- Alternative Gesundheitsprodukte stehen im Fokus des Black Friday. Plattformen wie Gab und Truth Social werden genutzt, um ausgefallene Produkte zu vermarkten. Black Friday wird auch als Möglichkeit gesehen, Konsumkultur zu kritisieren. Renommierte Persönlichkeiten nutzen extremistische Netzwerke zur Umsatzsteigerung. Diskussionen auf alternativen Plattformen sind oft kontrovers und von extremistischen Ansichten geprägt.
Der Black Friday ist längst nicht mehr nur ein Fest für Schnäppchenjäger, die nach dem besten Deal für Technikprodukte, Kleidung oder Gadgets suchen. In diesem Jahr sind es insbesondere alternative Gesundheitsprodukte, die im Scheinwerferlicht stehen. Dabei ist die Rede von Produkten wie Faraday-Käfigen, die angeblich vor schädlichen 5G-Strahlen schützen sollen, und diätetischen Wundermitteln, die biblisch inspiriert sind und die Aufmerksamkeit von Konsumenten in den sozialen Medien erregen. Sogar T-Shirts in schrillem Pink mit dem Bild von Donald Trump sind Teil des bizarren Angebots.
Die Rolle alternativer Plattformen
Bezeichnenderweise wenden sich die Anbieter solcher ausgefallenen Produkte an Plattformen, die sich abseits des Mainstreams bewegen. Diese Räume, die oft nur wenig moderiert werden, bieten eine Bühne für Gruppen, die sich am Rande der Gesellschaft bewegen. Hierzu zählen beispielsweise Plattformen wie Gab, bekannt für ihre White-Supremacy-Anhängerschaft, oder Truth Social, die Plattform des ehemaligen US-Präsidenten Trump. Interessanterweise werden diese Plattformen zunehmend zu den Schauplätzen, auf denen sich Verschwörungstheoretiker und rechte Agitatoren versammeln, um ihre Produkte und Ansichten zu verbreiten. Der Hype um spezielle Black Friday Angebote wird von diesen Gruppen geschickt genutzt, um ihre Reichweite und somit ihren Umsatz zu erhöhen.
Kontroversen und Skepsis
Es sind jedoch nicht nur die Angebote selbst, die für Aufsehen sorgen. Auch die Taktiken und der Hintergrund der Anbieter werfen Fragen auf. So wird zum Beispiel ein diätetisches Supplement beworben, das auf 60 Prozent Rabatt reduziert ist und mit biblischen Ingredienzen wie Weihrauch lockt. Dennoch warnt die Website selbst in einem kleinen Disclaimer davor, dass diese Produkte nicht zur Behandlung oder Heilung von Krankheiten gedacht seien.
Mit einfallsreichem Marketing und den Angeboten auf Plattformen wie Gab und Truth Social sind viele dieser Anbieter daher sehr erfolgreich darin, ihre Nischenprodukte zu vermarkten. Besonders auffällig ist die Beteiligung renommierter Persönlichkeiten, die in ihren eigenen Online-Shops spezifische Produkte bewerben. Auch wenn es sich dabei oft um triviale Artikel handelt, so zeugen sie von einer geschickten Nutzung extremistischer Netzwerke, um den Umsatz anzukurbeln.
Diskussion über die Black Friday Mentalität
Abseits vom reinen Konsum nutzen einige User auf Gab und Truth Social die Gelegenheit, um ihre Unzufriedenheit mit der Konsumkultur und den vermeintlichen Eliten kundzutun. Manche sehen im Black Friday einen weiteren Versuch, die Massen zu manipulieren und zu Spontankäufen zu verleiten. Es zeigt sich eine interessante Doppeldeutigkeit: Während einige Nutzer die Schnäppchenfreude verurteilen, filetieren andere die Kommerzialisierung des Feiertags im Kontext von Verschwörungstheorien.
Die Diskussionen, die auf diesen Plattformen stattfinden, sind nicht nur kontrovers, sondern oft auch angereichert mit antisemitischem und rassistischem Gedankengut. Die kritische Betrachtung dieser Phänomene verdeutlicht, wie sich kulturelle und gesellschaftliche Spannungen in bestimmten Online-Ökosystemen manifestieren. Die Black Friday Verkaufsstrategien auf alternativen Plattformen sind ein weiteres Beispiel dafür, wie sich digitale Märkte und Ideologien in einer Welt nach der Wahrheit ausgestalten.