- Jim Arroyo leitet das Yavapai County Preparedness Team, eine Abspaltung der Oath Keepers-Miliz. Arroyo bereitet seine Mitglieder auf einen möglichen Bürgerkrieg nach den Wahlen vor und behauptet, über 1.000 Mitglieder zu haben. Das Team betont eine defensive Strategie und die Bedeutung von Vorbereitung auf Krisensituationen. Arroyos Gruppe hat sich von den Oath Keepers distanziert und operiert unabhängig. Enge Verbindungen zum Sheriff von Yavapai County werden hervorgehoben, um im Ernstfall effektiv zu agieren.
Jim Arroyo, ein Mann, der durch sein charakteristisches Äußeres und seine thematische Kleidung auffällt, traf sich kürzlich in Lucy’s Bar and Grill in Chino Valley, Arizona, mit uns. Er trägt stolz einen Hoodie der Oath Keepers, eine Baseballkappe und ein Armband. Arroyo ist ein kräftig gebauter Mann mit weißem Bart, der auf einen Gehstock angewiesen ist und einen Pistolenhalftern an seiner Taille trägt. Neben ihm steht seine Frau Janet, die gemeinsam mit ihm das Yavapai County Preparedness Team leitet. Diese Organisation, eine Abspaltung der Oath Keepers-Miliz, entstand im Nachklang der Ereignisse vom 6. Januar 2021. Arroyo behauptet, er bereite seine Mitglieder auf einen möglichen Bürgerkrieg nach den Wahlen vor. Die Mitgliederzahl, so behauptet er, übersteige 1.000. Konkrete Daten darüber fehlen allerdings.
Vorbereitungen auf mögliche Unruhen
“Die Wahl”, sagt Arroyo bei einem herzhaften Essen aus Pastrami und Pommes, begleitet von Kaffeetassen, “könnte durchaus einen Bürgerkrieg auslösen, ähnlich wie in zahlreichen anderen Ländern.” Er lehrt seine Anhänger, in einer solchen Krise überlebensfähig zu bleiben, abseits des öffentlichen Netzes zu verweilen und ausreichend Vorräte zu horten. Jim und Janet sind überzeugt, dass eine Verschwörung existiert, die darauf abzielt, Trump von einer Rückkehr ins Amt abzuhalten. Am Tag vor den Wahlen sprach WIRED mit dem Ehepaar, um Einblicke in Arroyos Sicht auf mögliche Gewaltakte und seine diesbezüglichen Reaktionen zu erhalten.
Paramilitärische Gruppen haben schon lange Vorstellungen von bevorstehenden Katastrophen oder innerstaatlichen Konflikten genutzt, um ihre Mitglieder zu motivieren. Arroyo und seine Ehefrau trainieren ihre Mitglieder für alle Arten von Szenarien, von wirtschaftlichem Zusammenbruch über Angriffe auf das Stromnetz bis hin zu zivilen Unruhen und einem möglichen Dritten Weltkrieg. Doch in diesem Jahr, kurz vor den Wahlen, war die Mobilisierung solcher Gruppen besonders intensiv. Ein kürzlich veröffentlichter Geheimdienstbericht warnte, dass die Rhetorik eines möglichen Bürgerkriegs im Internet Einzelpersonen radikalisierte und Gewalt förderte.
Die Rolle der Yavapai County Preparedness Team
Nach dem 6. Januar, bei dem zahlreiche Oath Keepers, einschließlich ihres Gründers Stewart Rhodes, verhaftet wurden, distanzierten sich paramilitärische Bewegungen von den negativen Assoziationen dieser Ereignisse. Die Oath Keepers, einst die prominenteste Milizorganisation der USA, zerbrachen in ihrer ursprünglichen Form. Arroyo, bestrebt, das Image seiner Gruppe zu verbessern, betont den edukativen Charakter des Yavapai County Preparedness Teams. Man trennte sich offiziell von der Hauptorganisation und gründete eine unabhängige Einheit, die unter demselben Dach operiert. Laut Arroyo umfasst ihr Programm auch die Lions of Liberty, den politischen Arm der Gruppe.
Zuletzt betonte Arroyo, dass er enge Verbindungen zum Sheriff von Yavapai County pflege und viele Mitglieder seiner Gruppe Teil der verschiedenen “Posses” des Sheriffs seien. Diese umfassen etwa Amateurfunkgruppen und freiwillige Hilfspolizeieinheiten. Die Rolle dieser Einheiten könnte im Ernstfall, so Arroyo, signifikant sein. Trotz Warnungen vor zunehmender Gewalt hebt Arroyo die defensive Strategie und die Notwendigkeit der Vorbereitung hervor, um den Anforderungen der ungewissen Zukunft gewachsen zu sein.