- WhatsApp wird künftig Werbung im Bereich “Aktuelles” der App integrieren. WhatsApp hat bisher keine Werbung geschaltet, obwohl es seit 2014 zu Meta gehört. Die Nutzung von Nutzerdaten für personalisierte Werbung durch Meta stößt auf Kritik und könnte gegen EU-Recht verstoßen. Alle persönlichen Nachrichten und Anrufe bleiben Ende-zu-Ende-verschlüsselt und werden nicht für Werbung genutzt. Ein konkreter Zeitplan für den Rollout der Werbung wurde noch nicht bekanntgegeben.
WhatsApp, der bekannte Messenger-Dienst, wird künftig Werbung in seine Smartphone-App integrieren. Diese Anzeigen sollen im Bereich „Aktuelles“ sichtbar sein, wo Nutzer auf Kanäle und Statusmeldungen anderer Kontakte zugreifen können. Trotz der Neuheiten bleibt für Personen, die WhatsApp ausschließlich für private Chats nutzen, alles beim Alten. Interessanterweise hat WhatsApp, das seit 2014 unter dem Dach des Meta-Konzerns operiert, bisher keine Werbung geschaltet. Die Übernahme durch Facebook, das heute zu Meta gehört, erfolgte vor etwa einem Jahrzehnt für rund 19 Milliarden Dollar. Der geplante Wandel entfacht nun neuerlich Diskussionen darüber, wie Meta die gigantische Nutzerbasis von WhatsApp für kommerzielle Zwecke nutzen könnte.
Datenschutzbedenken und Kritik
Besonders wachsam ist die Gruppe None Of Your Business (NOYB), geleitet von Bürgerrechtler Max Schrems. Sie kritisieren, dass Meta, um personalisierte Werbung zu ermöglichen, auf die Nutzerdaten ihrer anderen Plattformen zurückgreifen will. Laut Schrems widerspricht dieses Vorgehen klar dem EU-Recht, das eine explizite Zustimmung der Nutzer verlangt, bevor deren Daten miteinander verknüpft und für Werbung genutzt werden dürfen. Schrems erwägt juristische Schritte gegen Meta, zumal ein früheres EuGH-Urteil die Verarbeitung spezifischer persönlicher Daten durch Meta untersagte. Auch das Abo-Modell für werbefreie Versionen von Facebook und Instagram steht in der Kritik.
Entwicklung und Zukünftiges
Es ist bemerkenswert, dass trotz der jüngsten Ankündigung WhatsApp und Meta im Jahr 2023 Berichte, Meta plane eine Werbeeinführung, entschieden dementierten. Nikila Srinivasan von Meta versicherte, dass alle persönlichen Nachrichten und Anrufe Ende-zu-Ende-verschlüsselt bleiben und somit nicht für Werbezwecke genutzt werden können. Zudem versprach Srinivasan, dass keine Telefonnummern an Werbetreibende übertragen werden. Für die kommenden Anzeigen im „Aktuelles“-Reiter werden nur allgemeine Informationen wie das Land, die Stadt, die Sprache des Geräts und die Aktivitäten auf dieser Registerkarte genutzt. Ein konkreter Rollout-Zeitplan wurde jedoch nicht genannt, da das schrittweise Ausrollen über die nächsten Monate geplant ist.
WhatsApp bleibt in der digitalen Kommunikationswelt weiterhin relevant und wird monatlich von über zwei Milliarden Menschen global genutzt. Der Schritt, Werbung zu integrieren, wird daher auf verschiedenen Ebenen genau beobachtet werden, da er die Balance zwischen Benutzerfreundlichkeit und Geschäftspotential neu auslotet.