Mit einem halben Jahr Verspätung startet der X-Konkurrent in Europa. Threads aus dem Zuckerberg-Imperium ist eine Hommage an die Anfänge des Web 2.0.
Nun beginnt also der Kampf der Giganten, denn Threads steigt gegen X (ehemals Twitter) in den Ring. Dabei stehen die Firmenchefs im Fokus, die sich erstmals in direkte Konkurrenz begeben. Der Kurznachrichtendienst ist mit einem halben Jahr Verspätung in Österreich und anderen europäischen Ländern verfügbar. Dabei fühlt es sich ein wenig wie eine Zeitreise ins Jahr 2009 an, als Twitter noch unbeschwert war. Die Installation der App ist denkbar einfach, besonders für Instagram-Nutzer, die sich sofort mit Threads verknüpfen können. Für Nutzer, die kein Instagram-Konto besitzen, gibt es die Option, den Dienst passiv zu nutzen.
Die Einführung des Passiv-Modus in Europa ist auf die strengen Datenschutzrichtlinien zurückzuführen. In den Nutzungsbedingungen wird deutlich, dass Meta, der Mutterkonzern von Facebook, WhatsApp, Instagram und Threads, jede Bewegung auf der Plattform und außerhalb erfasst und analysiert. Threads wird in diesem Fall nur aus der Zuschauerperspektive genutzt. Die App erinnert an die Anfänge von Web 2.0, als das Internet ein Ort des Ideenaustauschs war. Threads zeigt keine Werbung, was sich jedoch in Zukunft ändern könnte.
Die App befragt Nutzer bei jedem Öffnen, ob sie sich anmelden möchten. Für Nutzer, die lediglich die Beiträge anderer sehen möchten, bleibt der passive Modus eine Option. Es ist nur die Funktion, Beiträge zu verfassen und mit anderen Nutzern in Kontakt zu treten, nicht verfügbar. Bekannte Influencer hatten vor dem offiziellen Start Zugang zur Plattform und bekamen eine Verifizierung. Ein halbes Jahr nach dem Start erfreut sich die App bereits großer Beliebtheit.
Die Verifizierung erfolgt durch blaue Häkchen und kostet, ähnlich wie bei X, 17 Euro. Zuckerberg setzt auf das gleiche Prinzip wie bei X, um die Verifizierung der eigenen Person zu gewährleisten. Die Vision des Metaverse von Zuckerberg ist in den Hintergrund gerückt, stattdessen ist vermehrt vom Fediverse die Rede. Dieser Begriff ist mit der X-Alternative, sowie der Öffnung des US-Konzerns gegenüber anderen Diensten verbunden. Zukünftig sollen Nutzer einander unabhängig von der Plattform folgen können, vorausgesetzt, die Plattform gehört zum Fediverse. Von Mastodon zu Threads funktioniert dies bereits.