- Neues Feature “Recall” in Windows 11 sorgt für Aufregung durch automatische Screenshots alle drei Sekunden. Datenschutzbedenken in Bezug auf Missbrauch durch kriminelle Elemente und in Fällen häuslicher Gewalt. Trotz Sicherheitsmechanismen wie Windows Hello bleibt die Skepsis der Datenschützer groß. Microsoft stellt “Recall” als innovative Suchmethode dar, doch Kritik wegen möglicher Verewigung sensibler Inhalte. Risiko für rechtliche Anfragen, Spionage und Missbrauch bei Zugriff durch Hacker.
Die Welt der Technologie wird erschüttert durch die bevorstehende Einführung eines neuen Features in Windows 11, das sowohl Technikexperten als auch Datenschützer besorgt aufhorchen lässt. Dieses Werkzeug, bekannt als “Recall”, verspricht, alle drei Sekunden Screenshots von allem zu machen, was ein Benutzer auf seinem Gerät tut, zu indexieren und zu speichern. Die umfassende Dokumentation jeder Aktion könnte ein Paradies für kriminelle Elemente darstellen, die es schaffen, sich auch nur kurzzeitig administrativen Zugang zu einem Windows-Gerät zu verschaffen.
Erneute Einführung eines umstrittenen Features
Die Datenschutzbedenken sind erheblich, insbesondere in Fällen häuslicher Gewalt, wo solch ein Tool missbraucht werden könnte, um Einblicke in das Leben von Opfern zu erlangen. Ein weiterer Punkt der Kritik bezieht sich auf die Möglichkeit, dass “Recall” sensible, selbstverschwindende Inhalte, die über nachrichtenverschlüsselnde Dienste wie Signal gesendet werden, verewigen könnte. Microsoft hatte nach erheblichen Protesten ursprünglich beschlossen, die Einführung von “Recall” auszusetzen. Doch jüngst ist das Werkzeug in einer Vorabversion für Insider von Windows 11 wieder aufgetaucht. Die offizielle Stellungnahme von Microsoft propagiert “Recall” als eine neue Methode, um schnell und sicher nach Anwendungen, Webseiten und Dokumenten zu suchen.
Nutzerkontrolle und potenzielle Sicherheitsrisiken
Das Werkzeug verlangt von den Benutzern, dass sie sich für die Speicherung von Schnappschüssen entscheiden und sich bei Windows Hello einloggen. Dieser Ansatz soll sicherstellen, dass nur der authentifizierte Nutzer Zugang zu den gespeicherten Informationen erhält. Jedoch könnte dies die Bedenken von Datenschützern kaum beruhigen. Auch wenn ein Nutzer sich gegen “Recall” entscheidet, stehen sie der Möglichkeit gegenüber, dass andere Leute, die mit ihnen in Verbindung stehen, die Funktion aktiviert haben. Die massenhafte Erfassung von Screenshots, die auf andere Geräte übertragen werden, zieht weitreichende Folgen nach sich. Private Informationen wie Fotos, Passwörter oder verschlüsselte Nachrichten könnten in falsche Hände gelangen und dort in weniger sicheren Umgebungen abgelegt werden.
Ein weiterer Kritikpunkt ist das Risiko rechtlicher Anfragen und Spionage. Die gespeicherten Datenbankeinträge könnten bei rechtlichen Nachforschungen verwendet werden. Auch Hacker, die auf Geräte zugreifen können, hätten ein leichtes Spiel, sich durch die riesige Sammlung an Informationen zu wühlen. Trotz der Versuche von Microsoft, die Verwendung freiwillig zu machen und Pausenmöglichkeiten anzubieten, bleibt die Skepsis groß. Datenschützer befürchten, dass “Recall” weiterhin als unrühmliches Beispiel dafür gilt, wie unerwünschte Funktionen in bestehende Produkte eingegliedert werden, ohne einen erkennbaren Nutzen für die Nutzer.