- Bluesky führt ein neues Verifizierungssystem mit blauen Häkchen ein, das auf ein traditionelles Modell setzt. Die Plattform konzentriert sich zunächst auf die Verifizierung von Konten von Regierungsbeamten, Journalisten und Prominenten. Ein öffentlicher Antrag auf Verifizierung wird in Zukunft möglich sein. Bluesky bietet auch einen “vertrauenswürdigen Verifizierer”-Status für ausgewählte Organisationen an. Das System soll ein sichereres und vertrauenswürdigeres Umfeld schaffen und Nachahmung reduzieren.
Ab heute führt Bluesky ein neues Verifizierungssystem ein, das an die bekannten blauen Häkchen erinnert, die durch Twitter populär wurden. Die Social-Media-Plattform, die seit ihrer Gründung Anfang 2024 Bestand hat, nutzte zuvor ein unkonventionelles Selbstverifizierungssystem. Dabei konnten sich Nutzer „authentifizieren“, indem sie benutzerdefinierte Domains in ihre Webkennungen einfügten. Nun setzt Bluesky auf eine proaktivere und traditionellere Strategie, bei der das Team bemerkenswerte Konten identifiziert und mit blauen Häkchen ausstattet.
Das neue Verifizierungssystem
CEO Jay Graber betont, dass es sich hierbei um einen fortlaufenden Prozess handelt, der mit der Stabilisierung der Funktion einhergeht. Danach wird ein öffentliches Formular bereitgestellt, über das Nutzer die Verifizierung beantragen können. Derzeit liegt der Fokus auf Konten von Regierungsbeamten, Nachrichtenorganisationen, Journalisten und Prominenten. Mit dem Wachstum von Bluesky ist auch die Zahl der Benutzer gestiegen, die sich als öffentliche Figuren ausgeben. Um die steigende Nachfrage nach Möglichkeiten zur Authentifizierung legitimer Konten zu decken, haben einige Bluesky-Nutzer eigene Verifizierungssysteme entwickelt. Da die App weiterhin Prominente anzieht – Anfang dieses Frühlings trat beispielsweise der ehemalige Präsident Barack Obama bei – wird ein formalisierter Verifizierungsprozess dazu beitragen, öffentliche Figuren zu beruhigen, dass Bluesky ein sicherer digitaler Treffpunkt ist.
Mehr Sicherheit durch vertrauenswürdige Verifizierung
„Wir wollen Betrug und Nachahmung reduzieren und ein vertrauenswürdigeres Umfeld auf Bluesky schaffen“, erklärt Graber. Dieses neue System ist zwar keine bahnbrechende Neuerung, sondern greift das etablierte Modell von Visualisierungssymbolen auf, das die Legitimität eines Kontos anzeigt. Als Elon Musk auf der Mikroblog-Plattform X die traditionell blauen Häkchen ausräumte, verlor das Symbol innerhalb des X-Ökosystems seinen praktischen Wert und gab Trittbrettfahrern freien Raum. Außerhalb von X bleibt das blaue Häkchen jedoch ein einfach zu erkennendes Zeichen für eine „wahrscheinlich nicht gefälschte“ Quelle.
Neben diesem traditionellen Verifizierungsansatz von oben nach unten bietet Bluesky auch den Status des „vertrauenswürdigen Verifizierers“ für eine ausgewählte Gruppe geprüfter Organisationen an. Diese Organisationen erhalten ein geriffeltes blaues Häkchen auf ihren Bluesky-Konten. Die erste Gruppe an Publikationen, die als vertrauenswürdige Verifizierer ausgewählt wurde, umfasst renommierte Namen wie die New York Times und WIRED. Weitere werden folgen.
Erschaffung eines vertrauenswürdigen Raums
Ob ein Konto direkt von Bluesky oder durch diese Dritten verifiziert wird, das blaue Häkchen bleibt identisch. Klickt man auf das Häkchen, erscheint eine Liste der Organisationen, die das Konto verifiziert haben. So könnte ein Klick auf das Häkchen neben dem Namen eines WIRED-Reporters anzeigen, dass sowohl WIRED als auch Bluesky und möglicherweise andere Organisationen die Identität geprüft haben. Graber erwähnt: „Mehrere Organisationen können ein Konto verifizieren.“ Die Einführung des „Vertrauensverifizierers“ zusätzlich zur konventionellen Verifizierung spiegelt den innovativen Geist von Bluesky wider. Angesichts der Tatsache, dass die Mitarbeiterzahl des Unternehmens bei weniger als 25 Personen liegt, ist dies auch eine praktische Notwendigkeit. Nutzer von Bluesky sollten bereits heute die ersten offiziellen blauen Häkchen sehen.