- Die Bundesnetzagentur hat einen neuen Index für Industriestrompreise auf ihrer Plattform SMARD eingeführt, der Transparenz bei Marktanalysen fördert. Der Index integriert essenzielle Kostenfaktoren und basiert auf einer typischen Beschaffungsstrategie großer industrieller Energieverbraucher, mit Januar 2021 als Referenzmonat. Im November 2024 stieg der Index für Unternehmen ohne Vergünstigungen auf 102 % und für solche mit Vergünstigungen auf 168 % im Vergleich zu Januar 2021, hauptsächlich wegen gestiegener Energiebeschaffungskosten. Die Plattform SMARD bietet umfassende aktuelle Daten zu den deutschen Strommärkten und hat kürzlich auch einen Index für private Haushaltskunden eingeführt.
Die Bundesnetzagentur hat kürzlich auf ihrer Energiemarktdatenplattform SMARD einen wegweisenden Index für Industriestrompreise ins Leben gerufen. Diese monatliche Visualisierung erlaubt eine einfache Nachverfolgung der Strompreistendenzen für Industriekunden und trägt wesentlich zur Transparenz bei der Marktanalyse bei. In der heutigen volatilen Energiewelt ist die Beobachtung der Preisentwicklungen entscheidend. Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur, hebt hervor, dass der Index auch potenzielle wirtschaftliche Erleichterungen der Unternehmen einfließen lässt und so eine fundierte Grundlage für Marktanalysen bietet.
Transparente Preisstrukturen
Die Berechnung des neuen Indexes erfolgt durch eine komplexe Modellierung, die sämtliche essenziellen Kostenfaktoren integriert – von Netzentgelten über diverse Abgaben und Steuern bis hin zu Vertriebskosten und Beschaffungskosten. Letztere basieren auf einer typischen Beschaffungsstrategie, die von großen industriellen Energieverbrauchern verfolgt wird. Der Januar 2021 dient als Referenzmonat, was die Darstellung der Preisentwicklung auf lange Sicht ermöglicht, ohne dass außergewöhnliche Ereignisse die Darstellung verfälschen.
Zuletzt erhobene Daten
Im November 2024 zeigte der Industriestrompreisindex interessante Unterschiede: Für Unternehmen, die sich keine Vergünstigungen sichern können, stiegen die Kosten um zwei Prozentpunkte auf 102 % im Vergleich zu Januar 2021. Für Unternehmen mit Vergünstigungen gab es hingegen einen markanten Aufschlag, womit der Index auf 168 % kletterte. Dies ist vor allem auf die gestiegenen Energiebeschaffungskosten zurückzuführen. Während bei vergünstigten Unternehmen zusätzliche Lasten bestehen bleiben, konnten andere Firmen durch den Wegfall der EEG-Umlage einige Kosten kompensieren. Diese Unterscheidung zwischen Unternehmen mit und ohne Vergünstigungen spielt bei der Analyse eine entscheidende Rolle.
Zusätzliche Hintergrundinformationen
Die Plattform SMARD der Bundesnetzagentur stellt umfassende, aktuelle Daten zur Verfügung, die sich auf die Strommärkte Deutschlands beziehen. Ebenfalls erhältlich sind kompakte Energiedaten, die grafisch aufbereitet und zum Herunterladen bereitgestellt werden. Zusätzlich existiert seit September 2024 ein Index, der die Preisentwicklung von Strom und Gas für private Haushaltskunden abbildet. Der neu eingeführte Industriestrompreisindex fügt sich nahtlos in das bestehende Informationsangebot ein und bietet eine spezielle Betrachtung der Preisentwicklungen im Industriebereich.