- Nintendo führt mit „Echoes of Wisdom“ eine neue Richtung in der Zelda-Serie ein, indem sie Zelda die Macht gibt, die bisher nur Link hatte. Das Spiel zeichnet sich durch eine 2D-Serie mit eigenem visuellen Stil und Gameplay aus, das den Spielern kreative Freiheit bietet. Zeldas Abenteuer beinhaltet das Erschaffen und Nutzen von „Echos“ von Gegenständen und Feinden, um Rätsel zu lösen und sich zu befreien. Die Geschichte dreht sich um Zelda, die fälschlicherweise für die Entstehung von Rissen verantwortlich gemacht wird und Hyrule retten muss. Das Spiel betont, dass Zelda eine würdige Heldin ist, ohne Link imitieren zu müssen, und bietet klassische Nebenaufgaben und Handwerk.
Nintendo, nach fast vier Jahrzehnten, schreitet in eine neue Richtung. Mit “Echoes of Wisdom” baut die berühmte Spieleschmiede nicht nur auf der Experimentierfreudigkeit ihres letzten Titels “Tears of the Kingdom” auf, sondern tut auch etwas, das kein anderes Zelda-Spiel zuvor getan hat: Es gibt der Prinzessin die Macht, die bisher nur Link vorbehalten war. „Sie haben Zelda ein Schwert gegeben“ ist das Echo, das sich durch “Echoes of Wisdom” zieht seit seiner Veröffentlichung.
Neue Perspektiven im Zelda-Universum
Doch das allein macht dieses Spiel noch nicht einzigartig. Vielmehr handelt es sich um eine 2D-Serie mit einer völlig anderen Optik und Haptik als “Tears of the Kingdom”. Spieler haben weiterhin die Freiheit, Elemente der Welt zu nutzen, von den Gefängnissen der Koroks bis hin zu riesigen Mechs. In “Echoes” bedeutet das auch, verschiedene Teile der Spielumgebung zu replizieren und neu zu nutzen. Für Serienproduzent Eiji Aonuma bedeutet dies, dass die Spieler nicht zwangsläufig einem festgelegten Pfad folgen müssen. „Wir begannen zu fühlen“, erklärt Aonuma, „dass Fans diese Franchise nur weiter spielen werden, wenn sie unabhängig denken und verschiedenste Dinge eigenständig ausprobieren können.“
Revolutionäre Veränderungen
Dieser Wandel bedeutet auch, dass die Spieler sich nicht so schnell mit der Figur Zelda langweilen werden. In diesem Spiel kann die namensgebende Heldin Gegenstände erschaffen und sich aus Kerkern kämpfen, wie nie zuvor. Das Abenteuer beginnt typisch: Zelda wird entführt, und Link ist auf dem Weg, sie zu retten. Doch dieses Mal, nach einem erbitterten Kampf, wird Link in einen tiefen, violetten Riss gezogen und Zelda muss sich selbst befreien. Diese Befreiung markiert jedoch nur den Anfang eines neuen Abenteuers, denn Zelda wird fälschlicherweise für die Entstehung weiterer Risse verantwortlich gemacht und muss nun, als Flüchtige, Hyrule retten.
Eine mystische neue Freundin, Tri, unterstützt sie dabei. Tri verleiht ihr die Fähigkeit, Kopien – sogenannte “Echos” – von Gegenständen und Feinden zu erschaffen. Da Zelda nicht als Kämpferin hervorsticht, werden diese Echos ihre wichtigsten Werkzeuge. Betten können, perfekt gestapelt, als Leitern dienen, fliegende Fliesen helfen, große Abgründe zu überwinden, und Töpfe, in die entgegengesetzte Richtung geworfen, bieten Ablenkung.
Kreativität als Schlüsselelement
Die Freude an “Echoes of Wisdom” liegt darin, alles, was man findet, zu seinem Vorteil zu nutzen. In einem Puzzle, beispielsweise, könnte man einfach die zwei auffällig gestapelten Felsen verwenden, doch mit ein paar geschickt platzierten Wasserkuben konnte ich mich befreien und weiterschwimmen. Diese Art von Einfallsreichtum ist das Herzstück des Spiels. Mehrere Wege führen oft zum Ziel, was dem Spieler das Gefühl gibt, durch Schlauheit die Entwickler auszutricksen. Man findet Wege, die man eigentlich gar nicht betreten sollte, mithilfe cleverly platzierter Betten und Sprungfedern.
Die „Echos“ sind so effektiv, dass ich Zeldas Link-ähnliche Fähigkeiten kaum genutzt habe, außer wenn das Spiel es verlangte. Die Prinzessin kann sich in eine blaue, schwertschwingende, pfeilschießende Bombenschleuder verwandeln, doch diese Transformation verbraucht Energie, die gezielt aufgefüllt werden muss – sie soll also sparsam genutzt werden.
Ein neues Kapitel
All das unterstreicht die Grundthese von “Echoes of Wisdom”: Zelda muss nicht Link imitieren, um eine würdige Heldin zu sein. Sie fügt sich so nahtlos in ihre neue Rolle ein, dass man fast vergisst, dass dies ihr Debüt als Hauptfigur ist. Das Spiel ist voller klassischer Nebenaufgaben, Sammlungen und Handwerk – diesmal in Form von Fruchtsmoothies, was eine willkommene Abwechslung zur Hauptaufgabe darstellt, nämlich das Schließen der Risse und das Retten von Link. Beim Erkunden von Escher-ähnlichen Gebieten und im Kampf gegen Bossgegner fühlt sich dieses Spiel wie eine natürliche, doch kluge Weiterentwicklung der Serie an.
Das 2D-Gameplay fühlt sich vertraut und zugänglich an, und wenn Zelda ihre eigenen speziellen Gewänder erhält, wirkt das sowohl aufregend als auch längst überfällig. Ihre erste eigene Reise beginnt.