- Künstliche Intelligenz ist auf WhatsApp zugänglich, wobei erweiterter Datenschutz aktiviert werden sollte, um unbefugten Zugriff zu verhindern. Die Funktion “Erweiterter Chat-Datenschutz” besteht und verhindert das automatische Herunterladen von Medien, ist jedoch nicht standardmäßig in Chats integriert. Dänemark unterstützt die staatliche Kontrolle von Nachrichten, während Kritiker um die Privatsphäre fürchten. Die Aktivierung des erweiterten Datenschutzes erfolgt über einfache Schritte auf Android und iOS. Europäische Integration von KI-Funktionen ruft Datenschutzbedenken hervor und lässt Nutzer Alternativen wie Signal suchen.
Die Nachricht sorgt für Aufruhr: „Ab sofort sei Künstliche Intelligenz (KI) auf WhatsApp zugänglich und könne alle Chats einsehen.“ Um dies zu verhindern, soll die Option „Erweiterter Datenschutz“ sofort aktiviert werden, so heißt es weiter. Andernfalls drohe die KI Zugang zu Gruppennachrichten, Telefonnummern und sogar „sensiblen Informationen“ vom Smartphone zu erhalten. Das gelte auch für private Chats, endet die Nachricht mit einem dringenden Appell: „Einstellungen schnellstmöglich ändern und Nachricht in allen Gruppen teilen.“ Solche digitalen Kettenbriefe verbreiten sich seit Wochen in Windeseile auf WhatsApp und sorgen für Unruhe.
Erweiterter Datenschutz: Fakten und Fiktion
Allerdings, nicht völlig unbegründet: Die Funktion „Erweiterter Chat-Datenschutz“ existiert tatsächlich und steht in Verbindung mit KI, auch wenn der Kettenbrief übertreibt. Eingeführt im Frühling, erklärte der Mutterkonzern Meta, dass die neue Funktion den Zweck hat, geteilte Inhalte innerhalb WhatsApp zu halten, um einen unbefugten Export zu verhindern. Konkret wird das Herunterladen von Medien in die Fotogalerie gestoppt. Screenshots bleiben möglich, aber AI kann spezifische Nachfragen zu Chats beantworten – sie werden durch die Eingabe „@Meta AI“ an die KI übermittelt. Mit dem Switch „erweiterter Chat-Datenschutz“ könnte dieser Prozess eingeschränkt werden. Die KI ist nicht automatisch in Chats integriert, und Meldungen bleiben durchgängig Ende-zu-Ende verschlüsselt.
Überwachung oder Sicherheit?
Ein Blick über die Landesgrenzen zeigt, dass Chatkontrollen bereits diskutiert werden. Dänemark, das seit Juli die EU-Ratspräsidentschaft innehat, setzt sich aktiv für eine staatliche Durchleuchtung von Messenger-Nachrichten ein. Ein Vorhaben, das an der deutschen Regierung derzeit zu hängen scheint. Kritiker fürchten, dass solche Maßnahmen die Privatsphäre gefährden können. Trotz Bedenken dient der „erweiterte Chat-Datenschutz“ zumindest für viele Nutzer als Beruhigung für die Zukunft. Die Funktion könnte als Reaktion auf öffentliche Kritik an Metas KI-Mechanismen gewertet werden, welche sich zunehmend in Chats einladen ließen.
Wie aktiviere ich die Funktion?
Unabhängig von Positionen der Regierung, den erweiterten Datenschutz zu aktivieren, ist simpel: Android-Nutzer klicken innerhalb eines Chats auf die drei Punkte, dann auf „Kontakt ansehen“, gefolgt von der Aktivierung im unteren Bereich des Felds. iOS-Nutzer erreichen die Funktion über die Kontaktinfo, sichtbar nach einem Klick auf den Chatkontakt. In Gruppenchats findet sich die Option unter „Gruppeninfo“ bei „Gruppenberechtigungen.“ Metas KI wird dadurch nicht entfernt, bleibt weiterhin als eigenständiger Chatbot verfügbar. Lediglich die automatische Medienablage könnte Nutzer stören, die keine manuelle Speicherung wünschen.
Meta und Datenschutzfragen
Auch wenn die kursierenden Kettenbriefe stark überteiben, ein wahrer Kern ist erkennbar. Im europäischen Raum wurde die Einführung der KI-Funktion im März schon ermöglicht. Jedoch nutzen die algorithmen viele Datenquellen außer WhatsApp, wie öffentliche Postings auf Instagram oder Facebook. Dies und ähnliche Praktiken, wie im Juni bekannt geworden durch Kooperationen mit Yandex, rufen Datenschutzbedenken auf. Nutzer suchen vermehrt nach Alternativen wie Signal, Threema oder Wire. Selbst verschlüsselte Chats bieten keine absolute Privatheit. Ein Messenger-Wechsel könnte beruhigen.