- Jayde Powell plant, sich bis zu ihrem 40. Lebensjahr aus der Influencer-Welt zurückzuziehen und zeigt sich besorgt über die gesundheitlichen Auswirkungen eines online-dominierten Lebensstils. Sie hat im ersten Quartal über 50.000 Dollar verdient, aber zeigt sich dennoch besorgt über die Abhängigkeit von Social Media. Powell trägt Blaulichtfilter-Brillen, um migräneartige Kopfschmerzen zu lindern, und besucht Therapie, um den Druck in ihrem Beruf besser zu bewältigen. Ein neues Telemedizin-Therapieprogramm zielt darauf ab, Kreativen durch gestaffelte Kosten eine Therapie zu ermöglichen, was ihrer oft unsicheren Einkommenssituation entspricht. Die Creators Guild of America setzt sich für faire Entlohnung und Kontrolle über eigene Werke ein, um die Professionalisierung des Influencertums zu stärken.
Jayde Powell ist eine 32-jährige Content-Erstellerin und Strategin für Social-Media-Marketing, die vorhat, sich bis zu ihrem 40. Lebensjahr aus der Welt der Influencer zurückzuziehen. Derzeit veröffentlicht sie täglich etwa ein Video auf LinkedIn und arbeitet mit bekannten Marken wie Uber und Delta Airlines zusammen. Sie hat kürzlich offenbart, dass sie im ersten Quartal des Jahres über 50.000 Dollar verdient hat. Trotz ihres Erfolgs zeigt sie sich besorgt über die negativen Auswirkungen eines Lebens, das ständig online ist. „Es ist einfach nicht gesund, jeden Morgen mit dem Blick auf das Handy zu beginnen“, erklärt sie und schildert ihre Erfahrungen mit den gesundheitlichen Belastungen durch ständiges Starren auf Bildschirme.
Die Schattenseiten des Online-Daseins
Powell trägt seit 2021 Brillen mit Blaulichtfilter, um die von migräneartigen Kopfschmerzen verursachten Leiden zu lindern. „Es ist peinlich zu sagen, aber ich bin süchtig nach den schnellen Dopaminschüben, die durch Engagement in sozialen Medien entstehen“, gesteht sie. Ein weiterer Umgang mit den Herausforderungen ihres Berufs ist der Besuch bei einem Therapeuten, bei dem Karriereprobleme, Burnout und der Druck, relevant zu bleiben, regelmäßig zur Sprache kommen. Viele ihrer Freund*innen in der Kreativbranche sehen Therapie als Luxus, den sie sich aufgrund ihrer oft unsicheren Einkommenssituation nicht leisten können.
Eine neue Unterstützung für Kreative
Das neu gestartete Telemedizin-Therapieprogramm zielt darauf ab, diese Herausforderung anzugehen, indem es eine Therapie mit gestaffelten Kosten anbietet, die speziell auf die Arbeitswelt der Kreativwirtschaft zugeschnitten ist. Diese Initiative ist eine Kooperation zwischen Revive Health Therapy und der Community-Gruppe Creators 4 Mental Health. Zu Zeiten, in denen zunehmend mehr Kreative über ihre Erschöpfung sprechen, bietet diese Maßnahme eine Antwort.
Laut einer Studie aus dem Jahr 2024 gibt es einen bedeutenden Zusammenhang zwischen intensiver Social-Media-Nutzung und verstärkten negativen Emotionen. Besonders betroffen sind diejenigen, die mit ihren Beiträgen weniger als 10.000 Dollar verdienen. Shira Lazar, Mitbegründerin von CreatorCare, weist auf die kontinuierliche Angst der Kreativen hin, aus der Sichtbarkeit zu verschwinden, und die resultierende emotionale Erschöpfung. Das Einkommen dieser Branche schwankt erheblich, was ebenfalls ein ständiges Problem darstellt.
Der Weg zur Professionalisierung
Trotz des Stigmas, das mit dem Beruf des Influencers verbunden ist, wachsen die Bemühungen, die Professionalisierung voranzutreiben und faire Bedingungen zu etablieren. Die Creators Guild of America, gegründet 2023, unterstützt und vertritt über 1.000 Kreative. Eine ihrer zentralen Bestrebungen ist es, sicherzustellen, dass Inhalteigentümer fair entlohnt werden und dabei die Kontrolle über ihr Werk behalten. Es bleibt abzuwarten, wie sich dieser Beruf im Zuge der fortschreitenden Anerkennung weiterentwickeln wird.