- Die fortschreitende Digitalisierung stellt Unternehmen in der Automobilbranche vor zahlreiche Herausforderungen, die bewältigt werden müssen. Die Zukunftsprojektion für 2035 zeigt den Fokus auf technologische Innovationen durch KI-Integration in der Produktion. Flexible Arbeitszeitmodelle und agile Führungsmethoden fördern Eigenverantwortung und Mitarbeitereinbindung. Betriebliche Weiterbildung, unterstützt durch regionale Bildungsinstitutionen, ist entscheidend für den Erfolg. Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen stärkt die Innovationskraft und Wettbewerbsfähigkeit.
Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung des Fraunhofer HNFIZ skizziert eine Vision für Unternehmen der Automobilbranche im Raum Heilbronn-Franken und gibt praxisbezogene Hinweise für eine erfolgreiche Zukunft. Die fortschreitende Digitalisierung entfaltet zahlreiche Herausforderungen, die von den Unternehmen bewältigt werden müssen. Erstellt wurde diese Studie im Auftrag des »Netzwerk TRANSFORMOTIVE«.
Technologie als treibende Kraft
Der stetige Wandel, angetrieben durch neue Technologien wie Künstliche Intelligenz (KI), den allgegenwärtigen Fachkräftemangel und den zunehmenden globalen Wettbewerbsdruck, erfordert umfassende organisatorische Neugestaltungen. Besonders stark ist davon die Region Heilbronn-Franken betroffen, bekannt für ihre ausgeprägte Beteiligung an der Automobilbranche. Hier manifestiert sich der globale Wettbewerbsdruck zunehmend. Martin Schunkert von der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH betont: »Unser Bestreben ist es, den ökonomischen Herausforderungen aktiv entgegenzuwirken. Klare Richtlinien zur Gestaltung der Arbeitswelt sollen regionale Unternehmen auf den richtigen Kurs führen.«
Im Auftrag der Wirtschaftsförderung Raum Heilbronn GmbH haben Wissenschaftler des Fraunhofer IAO und des Fraunhofer ISI im HNFIZ zentrale Einflüsse auf künftige Arbeits- und Kompetenzanforderungen analysiert. Die Studie »Workforce 2035« liefert sehr praxisnahe, auf Zukunftsprojektionen basierende Handlungsempfehlungen zur Bewältigung der Herausforderungen in den Bereichen »New Skills«, »New Technologies« und »New Work und Leadership«. Diese Studie ist im Rahmen der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz geförderten Initiative des »Netzwerk TRANSFORMOTIVE« entstanden.
Innovationskraft durch Kooperation
Neue Technologien sind essenziell für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit. Die Zukunftsprojektion für 2035 zeigt: Automobilzulieferer in Heilbronn-Franken setzen gezielt auf technologische Innovation, unterstützt durch die umfassende Integration von KI in der Produktion. Unternehmen müssen sich dabei auf den Verlust des Verbrennungsmotors einstellen und gleichzeitig software-definierte Fahrzeuge sowie datenbasierte Geschäftsmodelle entwickeln. Dr. Janika Kutz vom Forschungs- und Innovationszentrum KODIS am Fraunhofer IAO unterstreicht: »Erfahrungsaustausch zwischen KMU kann dabei helfen, Best-Practice-Beispiele zu ermitteln. Kooperationen mit Forschungseinrichtungen und gemeinsame KI-Projekte stärken die Innovationskraft.«
Arbeitsorganisation im Wandel
Schon heute kombinieren Automobilzulieferer moderne Arbeits- und Führungsansätze mit traditionellen regionalen Werten wie Qualität und Ingenieurskunst. Flexible Arbeitszeitmodelle und agile Führungsmethoden fördern die Eigenverantwortung der Mitarbeitenden. David Wurster vom Fraunhofer ISI erklärt: »Durch partizipative Strukturen und aktive Entscheidungsbeteiligung der Mitarbeitenden können KMU die Wertschätzung erhöhen und Blue-Collar-Jobs aufwerten.«
Betriebliche Weiterbildung wird zum Credo für den Erfolg. Arbeitsplatznahe Fortbildungen sind für Angestellte und Führungskräfte unerlässlich. Universitäten, Hochschulen und regionale Weiterbildungsträger spielen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung der Fachkräfte. Durch engen Kontakt zu Unternehmen stellen sie sicher, dass relevante Inhalte zeitnah angeboten werden. Langfristig soll der Fokus auf Wissenstransfer und Karriereförderung die Effizienz der Unternehmen steigern.