- Das iPad Pro bietet eine nahtlose Integration ins Apple-Ökosystem, jedoch fehlen echte Desktop-Freiheiten. Android enttäuscht im Vergleich zu iPadOS durch einen unzureichenden Desktop-Modus, bietet jedoch mit Samsung DeX eine teilfunktionale Lösung. Der Android-Desktop-Modus zeigt inkonsistente Betriebserfahrungen und mangelnden Fortschritt im Vergleich zu iPadOS. Unterschiedliche Ansätze von Android-Herstellern führen zu variierenden Erfahrungen mit dem Desktop-Computing. Android 15 QPR1 Beta 2 verspricht erste Schritte in Richtung einer nützlicheren Desktop-Umgebung, bleibt jedoch hinter iPadOS zurück.
Seit drei Jahren ist das iPad Pro mein am häufigsten genutztes, wenn auch nicht mein liebstes, Rechengerät. Es ist ein unfassbar schnelles und flüssiges Tablet mit einer großartigen Tastatur und einem fantastischen Bildschirm. Doch hin und wieder bringt es mich zur Verzweiflung. Der Stage Manager ist trotz seiner gut gemeinten Ansätze in einer Sackgasse. Wenn die Zeit des Zusammenkauerns über seinem 13-Zoll-Display kommt, das weder vernünftiges Multi-App-Windowing kann noch mehrere Apps nebeneinander darstellen kann, schließe ich es oft an einen externen Monitor an.
Nahtlose Integration mit dem Apple-Ökosystem
Dennoch hält mich die nahtlose Integration mit dem Apple-Ökosystem gefangen. Es nähert sich macOS immer weiter an und lässt dennoch nie echte Desktop-Freiheiten zu. Wir können lediglich hoffen. Mit Android hingegen habe ich jegliche Hoffnung verloren. Das iPad Pro nähert sich einer effizienten Rechenmaschine an. Sogar das iPad Air ist ein brauchbarer Begleiter, doch für ein Android-Tablet kann ich dasselbe nicht behaupten. Dies ist besonders bedauernswert für eine Plattform, die seit ihrem Urknall einen Spalt für Drittanbieter geöffnet hat.
Androids verlorene Desktop-Chancen
Es ist kaum zu glauben, dass Android seit Jahren einen verborgenen Desktop-Modus bietet. In Android 10 existierte er als simplistischer Launcher für Entwickler mit freien Fenstern. Die Einrichtung war mühselig, doch die Grundlage war vorhanden. Android Q gab bereits 2019 erste Einblicke in einen Desktop-Modus. Doch selbst fünf Betriebssystemgenerationen später lässt Android ein ordentliches Desktop-Erlebnis vermissen. Warum sollte man große Versprechen wie „leistungsstarkes Tablet-Computing“ ernst nehmen? Anstelle einer kostspieligen Investition in ein Android-Tablet, empfiehlt sich oft ein günstigeres Modell für Filme, Kritzeln, Skizzieren – und gut ist.
Der traurige Fortschritt der Android-Desktop-Umgebung
Es ist verblüffend, dass in der langen Phase von Android-Desktop-Teasern Samsung eine eigene, auf Android basierende Desktop-Umgebung namens DeX verfeinert hat. Bis heute ist es die einzige funktionsfähige Desktop-Variante von Android. Doch auch sie ist weit von perfekt entfernt. Navigation, Vollbildmodus und die Skalierung in manchen Apps zeigen Schwächen. Ein Mangel an Unterstützung für Erweiterungen stellt ein erhebliches Hindernis für die Produktivität dar. Dennoch funktionieren einige Dinge gut. Benutzerfreundliche App-Größenanpassung, universelle Suche und eine anpassbare Taskleiste sind nur einige Vorteile.
Und dann gibt es Marken wie OnePlus, die mit ihrer eigenen Tablet-zentrierten Desktop-Erfahrung experimentieren. Das Open Canvas Multitasking-System ist besonders bemerkenswert. Auf der anderen Seite steht die Entwicklung von Smartphones. Jeder Android-Hersteller möchte seine eigene Sicht auf das Desktop-Computing bieten. Vielfalt ist wünschenswert, doch wenn es um die Grundprinzipien des Computings geht, gibt es wenige Konstanten.
Unharmonische Kontinuität in der Android-Welt
Leider fehlt es an einem plattformweiten Konzept für den Desktop-Modus. Jedes Angebot bietet eigene Lernkurven, bis hin zu den Tastenkombinationen. Hier punktet iPadOS. Ein nahtloser Wechsel zwischen Mac- und iPad-Tastatur ist möglich, ohne dass das Layout und die nativen Tastenkombinationen fremd wirken. So frustrierend das Verbinden eines Android-Tablets auch sein mag, im Gegensatz zum iPad Pro fühlt es sich nicht so anstrengend an, es an einen Monitor anzuschließen.
Die Inkonsistenz bei Cursor- und Trackpad-Klicks auf Android-Desktops ist ein weiterer Punkt der Frustration. Oft gewöhne ich mich an die Tastenkombinationen und Gesten, bevor ich vollständig in DeX eintauche oder das OnePlus Pad 2 mit der dazugehörigen Tastatur nutze.
Zusätzlich kommt die Klickreaktion und Flüssigkeit in Android-Desktop-Umgebungen nicht an iPadOS heran. Google hätte nur die Chrome OS-Methode auf Android übertragen, Eingaben standardisieren und Tastenkombinationen vereinheitlichen müssen. Doch das blieb ein unerfüllter Wunsch.
Langsamer Fortschritt bei Android
Der Status quo ist derart schleppend, dass Android 15 QPR1 Beta 2 gerade einen Vorgeschmack auf die Android-Desktop-Fensterfunktionalität auf Tablets bietet. Doch selbst mit einem Pixel-Tablet erfordert es die Aktivierung des Entwicklermodus.15 Jahre Android-Tablet-Entwicklung, und dennoch gibt es keinen greifbaren Desktop-Modus. Es ist schwer zu sagen, ob und wann Google ein Desktop-Computing-Erlebnis für Android bieten wird, das mit iPadOS oder Chrome OS konkurrieren kann.
Ein wenig Hoffnung gibt es: Mit der QPR-Build von Android 15 gibt es endlich einen nativen Einstieg in das Desktop-Windowing. Eine feste Taskleiste am unteren Rand erlaubt das Anheften von Apps. Die Möglichkeit des Drag-and-Drop und die Nutzung mehrerer Instanzen derselben App, wie zum Beispiel bei Chrome, eröffnen neue Möglichkeiten zur Produktivitätssteigerung. Doch die wirkliche Revolution könnte noch einige Jahre entfernt sein. Die Zeichen stehen dafür, dass Google endlich die inhärenten OS-Frameworks für Android verfeinert, um eine sinnvolle Desktop-Erfahrung zu bieten. Migewiezen