- Deutschland konsumierte 2024 insgesamt 844 Terawattstunden Gas, was einem Anstieg von 3,5 Prozent im Vergleich zu 2023 entspricht. Trotz des Anstiegs bleibt der Gasverbrauch um 14 Prozent niedriger als der Durchschnitt von 2018 bis 2021. Der Gasimport sank 2024 auf 865 Terawattstunden, während LNG-Importe 69 Terawattstunden ausmachten, 8 Prozent des Gesamtvolumens. Der Gasexport fiel 2024 stark ab, von 187 Terawattstunden im Vorjahr auf 89 Terawattstunden. Deutsche Gasspeicher erreichten vorzeitig den vorgeschriebenen Füllstand, mit einem Höchststand von 98 Prozent im November.
Die jüngst publizierten Jahreszahlen der Bundesnetzagentur zur Gasversorgung des Jahres 2024 zeigen interessante Entwicklungen. Auf Grundlage der Energiemarktdatenplattform SMARD wird deutlich, dass Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 844 Terawattstunden Gas konsumierte. Dies entspricht einem Anstieg von 3,5 Prozent gegenüber 2023, als der Verbrauch bei 811,5 Terawattstunden lag. Bemerkenswert ist, dass 39 Prozent des gesamten Gasverbrauchs auf private Haushalte und das Gewerbe entfielen, während industrielle Abnehmer 61 Prozent beanspruchten. Trotz dieses leichten Anstiegs bleibt der Gasverbrauch verglichen mit dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 um bemerkenswerte 14 Prozent niedriger. Haushalte und Gewerbe reduzierten ihren Verbrauch um 17 Prozent, Industriekunden um 12 Prozent.
Ein relevanter Faktor für den Anstieg im Jahr 2024 war die Witterung, die mit 0,9 Grad über dem Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 lag. Insbesondere der Februar stach mit 4,4 Grad über dem Monatsmittel hervor, während Januar und Dezember kälter als die Vergleichsjahre ausfielen.
Gasimporte und Gasexporte im Wandel
Vorläufige Zahlen zeigen, dass Deutschland 2024 etwa 865 Terawattstunden Gas importierte, weniger als die 968 Terawattstunden des Vorjahres. Hauptlieferanten blieben Norwegen, die Niederlande und Belgien. Interessant ist der Anstieg der Flüssigerdgas (LNG)-Importe über Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel, Lubmin und Mukran, die 69 Terawattstunden beitrugen, was 8 Prozent des gesamten Importvolumens entspricht. Der Export erlebte einen signifikanten Rückgang, mit 89 Terawattstunden im Vergleich zu den 187 Terawattstunden des Vorjahres. Hauptabnehmer waren die Niederlande, Tschechien und Österreich. Die inländische Produktion von Erdgas belief sich auf 36 Terawattstunden, leicht weniger als 2023.
Entwicklung der Gasspeicher
Für die deutschen Gasspeicher galten auch 2024 die gesetzlichen Vorgaben, die am 1. Oktober einen 85-prozentigen Füllstand und am 1. November 95 Prozent vorschrieben. Diese Korridore wurden sogar vorzeitig erreicht: Bereits im Juli verfügten die Speicher über 85 Prozent, und am 3. November war ein beeindruckender Füllgrad von 98 Prozent erreicht. Derzeit sind die Speicher zu 77 Prozent gefüllt. Trotz niedriger Vorräte im Januar, verglichen mit dem Vorjahr, befindet sich der Stand weiterhin in einem saisonüblichen Bereich. Die Entwicklung dieser Parameter verdeutlicht die strategische Ausnutzung von Importquellen und eine effiziente Speicherbewirtschaftung, die die Versorgungssicherheit auch in den kalten Monaten gewährleistet.