- Experten für Künstliche Intelligenz sind in Deutschland selten, besonders in ländlichen Gebieten. Das wirtschaftliche Potenzial von KI wird in Deutschland noch nicht voll ausgeschöpft, besonders außerhalb der Metropolen. Die Anzahl von Stellenanzeigen im KI-Bereich stagniert auf niedrigem Niveau und macht nur einen kleinen Teil des gesamten Stellenmarktes aus. In München ist die Nachfrage nach KI-Jobs am höchsten, vor allem getrieben durch die Automobilindustrie. Die fehlende Glasfaserinfrastruktur in ländlichen Regionen behindert die Verbreitung von KI-Innovationen.
Trotz eines regelrechten Aufschwungs im Bereich der Künstlichen Intelligenz bleiben Experten für diesen Bereich in Deutschland rar gesät. Hannes Ametsreiter, der Vorstandsvorsitzende der Bertelsmann Stiftung, äußerte, dass die wirtschaftlichen Potenziale von KI hierzulande noch nicht voll ausgeschöpft würden, besonders in den ländlichen Gebieten. Die Metropolen, insbesondere im Süden und Südwesten, profitieren weitaus stärker, wobei München den Spitzenplatz als Zentrum für KI-Jobs einnimmt. Die ländlichen Gegenden hingegen hinken hinterher und könnten den Anschluss verpassen.
Wirtschaftliches Potenzial von KI in Deutschland
Die Bertelsmann Stiftung analysierte rund 60 Millionen Stellenanzeigen und kam zu dem Schluss, dass das Angebot an Arbeitsplätzen mit KI-Bezug seit 2022 auf niedrigem Niveau stagniert. Obwohl sich die Zahl der Stellenanzeigen zwischen 2019 und 2022 nahezu verdoppelte, machen diese noch immer nur einen Bruchteil des gesamten Stellenmarktes aus. Die Verwendung von KI in der Wirtschaft könnte die Produktivität um bis zu 16 Prozent steigern, doch fehlt es an der Verbreitung dieser Technologien in der gesamten Unternehmenskultur. Ohne verstärkten Einsatz könnten deutsche Unternehmen im internationalen Vergleich zurückfallen.
Regionale Unterschiede und Herausforderungen
München führt mit einem Anteil von 4,5 Prozent an KI-Stellen das Ranking der deutschen Städte an, gefolgt von Karlsruhe und dem Landkreis Böblingen. Die Automobilindustrie und ihre Zulieferer sorgen in diesen Regionen für hohe Nachfrage. Dagegen sind ländliche Regionen im Jobsektor für KI nahezu unbedeutend. Ausschlaggebend hierfür sei laut Ametsreiter das Fehlen einer ausreichenden Glasfaserinfrastruktur und der damit verbundenen Rechenzentren, welche für die Verbreitung von KI-Innovationen notwendig wären.
Fokussierung auf Entwickler-Rollen
Wenn Unternehmen schließlich Stellen mit KI-Bezug ausschreiben, suchen sie vorrangig nach Entwicklern, nicht nach Anwendern. Besonders gefragt sind Spezialisten im Machine Learning und im Bereich Large Language Models. Mittlerweile dominieren Informatiker, Softwareentwickler und Medieninformatiker die Rangliste der gefragtesten Berufsgruppen in diesem Sektor. Dies unterstreicht, dass KI noch lange kein fester Bestandteil des Arbeitsalltags der breiten Masse darstellt. Die Herausforderungen der flächendeckenden Implementierung von KI in deutschen Unternehmen bleiben somit weiterhin unbewältigt.