- Wäschetrockner können bis zu 120 Millionen Mikrofasern in die Umwelt freisetzen, die gesundheitliche Probleme verursachen können. Diese Geräte sind in über 80 % der US-Haushalte vorhanden und verursachen hohe Stromkosten und CO2-Emissionen. Der Einsatz von Wäscheleinen könnte jedem Haushalt jährlich etwa 2.100 Dollar sparen und die Umweltbelastung reduzieren. Regionen, die auf erneuerbare Energien setzen, haben geringere Trockner-Emissionen im Vergleich zu fossilen Brennstoffen. Selbst kleine Anpassungen, wie die Nutzung von Trocknern am Abend, können Emissionen um bis zu 8 % senken.
Vor einigen Jahren legten Experten der City University of Hong Kong dar, dass ein einzelner Trockner bis zu 120 Millionen Mikrofasern in die Umwelt schleudern kann. Diese winzigen Partikel, vor allem synthetische, können beim Einatmen oder Verschlucken zu diversen gesundheitlichen Problemen führen und andere Schadstoffe mit sich tragen. Nun zeigt eine weitere Untersuchung, dass der bescheidene Wäschetrockner in unseren Haushalten auch maßgeblich zur Emission von Kohlendioxid beiträgt und jährlich tausende von Dollar an Stromrechnungen verursacht. Diese Erkenntnisse sind nicht nur aufrüttelnd, sondern auch die vorgeschlagenen Lösungen sind es.
Umwelt- und Kostenbelastung durch Trockner
Laut einer Studie der University of Michigan’s School for Environment and Sustainability besitzen über 80 % der Haushalte in den USA einen Trockner – mehr als in jedem anderen Land weltweit. Diese Geräte verbrauchen fast 3 % des jährlichen Strombudgets eines Haushalts. Zusammengerechnet entstehen dadurch landesweit Stromkosten von fast 7 Milliarden Dollar pro Jahr, während gleichzeitig 27 Millionen Tonnen schädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre gepumpt werden. Die naheliegende Lösung könnte überraschend einfach sein: Zurück zum Wesentlichen.
Experten schlagen vor, auf altbewährte Methoden zurückzugreifen. Wäscheleinen-Trocknung etwa kostet nichts in der Wartung und würde jedem Haushalt im Vergleich zum Trockner etwa 2.100 Dollar an Betriebskosten pro Jahr sparen. Die Frage, ob ein energieeffizienter Trockner eine Lösung wäre, stellt sich. Doch braucht es womöglich gar nicht den Umstieg auf ein neues Gerät. Investitionen in solche Geräte könnten langfristig sogar kostspieliger sein.
Effizienz und Umweltbewusstsein
Eine Kombination aus Wäscheleine und moderatem Trocknereinsatz erweist sich als zweitökonomischste und umweltfreundlichere Option, verdeutlicht das Forschungsteam. Der direkte und indirekte Umwelteinfluss variiert jedoch regional. In Gegenden, wo Strom durch fossile Brennstoffe erzeugt wird, ist die Umweltbelastung höher. Wo jedoch grünere Quellen wie Wasserkraftwerke dominieren, sind die Emissionen geringer. Die Forschung weist darauf hin, dass je nach Standort der Wechsel von einem Gas- zu einem Elektro-Trockner die Emissionen um mehr als 90 % senken oder aber sie um mehr als 220 % steigern könnte.
Jeder kann dennoch einen Beitrag leisten, selbst wenn das vollständige Abstellen eines Trockners nicht machbar ist. In beengten Stadtwohnungen sind Wäscheleinen oft keine Option, doch auch hier lassen sich positive Veränderungen erwirken. Trockner in den Abendstunden zu betreiben, senkt demzufolge die CO2-Emissionen um bis zu 8 % jährlich. Es bedarf nicht unbedingt eines großen Balkons oder Gartens, wie Zhu Zhu, der Hauptautor der Studie, anmerkt. Selbst in kleinen Apartments lässt sich durch persönliche Erfahrung zeigen, dass mehr Möglichkeiten bestehen, als auf Anhieb sichtbar sind.