- Zu den Warn-Apps
- Katwarn und Nina kooperieren miteinander.
- Katwarn wurde 2011 vom Fraunhofer-Institut Fokus entwickelt.
- Warnungen stammen von Bund, Ländern, Behörden und Organisationen.
- [Nina – Die Notfallinformationen- und Nachrichten App]
- Nina ist ein Angebot des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.
- Die App bündelt Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes, Meldungen von Katwarn und Hochwassermeldungen der Bundesländer.
- Sie sendet standortbezogene Warnungen per GPS.
- [Dilemma bei Warn-Apps]
- Nina erntete Kritik nach der Flutkatastrophe im Ahrtal, weil die App nicht gewarnt habe.
- Das Problem besteht darin, dass die Apps Nutzer mitunter zu viele irrelevante Warnungen senden.
- [Crying-Wolf-Syndrom]
- Das „Crying-Wolf-Syndrom“ tritt auf, wenn Warnungen nicht eintreten und die Menschen ihnen nicht mehr glauben.
- Vorhersagen sind nicht immer lokal genau.
- [Chancen und Herausforderungen von Warn-Apps]
- Warn-Apps sind sinnvoll, können aber nicht die einzige Vorbereitung auf Katastrophen sein.
- Communitys und gegenseitige Unterstützung sind ebenfalls wichtig.
Fatalen Flut-Katastrophen werfen Fragen auf: Hätten Menschen angesichts der großen Anzahl an verfügbaren Warn-Apps nicht frühzeitig vor der drohenden Gefahr gewarnt werden können? Das Handy ist beispielsweise für die allermeisten Menschen inzwischen ein ständiger Wegbegleiter – und Warn-Apps sind daher in der Theorie eine einfache Möglichkeit, sie vor drohenden Notfällen zu warnen. Doch in der Praxis erweist sich das oft als schwierig.
Zu den Warn-Apps
Zu den bekanntesten Warn-Apps in Deutschland zählen Nina und Katwarn, die miteinander kooperieren: Katwarn-Warnungen fließen also in Nina ein. Katwarn war die erste Katastrophen-Warn-App in Deutschland und wurde 2011 vom Fraunhofer-Institut Fokus im Auftrag der öffentlichen Versicherer entwickelt. Warnungen stammen unter anderem von Bund und Ländern sowie Behörden und Organisationen der Landkreise und Städte.
Nina – Die Notfallinformationen- und Nachrichten App
Nina, kurz für Notfall-Informations- und Nachrichten-App, ist ein Angebot des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK). Die App bündelt unter anderem Warnmeldungen des Deutschen Wetterdienstes, Meldungen von Katwarn sowie Hochwassermeldungen der Bundesländer. Per GPS sendet sie standortbezogene Warnungen an Nutzerinnen und Nutzer.
Dilemma bei Warn-Apps
Nach der Flutkatastrophe im Ahrtal erntete Nina Kritik, weil die App Medienberichten zufolge während der Flut im Gebiet Ahrweiler nicht gewarnt habe. Doch trotz dieser Problematik, sehen Expertinnen und Experten auch das Problem, dass die Apps Nutzerinnen und Nutzern mitunter zu viele irrelevante Warnungen senden.
Crying-Wolf-Syndrom
Der Risikoforscher Ortwin Renn nennt das das „Crying-Wolf-Syndrom“: Wenn Unwetter und Hochwasser angekündigt werden, aber im Wohnort nicht auftreten, glauben Menschen den Warnungen nicht mehr. Doch dass die Warnungen nicht immer ortsgenau und präzise sind, ist nur bedingt den Apps geschuldet. „Das Problem ist, dass viele Vorhersagen nicht lokal genau sind“, sagt der ehemalige Direktor am Potsdamer Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS).
Chancen und Herausforderungen von Warn-Apps
Trotz der Probleme, die bei Warn-Apps auftreten können, sind sie dennoch sinnvoll, da sie Menschen in gewisser Weise auf mögliche Gefahren vorbereiten können. Doch es braucht mehr als Warn-Apps, um auf den Katastrophenfall vorbereitet zu sein. “Wichtig wäre, dass sich Menschen in Gegenden, in denen es zu Naturkatastrophen kommen kann, gemeinsam vorbereiten, Communitys bilden und sich bei Notfällen gegenseitig unterstützen. Das ist viel effektiver, als nur individuelle Warnungen über Apps zu erhalten“, sagt der Risikoforscher.