- Seit den 1950er Jahren ist die Kunststoffproduktion drastisch gestiegen, mit einer zu erwartenden Verdreifachung bis 2060. Nur etwa 10 Prozent des produzierten Plastiks werden derzeit recycelt, während der Rest zu Umweltverschmutzung führt. Ab 2025 sollen bedeutende Maßnahmen und ein juristisch bindendes Abkommen gegen Plastikverschmutzung eingeführt werden. Das Abkommen könnte ähnlich erfolgreich wie das Montrealer Protokoll sein, mit unterschiedlichen Zielen wie der Beendigung der Plastikverschmutzung. Technologische Innovationen werden gefördert, um biologisch abbaubare Alternativen zu entwickeln und Recyclingprozesse zu verbessern.
Bereits seit den 1950er Jahren erleben wir einen explosionsartigen Anstieg der Kunststoffproduktion. Während damals noch bescheidene 2 Millionen Tonnen jährlich erzeugt wurden, steht uns bis 2060 eine voraussichtliche Verdreifachung der heutigen Zahlen bevor. Erschreckend dabei ist, dass nur mickrige 10 Prozent dieses Plastiks gegenwärtig wiederverwertet werden. Der überwiegende Rest verbleibt in unserer Umwelt und sorgt für eine beispiellose Verschmutzung, vom Meeresgrund bis hin zu den Berggipfeln. Dieser Kunststoff verschmutzt nicht nur Nahrungsketten, sondern birgt auch ein ernstzunehmendes Risiko für menschliche Organe und Gehirne.
Ein Wendepunkt im Kampf gegen Plastik
Im Jahr 2025 sollen bedeutende Maßnahmen gegen die Plastikverschmutzung gestartet werden. Seit 2022 verhandeln Vertreter von mehr als 170 Ländern der Vereinten Nationen ein juristisch bindendes Abkommen, das den gesamten Lebenszyklus von Kunststoffen – von der Konzeption bis hin zur Entsorgung – abdecken soll. Dieses Abkommen könnte genauso Erfolg versprechend sein wie das Montrealer Protokoll, das seinerseits zur Eliminierung von ozonzerstörenden Chemikalien führte, trotz saturierter Gegenwehr.
Der Entwurf des Abkommens, welcher bis Ende November 2024 in Busan, Südkorea, finalisiert werden sollte, bietet derzeit zwei unterschiedliche Ziele zur Wahl an: das ambitionierte „Beendigung der Plastikverschmutzung“ und das weniger präzise „Schutz der menschlichen Gesundheit und der Umwelt vor Plastikverschmutzung“. Einige Länder, angeführt von den nordischen Staaten sowie Rwanda und Peru, präferieren die erste Version, während Erdölproduzenten wie Saudi-Arabien den Fokus auf Recycling und Abfallbewirtschaftung legen wollen.
Technologische Innovation als Schlüssel
Selbst wenn keine unmittelbaren konkreten Ziele für die Reduktion der Plastikproduktion festgelegt werden, würde das erste Ziel doch das Streben nach einer weltweiten Beseitigung der Plastikverschmutzung fördern. Letztlich liegt der wahre Wert beider Optionen in der Ermutigung der Industrie zur Entwicklung neuer Technologien: Sei es die Förderung biologisch abbaubarer Alternativen oder die Effizienzsteigerung von Recyclingverfahren.
Ein Beispiel aus der Vergangenheit zeigt, wie potenziell erfolgversprechend technologische Innovation sein kann: Das Montrealer Protokoll setzte ursprünglich konservative Reduktionsziele für CFCs, die jedoch durch den technologischen Fortschritt und den Wettbewerb der Firmen zügig übertroffen wurden.
In diesem Sinne wird der Globale Plastikpakt ab 2025 der Industrie ein klares Signal senden: Die Umstellung bestehender Produktionswege wird unumgänglich und markiert den Anfang vom Ende der Plastikdominanz.