- – Kevin Costner betont, dass Filme ewig leben und nicht nur aufgrund des Eröffnungswochenendes bewertet werden sollten. Die Enttäuschung über die unerwartete Aufnahme seines Films “Horizon” ist dennoch nachvollziehbar.
- – Trotz erfolgreicher Kritiken kämpft George Millers “Furiosa” darum, sein Budget von über 160 Millionen Dollar einzuspielen, und bleibt hinter den Einnahmen von “Mad Max: Fury Road” aus dem Jahr 2015 zurück.
- – Der fast ein Jahrzehnt lange Abstand zwischen “Fury Road” und “Furiosa” wirkt sich negativ auf die Zuschauerzahlen aus, zusätzlich zur Abwesenheit bekannter Charaktere und Schauspieler.
- – Die öffentliche Gleichgültigkeit gegenüber “Furiosa” täuscht nicht darüber hinweg, dass einige es als eine visionäre und beeindruckende Filmproduktion sehen, die jedoch die Erwartungen nicht erfüllen konnte.
- – Trotz “Furiosas” enttäuschender Kassenperformance bleibt “Fury Road” ein herausragendes Beispiel für virtuoses Actionkino, das schwer zu übertreffen ist.
Es ist recht absurd, sich von den Einnahmen eines Films vereinnahmen zu lassen. Sich über die Kinokasse den Kopf zu zerbrechen ist gleichzusetzen mit dem Denken eines Studioleiters – oder noch schlimmer, wie die „Analysten“, die Handelskolumnen füllen mit ihrer sehnsüchtigen Erwartung, Kevin Costner bei einem kühnen Herzensprojekt scheitern zu sehen. „Filme leben ewig“, verkündete der Schauspieler-Regisseur im vergangenen Sommer gegenüber IndieWire. „Es geht nicht um das Eröffnungswochenende.“ Dem ist nichts hinzuzufügen. Nichtsdestotrotz ist Enttäuschung eine allzu verständliche Reaktion, wenn das Herzblutprojekt, das man schätzt, mit einem Achselzucken empfangen wird. Fans von „Horizon“ fühlten diesen Schmerz, als das erste Kapitel von Costners geplanter mehrteiliger Epenreihe unlängst im Juni mit einem lauen Echo aufschlug.
Eine Gänzlich andere Saga
Gleichermaßen unerschütterlich bin ich aufrichtig überwältigt von einer anderen Saga – eine weitere Art von Western und ein weiteres episches Vorspiel, das von Warner Bros. veröffentlicht wurde. Wie konnte es geschehen, dass in einem Jahr, in dem jeder große Hit ein Franchise war, so viele ein filmisches Meisterwerk verschliefen? Damit ist nicht zu sagen, dass George Millers neustes grungy, gummiabbrennendes Albtraum-Trauma komplett ignoriert wurde. Die Kritiken waren größtenteils anerkennend, wenn auch mit Vorbehalten. Eine schnelle Suche bei Plattformen wie X und Letterboxd offenbart eine Fülle von ehrfurchtsvollen Screenshots und prägnanten Anerkennungen. Doch bei der kalten Berechnung der Einnahmen erweist sich Furiosa als Fehlschlag. Global gesehen hat es das Budget von über 160 Millionen Dollar kaum wieder eingespielt und blieb weit hinter dem zurück, was sein Vorgänger – das 2015er Rase-Abenteuer Mad Max: Fury Road – neun Jahre zuvor in den Kinos eingenommen hatte.
Trotz unablässiger Bemühungen
Der beinahe ein Jahrzehnt lange Abstand zwischen den Filmen ist wohl eine große Ursache für den lauen Zuspruch für Furiosa. Nicht, dass der R-rated fünfte Teil einer Franchise, die zurück in den 1980er Jahren entfacht wurde, selbst im unmittelbaren Nachgang der letzten Folge gewiss ein Erfolg gewesen wäre. Wir reden hier auch von einem Mad Max Film ohne Mad Max – oder, was das betrifft, ohne irgendeinen der gleichen Stars. Und Menschen neigen dazu, nach den Oscar-Gewinnen und den besten-des-Jahrzehnt-Huldigungen zu vergessen, dass Fury Road auch nicht gerade ein Vermögen einbrachte. Wie viel Nachhallwirkung konnte man also von ihm wirklich erwarten?
Die öffentliche Indifferenz gegenüber Furiosa schmerzt, zumindest für jene von uns, die es als eine der wahrhaften Visionen von 2024 betrachten – ein in Flammen aufgehenden opus magnum mit Seele und Stil und atemberaubender visueller Imagination. Ein absolutes Spektakel. Wie konnte es dazu kommen, dass diese grandiose Produktion noch nicht einmal ansatzweise die Einnahmen des Films erreichte, eines weiteren Warner Bros. Epos aus Tod und Sand? Was wirklich nachhallt, ist das nagende Gefühl, dass Furiosas Kassenperformance enttäuschend war, teilweise weil die Leute, die ihn sahen, den Film selbst etwas enttäuschend fanden. Auch wenn Sie anderer Meinung waren und Millers weitreichendes Prequel liebten, lässt sich die Logik ihrer lauwarmen Einschätzungen nachvollziehen. Schließlich ist Fury Road schwer zu übertreffen. Mit diesem Mad Max-Epos raste Miller zu einem neuen Valhalla des virtuosen Fahrzeugchaos. Doch jetzt, fast zehn Jahre später, wirkt es nicht übertrieben, es als eines der größten Actionfilme zu bezeichnen, die jemals ins wundersame Dasein gestampft wurden.