- Wiens Vizebürgermeister setzt sich für ein Handyverbot in Volksschulen ein, um Ablenkungen zu minimieren. In der Steiermark und Kärnten werden ähnliche Maßnahmen geprüft, wobei die Geräte in Handy-Safes verwahrt werden sollen. Eine bundesweite Regelung wird als notwendig erachtet, jedoch sollen Bildungszwecke weiterhin ermöglicht werden. Schulautonomie wird als Ansatz betrachtet, da Schulen bereits individuelle Regelungen in Hausordnungen haben. Die Einbeziehung der Eltern und die Balance zwischen schulischer und häuslicher Verantwortung sind entscheidend.
Wiens Vizebürgermeister drängt auf ein Handyverbot in den Volksschulen der Stadt. Dieses Konzept, das in der Steiermark und Kärnten bereits in Betracht gezogen wird, sieht die Verwahrung der Mobilgeräte in speziellen Handy-Safes während der Unterrichtszeiten vor. Die Geräte sollen erst beim Verlassen der Schule wieder zur Verfügung stehen, um Ablenkungen zu minimieren. Die Maßnahme könnte bei Erfolg auf weitere Schulformen wie Mittelschulen ausgedehnt werden. Es besteht die Sorge, dass die zunehmende Nutzung von Mobiltelefonen und sozialen Medien die Konzentrationsfähigkeit der Schülerinnen und Schüler beeinträchtigt.
Neue Regelungen für mobile Geräte
In einem Interview mit „krone.tv“ äußerte Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr, dass eine bundesweite Regelung für ein Handyverbot an Schulen notwendig sei, dabei jedoch die Nutzung für Bildungszwecke weiterhin erlaubt bleiben sollte. In anderen Teilen Österreichs wird bereits über derartige Verbote diskutiert. Kärnten plant, die Nutzungsmöglichkeit von Handys per Verordnung für die Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen einzuschränken. Auch in der Steiermark wird ein entsprechender Erlass vorbereitet, der bis zur 7. Schulstufe gelten soll. Dabei ist zu beachten, dass viele Schulen bereits autonome Regelungen in ihrer Hausordnung etabliert haben.
Diskussion über Schulautonomie
Vonseiten der Landesbildungspolitik wird die Schulautonomie als flexibler Lösungsansatz betrachtet. In Vorarlberg erfolgt die Handhabung der Handynutzung über individuelle Hausordnungen. Diese schließen Methoden wie Handygaragen und zeitweise Verbote während des Unterrichts ein. Bildungslandesrätin Barbara Schöbi-Fink betont, dass die Einbeziehung von Eltern essenziell sei. Auch die Salzburger Bildungslandesrätin Daniela Gutschi spricht sich für autonome Lösungen aus, um besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schulen einzugehen. Sie warnt davor, dass ein generelles Verbot nicht immer sinnvoll ist, zumal auch pädagogische Nutzungsmöglichkeiten eine Rolle spielen.
Einsicht in die Familienverantwortung
Die Diskussion endet nicht innerhalb der Schulmauern. Ein konstruktiver Umgang mit digitalen Medien ist auch im Elternhaus gefordert. Oberösterreichs Bildungslandesrätin Christine Haberlander unterstützt die Idee eines flächendeckenden Handyverbots in Volksschulen, weist aber auf die größere Verantwortung der Eltern hin. Eine Balance zwischen schulischer Regelung und dem Einfluss des häuslichen Umfelds auf die Mediennutzung ihrer Kinder ist entscheidend. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation entwickelt und ob sich ein einheitlicher Kompromiss auf Bundesebene finden lässt, der allen Beteiligten gerecht wird.