- Gutes Design erfordert ein komplexes Zusammenspiel aus technischen Fähigkeiten, Kreativität und Glück. Ikonische Produkte wie der Converse-Schuh und der Sharpie-Marker kommen diesem Designideal nahe. Andrew Ritchies faltbares Brompton-Fahrrad wird in 47 Ländern verkauft und zeichnet sich durch seinen einzigartigen Faltungsmechanismus aus. Brompton-Fahrräder werden in Großbritannien hergestellt, wobei 80 Prozent der Produktion exportiert werden. Die manuelle Löttechnik, die bei der Herstellung eingesetzt wird, verlängert die Haltbarkeit der Fahrräder und verbessert die Ästhetik.
Gutes Design ist ein komplexes Zusammenspiel verschiedener Elemente: technische Fähigkeiten, industrielles Know-how, Kreativität, Innovation, Anpassungsfähigkeit und nicht zuletzt eine gehörige Portion Glück. Wer erwartet, bereits im ersten Anlauf alles richtig zu machen, wird meist enttäuscht. Einige ikonische Produkte wie der Converse-Schuh, eingeführt 1922, oder der Sharpie-Marker von 1964, kommen diesem Ideal jedoch recht nahe. In London, im Jahre 1975, entwarf ein Cambridge-Ingenieur, Andrew Ritchie, eine scheinbar absurde Idee – ein faltbares Fahrrad. Heute wird es in 47 Ländern verkauft und bleibt seit der Patentierung im Grunde unverändert.
Der globale Einfluss des Bromptons
Das besagte Patent, EP 0 026 800 B1, wurde 1979 eingereicht und ist lange abgelaufen. In seinem 50. Jahr besticht das Brompton-Fahrrad durch sein einzigartiges Faltungsmechanismus, der es von keinem anderen Rad unterscheidet. Mit einer Größe, die sich jedem Nutzer anpasst, und überraschend wendigem Fahrverhalten, finden praktische Eltern, Pendler, urbane Hipster sowie der wohlhabende asiatische Markt, der funktionalen Luxus und platzsparende Transportlösungen schätzt, Gefallen daran. Ritchie beschrieb es einst als „einen fliegenden Teppich, den man in der Tasche tragen kann“. Das Fahrrad faltet sich in drei Schritten: Das Hinterrad klappt unter den Rahmen, das Vorderrad legt sich daneben. Lenker und Sattelstütze kommen zuletzt und sichern die Position.
Die Fertigungskunst hinter Brompton
Die Raffinesse des Bromptons wird durch das durchdachte Kettenspannungssystem ergänzt, das die Kette stets straff hält. Mit einem Gewicht von 7,45 kg ist das Fahrrad einfach zu transportieren, da jedes im Vereinigten Königreich hergestellt wird. Die Brompton-Fabrik in Ealing beschäftigt rund 800 Mitarbeiter und produziert wöchentlich etwa 2.000 Fahrräder, die in 47 Länder exportiert werden. Besonders bemerkenswert ist, dass 80 Prozent der Räder, einschließlich 46 Prozent für Asien, exportiert werden. Bei einer Tour durch die 86.000 Quadratfuß große Fabrik beobachtete WIRED, wie die Stahlrahmen des Bromptons von Hand verlötet wurden, anstatt, wie traditionell, geschweißt zu werden.
Dieses Gelötet nimmt niedrigere und sicherere Temperaturen als das Schweißen in Anspruch und verlängert die Haltbarkeit. Kleine Sprungvorgänge, besonders nützlich auf holprigen Straßen, und eine präzise Passgenauigkeit für den Faltmechanismus sind weitere Vorteile. Alex Watkins, ein Fertigungsingenieur, führte die Vorteile dieser Technik aus: „Die Lötstellen sind glatter, ordentlicher und ästhetischer“. Schon bei den ersten Produktionsmodellen aus 1986, die in der Fabrik ausgestellt sind, zeigt sich das elegante Design. Trotz der Evolutionszyklen ist das Brompton heute noch seiner ursprünglichen Formel treu.


