- Fairphone 6 bietet acht Jahre Software-Updates und sieben große Systemaktualisierungen. Fairphone-Geräte sind modular aufgebaut und für einfache Reparaturen konzipiert. Die Fairphone 6 Verkaufszahlen stagnieren bei etwa 100.000 Einheiten pro Jahr. Das Unternehmen investierte stark in Expansion, erlitt jedoch einen Verlust von 20 Millionen Euro. Fairphone zielt darauf ab, seine Marktpräsenz zu vervierfachen und hofft auf zweistellige Wachstumsraten.
Fairphone hat ihr neuestes Modell, das Fairphone 6, auf den Markt gebracht. Seit der Einführung der Reihe im Jahr 2013 bleibt Fairphone ein Unikum, insbesondere durch seine ethischen Grundsätze. Ganz im Gegensatz zu den meisten anderen technologischen Produkten setzt Fairphone auf nachhaltig gewonnene Rohstoffe und fairere Arbeitsbedingungen in den Produktionsstätten. Ein weiteres besonderes Merkmal ist die Modularität der Telefone, die für einfache Reparaturen konzipiert sind. Das neueste Modell verspricht ganze acht Jahre Software-Updates und sage und schreibe sieben große Systemaktualisierungen, eine bemerkenswerte Leistung in der schnelllebigen Technikwelt.
Modularität im Detail
Das Fairphone 6 besteht aus insgesamt 12 modularen Komponenten, darunter austauschbare Teile wie der Akku, das Display, Lautsprecher, Kamera und USB-Anschluss. Sogar für ältere Modelle, die vor dem Jahr 2015 veröffentlicht wurden, können noch immer Ersatzteile erworben werden. Fairphone bleibt die einzige Marke, die von iFixit die höchste Bewertung von 10/10 für Reparierbarkeit erhalten hat. Trotz dieser beeindruckenden Aspekte gibt es einen Wermutstropfen: Die Popularität von Fairphone stagniert. Die Verkaufszahlen haben sich bei etwa 100.000 Einheiten pro Jahr eingependelt, weit entfernt von den Millionenstückzahlen, die Branchenriesen am ersten Verkaufswochenende erreichen.
Herausforderungen der Nachhaltigkeit
Der geringe Marktdurchsatz wirft die Frage auf, ob Nachhaltigkeit alleine nicht ausreicht, um die Massen zu überzeugen. Einerseits ist Fairphone eine Nischenmarke, andererseits hinken Wettbewerber beim Thema Nachhaltigkeit weit hinterher. Preis und Markenbewusstsein dominieren nach wie vor beim Smartphone-Kauf, besonders in Europa. Fairphone wird nicht als Name wahrgenommen, der jedem ein Begriff ist. Während andere große Hersteller erst langsam beginnen, nachhaltigere Ansätze zu etablieren, kämpft Fairphone bereits mit den finanziellen Folgen dieser Vorreiterrolle.
Im Jahr 2023 unternahm das Unternehmen erhebliche Anstrengungen, um aus diesem Trott auszubrechen, investierte stark in Marketing und Expansion, musste jedoch einen Verlust von 20 Millionen Euro hinnehmen. Fairphone ist zwar Vorreiter in Sachen ethischer Smartphones, doch die Verkaufszahlen wachsen nicht im gewünschten Maße.
Des Pudels Kern: Das Alleinstellungsmerkmal bewahren
Fairphone verfolgt mit dem neuen Modell eine Strategie, die nicht nur auf die ethischen Aspekte setzt, sondern auch Lifestyle-Elemente in den Vordergrund stellt. Der charmante „Essentials“-Modus des Fairphone 6 reduziert die Ablenkung durch Apps, sodass Nutzer leichter von sozialen Medien abschalten können. Ein solches Konzept könnte dazu beitragen, das Modell einem breiteren Publikum näherzubringen. Das Rebranding im Jahr 2025, mit einem freundlicheren Logos, könnte ebenfalls helfen, neue Zielgruppen zu erschließen. Die Herausforderung bleibt jedoch, mehr Menschen für das außergewöhnliche Konzept zu begeistern.
Fairphone will in den kommenden Jahren seine Marktpräsenz vervierfachen und hofft auf zweistellige Wachstumsraten schon in diesem Jahr. Ob der neue Lifestyle-Ansatz des Fairphone 6 dabei helfen wird, das Wachstum zu beleben, bleibt abzuwarten. Die Veröffentlichung des Impact Reports im Jahr 2026 wird zeigen, wie erfolgreich dieser Wandel letztlich war.