- Kathrin Pollmann erhält Südwestmetall-Förderpreis
- Dissertation zu Verhaltensweisen von Sozialrobotern
- Förderpreis ist mit 5000 Euro dotiert
- Vereinfachung und Standardisierung der non-verbalen Kommunikation
- Neuer Ansatz SHAPE_HRI für Human-Robot Interaction
Kathrin Pollmann erhält Südwestmetall-Förderpreis für ihre Dissertation zu Verhaltensweisen von SozialroboternMusterbibliothek für die Mensch-Roboter-Interaktion
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19. April 2024
Der Arbeitgeberverband Südwestmetall hat am 18. April 2024 insgesamt acht junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler der baden-württembergischen Landesuniversitäten für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten ausgezeichnet. Die prämierten Dissertationen zeichnen sich durch eine besondere Bedeutung für die industrielle Arbeitswelt und deren sozialpolitische Rahmenbedingungen aus. Die Förderpreise werden seit nunmehr 35 Jahren verliehen und sind jeweils mit 5000 Euro dotiert.
Für ihre erfolgreiche Dissertation zum Thema »A Human-Centered Pattern Approach to Comprehensible and Pleasant Behavioral Expressions for Social Robots« am Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement IAT der Universität Stuttgart wurde Kathrin Pollmann, Wissenschaftlerin im Forschungsbereich »Mensch-Technik-Interaktion«, mit dem renommierten Südwestmetall-Förderpreis 2023/2024 ausgezeichnet. Ihr Forschungsansatz ermöglicht die Vereinfachung und Standardisierung der non-verbalen Kommunikation zwischen Mensch und Roboter.
Persönlicher Hintergrund und Preisträgerin
»Ich beschäftige mich mit nutzerzentrierter Technikgestaltung. Das bedeutet, der Kern meiner Forschung ist der Mensch und wie er mit Technik interagiert. Dabei spielen zum Beispiel auch psychologische, ethische und gesellschaftliche Aspekte eine Rolle. Ich freue mich, dass dieser interdisziplinäre Ansatz die Jury überzeugt hat«, sagt Pollmann. Pollmann arbeitete bereits während ihrer Dissertation am Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO und setzt ihre Karriere im Institut auch nach der Erlangung der Doktorwürde fort.
Vereinfachung und Standardisierung der non-verbalen Kommunikation
Eine spannende Fragestellung von Kathrin Pollmann’s Dissertation ist die Vereinfachung und Standardisierung der non-verbalen Kommunikation zwischen Mensch und Roboter. Wenn Menschen miteinander kommunizieren, senden sie ständig kleine Signale wie z. B. eine gehobene Augenbraue oder ein zustimmendes Nicken, die in Sekundenbruchteilen interpretiert und verstanden werden. Ein Roboter muss erst lernen, sich ohne Worte verständlich zu machen. Genauso muss sein menschliches Gegenüber lernen, wie Roboter »ticken«. Dies birgt viel Potenzial für Missverständnisse.
Possibilities and Solution in Human-Robot Interaction
Kathrin Pollmann hat dafür eine Lösung entwickelt, die sowohl Nutzenden hilft, Roboter künftig besser zu verstehen, als auch Entwicklerinnen und Entwicklern Bausteine zur Verfügung stellt, mit denen diese Robotern beibringen können, wie sie sich in bestimmten Situationen zu verhalten haben. Ihr Ansatz SHAPE_HRI (Englisch: Approach to Social beHAvioral PattErn Design for Human-Robot Interaction) ist ein Gestaltungsprozess, der Schritte und Werkzeuge bietet, um wiederverwendbare Roboter-Verhaltensweisen zu generieren. »Ich habe zunächst bereits vorhandene Roboter-Anwendungen angeschaut und analysiert, um wiederkehrende Situationen zu identifizieren. Ein Beispiel hierfür ist das Zuhören, symbolisiert durch leuchtende Ohren«, erläutert Pollmann. Auf Basis dieser Analysen hat sie Gestaltungsempfehlungen abgeleitet, um den Roboter so interagieren zu lassen, dass Menschen verstehen, was gemeint ist.