- Die Qualität des Trinkwassers in New York gilt als Vorbild für urbane Wasserversorgungssysteme. Das Croton-System liefert etwa zehn Prozent des Wassers für New York, spielt aber in Dürrezeiten eine größere Rolle. Invasive Spezies wie Zebramuscheln bedrohen die Wasserqualität des Croton-Reservoirs. Hydrilla-Pflanzen blockieren Sonnenlicht und belasten einheimische Pflanzen und Fische. Der Fadenwasserfloh könnte die Wasserqualität beeinträchtigen und Algenblüten fördern.
Die Qualität des Trinkwassers in New York und das ausgeklügelte System, das es zu den Wasserhähnen der Stadtbewohner befördert, ist sowohl für Beamte als auch für Einwohner eine Quelle des Stolzes. Überhaupt sind es die kunstvollen Aquädukte, die zum großen Teil durch die Schwerkraft betrieben werden und Wasser aus den Delaware- und Catskill-Wassereinzugsgebieten sowie den nähergelegenen Croton-Stauseen in die Stadt liefern. Die unermüdlichen Bemühungen des Umweltschutzamtes von New York City, diese Wassereinzugsgebiete zu schützen, haben dazu beigetragen, dass dieses Netzwerk als Maßstab für urbane Wasserversorgungssysteme gilt. Doch nun gefährden drei invasive Spezies die Wasserqualität des Croton-Systems, dem ältesten Reservoir der Stadt.
Herausforderung durch Invasive Arten
Gegenwärtig liefern das Croton-System, das einst als erstes in großem Maßstab die Stadt versorgte, etwa zehn Prozent des Wassers für New York. In Dürrezeiten könnte es sogar erheblich mehr bereitstellen. Es umfasst zwölf Stauseen und drei kontrollierte Seen, die alle in den New Croton Reservoir in Westchester County münden. Obwohl der Großteil der städtischen Wasserversorgung aufgrund der hochwertigen Wassereinzugsgebiete im Upstate ohne Filtration auskommt, begann das Wasser des Croton-Systems in den 1990er Jahren gelegentlich, Standards bezüglich Geschmack, Geruch und Farbe zu verletzen. Um dem abzuhelfen, nahm 2015 eine Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb.
In jüngster Zeit sind es jedoch eine schnell wachsende Wasserpflanze, eine fingernagelgroße Molluske und ein Wasserfloh, die sich dort eingenistet haben. Diese invasiven Spezies sind in den Ökosystemen, in denen sie gedeihen, nicht heimisch und gefährden oft die einheimische Flora und Fauna. Ihre Einfuhr erfolgt meist durch menschliche Aktivitäten und ihre Beseitigung gestaltet sich aufwendig und kostspielig.
Zebra-Muschel: Eine Hartnäckige Gefahr
Beispielsweise gelangte die Zebramuschel, ein kleiner Weichtier aus Eurasien, durch ein landesweites Bass-Turnier in die Gewässer. Boote, die im Wassereinzugsgebiet ankerten, unterlagen nicht den strengen Dekontaminationsprotokollen der Behörde, was zur unkontrollierten Ausbreitung führte. Diese Muscheln sind Filtrierer, das heißt, sie nehmen Wasser auf und ernähren sich von Plankton. Dies verringert die Nahrung für kleine Fische und einheimische Muscheln und stört somit das natürliche Nahrungsnetz. Zudem verstopfen sie Wasserleitungssysteme, wie es auch im Croton Reservoir der Fall ist. Das Umweltschutzamt überwacht vermehrt die Wasserchemie, doch gegen die weitreichenden Auswirkungen auf das größere Ökosystem der Reservoirs lässt sich nur schwer etwas unternehmen.
Hydrilla: Ein ökologischer Wandel
Hydrilla, eine schnell über Seen und langsam fließende Flüsse wachsender Wasserpflanze, hat ebenso im Croton Reservoir Einzug gehalten. Ihre Ausbreitung blockiert das Sonnenlicht und zwingt einheimische Pflanzen in den Ruin, was wiederum die Fischpopulationen belastet. Boote haben Schwierigkeiten, durch die dichte Vegetation zu navigieren, und das Absterben der Pflanze im Herbst führt zu Sauerstoffverarmung im Wasser, was wiederum Meeresorganismen beeinträchtigt.
Hydrilla kann auch zur Ansammlung von Cyanobakterien führen, die potenziell gefährliche Toxine freisetzen. Die Bedrohung durch diesen blauen Flüchling ist noch nicht in New York bestätigt, doch die Behörden arbeiten unermüdlich an ihrer Überwachung und Bekämpfung.
Die drohende Gefahr des Wasserflohs
Der Fadenwasserfloh wurde erst kürzlich entdeckt. Seine Auswirkungen sind noch unbekannt, doch es wird befürchtet, dass er die Wasserqualität beeinträchtigen und das Wachstum schädlicher Algenblüten fördern könnte. Der Fokus liegt daher auf Prävention, um seine Ausbreitung auf andere Gewässer zu verhindern, da einmal etablierte Populationen schwer zu kontrollieren sind.
Diese invasiven Wesen stellen New Yorks Wasserversorgung vor große Herausforderungen und erfordern ein größeres Bewusstsein seitens der Menschen, die diese Gewässer nutzen. Biologen und Ökologen betonen die Bedeutung von frühem Erkennen und schnellem Reagieren bei neuen invasiven Arten. Eine umsichtige Politik und effiziente Maßnahmen sind vonnöten, um das empfindliche Ökosystem und die wertvolle Wasserressource zu schützen.