- Jensen Huang, CEO von Nvidia, betont die transformative Macht der KI und die Notwendigkeit, auf ihrer Welle zu reiten. KI wird als neue Infrastruktur angesehen, die sowohl Regierungen als auch die globale Gesellschaft überzeugt. Huangs Strategie umfasst den Aufbau nationaler KI-Infrastrukturen mit Nvidia-Chips, wobei Thailand ein jüngstes Beispiel ist. Die geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China beeinflussen die Chipindustrie und erfordern Anpassungen von Nvidia. Globale Forderungen nach souveränen KI-Strategien verdeutlichen die Bedeutung nationaler Daten als Ressourcen.
In einer Ära, in der Skepsis gegenüber der Potenzialität künstlicher Intelligenz um sich greift, bleibt Jensen Huang, der CEO von Nvidia, einer der wenigen Verfechter ihrer transformativen Kraft. Huang beschrieb in einem Gespräch mit Lauren Goode beim Event “The Big Interview” in San Francisco die Entwicklung der KI als eine Erneuerung der Rechentechnik, wie wir sie in den letzten 60 Jahren kennen. KI sei eine so unfassbare Macht, dass man entweder auf ihrer Welle reite oder diese verpasse. Diese Ansicht teilt scheinbar auch die globale Gesellschaft, da KI als neue Infrastruktur angesehen wird.
KI als neue Infrastruktur
Für Huang besteht nun die Herausforderung darin, Regierungen weltweit von seiner Vision zu überzeugen. Ein erstaunlicher Teil seines Jahres bestand darin, Regierungen davon zu überzeugen, individuelle Wege in die Zukunft zu beschreiten, indem sie eigene KI-Infrastrukturen aufbauen, nationale Daten verarbeiten und letztlich die Nvidia-Chips dafür nutzen. Thailands Premierministerin, Paetongtarn Shinawatra, gehört nun ebenfalls zu den Unterstützern dieser Idee. Huang schlug Thailand als jüngstes Ziel seines beeindruckenden Vorstoßes im Jahr 2023 vor, um die Nutzung von KI voranzutreiben. Dieser Vorstoß zeigt bereits Wirkung, ganz im Sinne von Huangs Plänen.
Nvidia und die geopolitischen Spannungen
Huangs Erfolg währt jedoch nicht ohne Konflikte. Die wachsenden Spannungen zwischen den USA und China spiegeln sich besonders in der Chipindustrie wider. Die kürzlichen Exportbeschränkungen der Biden-Regierung, die den Export von Chipkomponenten nach China einschränken, zeigen diese Spannungen. Nvidias H20-Chips wurden demnach angepasst, um den Exportkontrollen zu entsprechen. Huang betonte die positiven Interaktionen mit der Regierung, was in San Francisco Gelächter auslöste. Zudem pflegt Huang auch Beziehungen zur zukünftigen Trump-Regierung in der Hoffnung, dass sie seine Vision von KI als grundlegender gesellschaftlicher Veränderung unterstützen wird.
Globale Verbreitung und Souveränität der KI
Der zunehmende Aufruf von Ländern, eine souveräne KI-Strategie zu verfolgen, zeigt die weltweite Bedeutung dieser Technologie. Länder erkennen, dass ihre Daten nationale Ressourcen sind, die Wissen und Kultur kodieren. In einer Zeit, in der die Dominanz verbliebenen Supermächte umstritten ist, bietet Huang eine verlockende Möglichkeit, nationale Interessen im Zeitalter der KI zu schützen.