- Spike Jonzes Film “Her” zeigt ein futuristisches Los Angeles mit Joaquin Phoenix, Amy Adams und Scarlett Johansson. Theodore Twombly verliebt sich in ein fortschrittliches KI-Betriebssystem, das die Themen Liebe und Technologie erkundet. Viele technologische Vorhersagen des Films haben sich inzwischen bewahrheitet, etwa die Nutzung von KI für Textgenerierung. Öffentlicher Verkehr statt Automobilen ist im Film präsent, während in der Realität der Fokus auf umweltfreundlichen Lösungen intensiviert wurde. Virtuelle Assistenten haben sich seit der Filmveröffentlichung verbreitet, aber klassische Eingabemedien bleiben wichtig.
Zwölf Jahre sind seit der Premiere von Spike Jonzes Film vergangen, einem Sci-Fi-Romantikdrama, das Joaquin Phoenix, Amy Adams und Scarlett Johansson in den Hauptrollen zeigt. Diese Erzählung spielt in einem futuristischen Los Angeles und folgt dem introvertierten Schriftsteller Theodore Twombly, dessen Beruf es ist, Briefe für andere Menschen zu verfassen. Das Leben des einsamen Helden ändert sich grundlegend, als er sich spontan ein fortschrittliches KI-Betriebssystem namens OS1 zulegt, das später als Samantha bekannt wird. Die Geschichte erkundet eindrucksvoll die Themen Liebe und menschliche Verbundenheit, während sie einige gewagte Vorhersagen über die Zukunft der Technologie trifft. Auf den ersten Blick erscheinen diese Prognosen seltsam mutig, jedoch überrascht es, dass viele von ihnen inzwischen Realität sind.
Briefefreie Zukunft?
In der fiktionalen Welt von Her verdient Theodore sein Brot damit, für andere Menschen Briefe zu schreiben. Diese Dienstleistung suggeriert vor 2013, dass eines Tages niemand mehr eigene Briefe verfassen müsste, da man einfach Leute dafür anheuern könnte. Tatsächlich nutzen wir heutzutage häufig KI-gesteuerte Chatbots, um Texte für uns zu erstellen. Obgleich Ghostwriter immer noch für persönliche Dokumente gefragt sind, erledigen intelligente Systeme mittlerweile viele Routinearbeiten. Für Aufgaben, die keine emotionale Tiefe oder besondere Kreativität erfordern, sind Chatbots zur gängigen Praxis geworden, während ihre Nutzung im Bildungsbereich eine Herausforderung darstellt. Die Vorhersage, dass wir keine eigenen Briefe mehr verfassen, hat somit teilweise ihre Bestätigung gefunden.
Technologische Vorhersagen im Wandel
Ein weiteres interessantes Element des Films ist der fast vollständige Verzicht auf Automobile. Stattdessen steht öffentlicher Nahverkehr im Fokus. In Realität sind Autos nach wie vor überall präsent, doch hat sich der Diskurs um umweltfreundlichere Transportlösungen erheblich intensiviert. Elektroautos sind weit verbreitet und viele Städte fördern den Verzicht auf PKWs durch die Schaffung autofreier Zonen. Auch wenn die Straßen weiter voll sind, ist der Trend zum Carsharing und zur verstärkten Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel eindeutig. Entgegen der Filmhandlung gibt es jedoch noch keinen vollständigen Abschied vom privaten Autoverkehr.
Die Realität der virtuellen Assistenten
Der Film skizziert eine technologische Umgebung, in der Geräte ausschließlich über Sprachbefehle gesteuert werden. Obwohl virtuelle Assistenten wie Siri oder Google Assistant in dieser Hinsicht erhebliche Fortschritte gemacht haben, sind klassische Eingabemedien wie Tastaturen und Mäuse nach wie vor unverzichtbar. Solange sprachgesteuerte Systeme nicht komplett fehlerfrei sind, bleibt diese Vision eher ein ferner Traum. Dennoch hat sich seit der Filmveröffentlichung die Interaktion per Stimme wesentlich verbreitet. Ob die Tastatur je vollständig ersetzt wird, bleibt abzuwarten.
Aufgrund dieser Betrachtungen gewinnt der Film “Her” an Bedeutung und bleibt ein bemerkenswerter Ausblick auf mögliche technische Entwicklungen, die sowohl faszinieren als auch nachdenklich stimmen.