- Fraunhofer-Gesellschaft und Leibniz-Gemeinschaft haben ein Experimentierfeld zur Flexibilisierung der wissenschaftlichen Arbeit gegründet. Das Projekt untersucht moderne Modelle wie fortschrittliche Zeiterfassung, hybrides Arbeiten und Kurzzeit-Sabbaticals. Ziel ist es, Innovationsfähigkeit zu stärken und die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen. Das Fraunhofer IAO begleitet das Projekt wissenschaftlich aus arbeitswissenschaftlicher Perspektive. Prinzipien der Reallabore werden genutzt, um innovative Arbeitsmethoden zu testen und zukünftige Herausforderungen zu meistern.
Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft haben im April 2025 ein richtungsweisendes Experimentierfeld ins Leben gerufen. Die Initiative setzt bei der Flexibilisierung der wissenschaftlichen Arbeit an und erstreckt sich über zehn Institute. Hier werden modernste Flexibilisierungsmodelle erforscht und evaluiert – von fortschrittlicher Zeiterfassung über hybrides Arbeiten bis hin zu Kurzzeit-Sabbaticals. Ziel dieser innovativen Ansätze ist es, die Innovationsfähigkeit zu stärken, die Attraktivität als Arbeitgeber zu erhöhen und die Motivation der Mitarbeitenden zu fördern. Die geplante Laufzeit der Studie beträgt eineinhalb Jahre und verspricht wichtige Erkenntnisse für die künftige Gestaltung der Arbeitswelt im wissenschaftlichen Umfeld.
Die Bedeutung flexibler Arbeitsbedingungen
Angesichts der zunehmenden Globalisierung und der Herausforderungen der modernen Arbeitswelt ist eine exzellente Forschungslandschaft von zentraler Bedeutung für die Innovationskraft. Um international wettbewerbsfähig zu bleiben, sind zukunftsorientierte Arbeitsbedingungen unerlässlich. Flexible Arbeitsformen, und unbürokratische Maßnahmen tragen dazu bei, die Herausforderungen im wissenschaftlichen Bereich zu bewältigen. Die Fraunhofer-Gesellschaft und die Leibniz-Gemeinschaft verfolgen mit ihrem gemeinsamen Experimentierraum das Ziel, Handlungsräume in der Personalarbeit zu schaffen, die bestmögliche Forschungsbedingungen bieten. Die wissenschaftliche Begleitung des Projekts liegt in den Händen des Fraunhofer IAO, das die Arbeitsbedingungen aus einer arbeitswissenschaftlichen Perspektive beleuchtet.
Neue Wege in der wissenschaftlichen Praxis erkunden
Elisabeth Ewen, Vorstand Personal und Recht der Fraunhofer-Gesellschaft, betont die Notwendigkeit, wissenschaftliche Exzellenz mit modernen Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen. Auch Robert Polgar vom Leibniz-Institut für Wissensmedien weist auf die Herausforderungen hin: Der Bedarf an flexiblen Regelungen steht traditionellen, häufig als zu starr empfundenen Systemen gegenüber. Die experimentellen und wissenschaftlich evaluierten Lösungen dieses Projekts werden von verschiedenen Standpunkten aus analysiert. Dabei spielen nicht nur die Meinungen der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler eine Rolle, sondern auch die Ansichten der Führungskräfte sowie der Verwaltungsmitarbeitenden, die die Prozesse umsetzen.
Förderung von Innovation durch Reallabore
Das Projekt übernimmt Prinzipien aus den von der Bundesregierung geförderten Reallaboren, die für ihre Inspirierung zu Offenheit und Experimentierfreude bekannt sind. “Innovationen müssen ausprobiert werden”, so Dr. Josephine Hofmann, die Gesamtprojektleiterin vom Fraunhofer IAO. Dieser proaktive Ansatz stellt sicher, dass die wissenschaftliche Landschaft in Deutschland auf die Herausforderungen der Zukunft vorbereitet ist, indem innovative Arbeitsmethoden getestet und bewertet werden. Dies fördert nicht nur den Fortschritt, sondern stellt auch die Weichen für die Zukunft der Wissenschaftsarbeit.