- Peter Todd wird in einer neuen HBO-Dokumentation fälschlicherweise beschuldigt, Satoshi Nakamoto zu sein, weist diese Theorie aber als “irrwitzig” zurück. Die Suche nach dem Bitcoin-Schöpfer hat zahlreiche Kandidaten hervorgebracht, doch ein Konsens über Satoshis wahre Identität fehlt weiterhin. Trotz der Mysterien um Satoshi sehen viele in seiner Anonymität einen Vorteil für Bitcoin’s Entwicklung und Unabhängigkeit. Die Enthüllung von Satoshis Identität könnte erhebliche persönliche und finanzielle Risiken mit sich bringen.
In einem verfallenen Industriegebäude irgendwo in Tschechien steht Peter Todd auf der oberen Etage und schmunzelt leise vor sich hin. Gerade wurde er vor laufender Kamera beschuldigt, Satoshi Nakamoto zu sein, der geheimnisvolle Schöpfer von Bitcoin, dessen Identität seit 15 Jahren ungeklärt ist. Im letzten Szenenbild der neuen HBO-Dokumentation “Money Electric: Das Bitcoin-Rätsel” konfrontiert Filmemacher Cullen Hoback Todd mit der Theorie, dass er Satoshi sei. Mit kreativen Theorien, die Todd als “irrwitzig” bezeichnet, weist er dies zurück. „Ich warne Sie, das wird sehr lustig, wenn Sie das in die Dokumentation einfügen“, äußert er sich augenzwinkernd.
Die Jagd nach dem Bitcoin-Schöpfer hat im Laufe der Jahre viele potenzielle Gesichter hervorgebracht. Namen wie Hal Finney, Empfänger der ersten Bitcoin-Überweisung, Adam Back, Entwickler einer Vorgängertechnologie zum Bitcoin, und der Kryptograph Nick Szabo wurden genannt. Dennoch hat sich um keinen dieser Namen ein Konsens gebildet. Jeder könnte Satoshi sein, doch niemand hat den Schleier der Unsichtbarkeit durchbrochen. Wired spielte eine bedeutende Rolle in dieser Jagd und nominierte im Dezember 2015 den australischen Informatiker Craig Wright als möglichen Satoshi. Trotz beeindruckender Beweise traten Unstimmigkeiten auf, die die Theorie ins Wanken brachten.
Eine verführerische Mysterienjagd
Viele Bitcoin-Enthusiasten begrüßen die geheimnisvolle Aura um Satoshi, da sie sagen, dass Bitcoin ohne die dominierende Präsenz eines Gründers aufblühen konnte – in einem System ungezügelter Anarchie, in dem keine Meinung mehr gewichtet wird als eine andere. Satoshis größtes Geschenk, wie Insider meinen, war es, Bitcoin zu erschaffen und dann zu verschwinden. Jameson Lopp, ein früher Bitcoiner, beschrieb gegenüber Medien das Verschwinden von Satoshi als bahnbrechend. Das wirkliche Satoshi-Rätsel zieht dennoch viele an, die glauben, dass die Offenlegung seiner Identität gigantische Auswirkungen haben könnte.
Im Dokumentarfilm präsentiert Hoback als Beweis unter anderem, dass Todds Grammatik und Syntax Ähnlichkeiten mit denen Satoshis aufweisen. Todd bestreit jedoch solche Überlegungen vehement und bezeichnet sie als haltlos. Satoshis letzter bekannter Bitcoin-Transaktionsblock aus dem Jahr 2009 und sein darauffolgendes Verschwinden lässt Scharen von Katz-und-Maus-Spiel-Anhängern weiterhin rätseln.
Unaufgedeckte Wahrheiten und lebendige Diskussionen
Die Spekulationen rund um Satoshi könnten bei einer Enthüllung persönliche Sicherheitsrisiken für die Person mit sich bringen. Mit einem Bitcoin-Vermögen von Milliarden könnte die Aufmerksamkeit immens sein. Todd unterstreicht, dass es sowohl respektvoll als auch klug sei, das Rätsel ungelöst zu lassen, da Satoshi, aus gutem Grund, anonym bleiben wollte. Eine Entschleierung könnte mehr Schaden als Nutzen bringen – ein Gedanke, der viele Detektive der Krypto-Szene nachdenklich stimmen dürfte.