht wurden.
Erhebliche Konsequenzen für Nutzer
Nutzer, die diese Auflagen missachten, sehen sich der Aufforderung gegenüber, eventuelle Implementierungen unverzüglich zu entfernen oder zu deinstallieren. Laut Schreiben stellt die weitere Nutzung solcher Supportdienste einen wesentlichen Vertragsbruch dar und verstößt gegen die geistigen Eigentumsrechte von VMware. Dies könnte zu Schadenersatzansprüchen und Anwaltsgebühren führen. Die Briefe von Broadcom beinhalten auch Warnungen vor möglichen Audits. Kunden, die sich nicht an die Berichtsanforderungen nach Vertragsablauf halten, könnten sich einer Vertragsverletzung schuldig machen, was VMware dazu berechtigt, Audits durchzuführen.
Ein managed Services Provider aus Kanada berichtete, dass einige seiner Kunden solche Schreiben erhielten, obwohl sie nach dem Vertragsablauf keine Updates mehr erhielten. Dies hat in den betroffenen Unternehmen zu rechtlichem Handeln geführt. Broadcom hat nicht auf Anfragen zur Kommentierung dieser Vorgänge reagiert.
Marktstrategien und Auswirkungen
Der Vorstoß von Broadcom zur Überarbeitung, wie VMware-Produkte verteilt werden, hat dazu geführt, dass verschiedene Unternehmen VMware aufgegeben und Broadcoms Kundenverständnis angezweifelt haben. Die Strategie birgt das Risiko, weiter an Ansehen bei den gegenwärtigen und ehemaligen Kunden zu verlieren. Trotz dieser Situationen bleibt Broadcoms geschäftlicher Ansatz nach Übernahme von VMware entschieden. Dieser Umstand zeigt sich durch die Einführung von stop-and-desist-Schreiben, um die Nutzung der Produkte in geregelte Bahnen zu lenken. Dies spiegelt die strenge Marktstrategie wider, die Broadcom in der Technologiewelt verfolgt.