- Das US-Finanzministerium hat neue Einschränkungen für Investitionen in chinesische Tech-Startups angekündigt, insbesondere im Bereich der KI-Modelle. Die Maßnahmen sollen ab Januar Teil der nationalen Sicherheitsstrategie der USA werden und könnten durch die kommende Trump-Administration verschärft werden. Die Beschränkungen umfassen Tabus für Investitionen in Unternehmen, die Militär- und Nachrichtentechnologien entwickeln, und setzen bestimmte Flops-Grenzwerte für Investitionen in Verbrauchertechnologien. Diese Maßnahmen könnten chinesische Unternehmen davon abhalten, Investitionen aus den USA zu suchen, und die internationale Tätigkeit amerikanischer Risikokapitalgeber schwieriger machen. Langfristig könnten die Regeln die Beziehung zwischen den USA und China verschärfen und die Investitionen in der chinesischen KI-Branche reduzieren.
Ende letzten Monats hat das US-Finanzministerium neue Einschränkungen angekündigt, die genau bestimmen, in welche chinesischen Tech-Startups amerikanische Risikokapitalgesellschaften künftig investieren dürfen. Diese Maßnahmen, die im Januar in Kraft treten sollen, verhindern, dass US-Investoren beträchtliche finanzielle Mittel in fortschrittliche chinesische KI-Modelle leiten können. Die Regierung plant, dies als Teil ihrer nationalen Sicherheitsstrategie umzusetzen und könnte die Regeln durch die bevorstehende Trump-Administration weiter verschärfen. Die USA dominieren zwar derzeit noch die Spitzenforschung auf dem Gebiet der künstlichen Intelligenz, doch die Sorge über das schnell aufholende China wächst zunehmend.
Maßnahmen zur Einschränkung
Die neuen Beschränkungen sind so konzipiert, dass sie mit anderen Maßnahmen wie Exportkontrollen und dem Ausschuss für Auslandsinvestitionen (CFIUS) zusammenwirken, um die Fortschritte chinesischer KI-Unternehmen zu verlangsamen. Zwei Hauptbereiche werden für US-Investoren als Tabu erklärt. Der erste betrifft Unternehmen, die Technologien für sensible Anwendungen wie Militär- und Nachrichtendienste Chinas entwickeln. Unabhängig von ihrem technologischen Fortschritt ist es Investoren untersagt, in solche Projekte zu investieren. Für chinesische Startups, die sich auf Verbrauchertechnologie konzentrieren, müssen amerikanische Firmen anhand eines spezifischen Schwellenwertes entscheiden, ob Investitionen zulässig sind – ein KI-Modell darf nicht größer als 1025 flops sein.
Quantitative Hürden
Flops, oder “Floating Point Operations per Second”, dienen als Maß, das die Größe und Fähigkeit eines KI-Modells anzeigt. Der 1025-Flops-Standard setzt also einen klaren Schnittpunkt, oberhalb dessen Investitionen tabu sind. Für Modelle, die primär mit biologischen Sequenzdaten trainiert werden, gilt ein niedrigerer Schwellenwert von 1024 Flops, um Missbrauch zu verhindern, wie etwa die Erstellung von Biowaffen. Die neuen Regeln bedeuten, dass aktuell nur zwei chinesische Unternehmen – ByteDance und Zhipu AI – öffentlich angekündigte Modelle besitzen, die diesen Grenzwert überschreiten. US-Expertin Emily Kilcrease erklärt, dass der Flops-Standard für die Regierung einfacher zu überwachen ist als ein generelles Investitionsverbot.
Regulatorische Auswirkungen und Perspektiven
Die Maßnahmen umfassen ein enges Segment der chinesischen KI-Branche, das ab Januar von US-Investitionen abgeschnitten wird. Während die finanzielle Auswirkung zunächst begrenzt sein könnte, dürften die Regeln chinesische Unternehmen generell davon abhalten, Hilfe oder Investitionen aus den USA zu suchen. Dies könnte besonders zutreffen, wenn die kommende Regierung plant, die Beschränkungen zu verstärken. Zahlreiche Mitglieder von Trumps Team haben in der Vergangenheit harte Maßnahmen gegen China gefordert. Hinzu kommt, dass der designierte Außenminister Marco Rubio anstrebt, die Steuern für Investitionen in chinesische Unternehmen drastisch zu erhöhen.
Längerfristige Perspektiven
Obwohl es derzeit schwierig abzuschätzen ist, welche Langzeitfolgen diese Politik für die chinesische KI-Branche haben wird, ist klar, dass die angespannte Beziehung zwischen den beiden Ländern die Investitionen schon deutlich gedrosselt hat. Die neuen Regeln erfordern von US-Investoren eine intensive Prüfungsarbeit, da sie selbst feststellen und melden müssen, ob eine potenzielle Investition unter die neuen Vorschriften fällt. Diese Maßnahmen sollen letztlich die finanzielle Beteiligung an chinesischen Unternehmen einschränken, werden aber auch die internationale Tätigkeit amerikanischer Risikokapitalgeber komplizierter gestalten.