- Internationale Geschäftsreisende sollten China-Reisen mit Vorsicht betrachten, da eine Reisewarnung der Stufe 2 von den USA ausgegeben wurde. Vorfälle mit Festnahmen, Ausreiseverboten und Durchsuchungen von Unternehmensbüros wurden gemeldet, aber für die Mehrheit bleibt der Besuch geschäftsmäßig. Unter Xi Jinpings Führung hat sich China nach innen gewandt und die Beziehung zum Westen verschlechtert sich weiter. Ein erneuter Amtsantritt von Trump hat die Spannungen zwischen China und dem Westen verschärft. Geschäftsleute äußern Bedenken über Überwachung, Datenrisiken und Inhaftierungen in China, was ein kühleres Geschäftsklima signalisiert.
Inmitten wachsender Spannungen und eines eskalierenden Handelskriegs zwischen den Vereinigten Staaten und China könnten internationale Geschäftsreisende eine Reise in das chinesische Kernland mit Vorsicht betrachten. Das US-Außenministerium hat gegenwärtig eine Reisewarnung der Stufe 2 für China ausgegeben und rät Besuchern, „erhöhte Vorsicht walten zu lassen“ aufgrund der „willkürlichen Durchsetzung lokaler Gesetze“. Die Situation vor Ort ist jedoch komplexer. Es kam zu Vorfällen mit Festnahmen von US-Bürgern, Ausreiseverboten und Durchsuchungen ausländischer Unternehmensbüros in China, doch für die Mehrheit der Reisenden bleibt ein Besuch geschäftsmäßig. Jede Woche starten etwa 50 Direktflüge zwischen den USA und China, und teilweise wurde es vereinfacht, Geschäftsvisas für das Land zu erhalten.
Ein verändertes Geschäftsreiseumfeld
Trotz dessen existieren Risiken, die abgewogen werden sollten, besonders für Personen, die in den Fokus der chinesischen Regierung geraten könnten. “Der Empfang von Amerikanern ist weniger einladend, als es in den 2010er Jahren der Fall war”, bemerkt Isaac Stone Fish, CEO und Gründer von Strategy Risks, einer auf China fokussierten Business-Intelligence-Firma. In öffentlichen Aussagen globaler und US-ansässiger Firmen herrscht oft Optimismus über Reisen nach China und das dortige Geschäftsklima. Doch in privaten Gesprächen herrscht Pessimismus, und Geschäftsreisen nach China seien herausfordernder als ehedem. Noch vor nicht allzu langer Zeit empfing China eine Vielzahl von Ausländern, internationalen Geschäftsleuten und Touristen. Ein markantes Ereignis war die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele 2008 in Peking, die als Wendepunkt in Chinas Verbindung zur Welt galt.
Geopolitische Umwälzungen und Wirtschaftsinteresse
Unter der Führung Xi Jinpings, der 2012 Generalsekretär der Kommunistischen Partei Chinas wurde und 2013 zum Staatspräsidenten ernannt wurde, wandte sich China verstärkt nach innen. Gekennzeichnet von umfangreichen Antikorruptionskampagnen und der Etablierung eines Überwachungsstaats litt auch die Beziehung zu westlichen Nationen. Die Wahl Donald Trumps als US-Präsident im Jahr 2016 verschärfte die Spannungen weiter. Viele Auslandsfachkräfte verließen das Land, ein Trend, der durch die COVID-19-Pandemie und Chinas strikte „Zero Covid“-Politik 2020 beschleunigt wurde.
Faktoren für eine kühlere Geschäftsbeziehung
Heute, mit einem erneuten Amtsantritt Trumps, sind die Beziehungen zwischen China und dem Westen so angespannt wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Ausländische Führungskräfte äußern zunehmende Bedenken hinsichtlich geschäftlicher Aktivitäten in China, darunter allgegenwärtige Behördenüberwachung, Datenrisiken und willkürliche Inhaftierungen. Während die meisten Geschäftsreisen ohne Zwischenfälle verlaufen, raten Experten, Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen, um sich zu schützen und Reisen in das Land zu überdenken, sollte ein erhöhtes Risiko von Inhaftierung bestehen. Ein kühleres Geschäftsklima ergibt sich aus mehreren Faktoren: das Aufstreben anspruchsvollerer chinesischer Konkurrenten, allgegenwärtige Überwachungstechnologien und der strenge linke Kurs der Kommunistischen Partei unter Xi Jinping.
In dieser unsicheren Umgebung müssen Geschäftsreisende abwägen, wie und ob sie weiterhin nach China reisen. Wesentlich ist, die persönlichen Risiken abzuschätzen und entsprechende Vorkehrungen zu treffen.


