- Google verschiebt Abschaffung von Drittanbieter-Cookies aufgrund von Bedenken. Stattdessen wird eine neue Auswahlmöglichkeit für Nutzer in Chrome eingeführt. Der aktualisierte Ansatz betont Schutzmaßnahmen gegen IP-Tracking und Zusammenarbeit mit Regulierungsbehörden. Die Änderungen könnten auf Bedenken der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde zurückzuführen sein. Die Entwicklungen zeigen die Herausforderungen bei der Balance zwischen Datenschutz und Geschäftsmodellen.
Google hat am Montag angekündigt, dass die ursprünglich geplante Abschaffung von Drittanbieter-Cookies verschoben wird. Diese Entscheidung ist auf Bedenken von Regulierungsbehörden, Konkurrenten und Datenschutzaktivisten zurückzuführen. Stattdessen wird Google einen neuen Weg einschlagen, der den Nutzern mehr Wahlmöglichkeiten bei der Interaktion mit Drittanbieter-Cookies bietet.
Der eigentliche Plan, Drittanbieter-Cookies zu blockieren, hätte ein Hindernis für das Remarketing dargestellt. Diese Praxis ermöglicht es Unternehmen, Ihnen basierend auf Ihrer früheren Webaktivität gezielte Werbung zu zeigen.
Neuer Ansatz zur Verbesserung der Benutzerwahl
Laut Google wird nun ein aktualisierter Ansatz vorgeschlagen, der die Wahlmöglichkeiten der Nutzer in den Vordergrund stellt. Statt Drittanbieter-Cookies abzuschaffen, wird eine neue Erfahrung in Chrome eingeführt. Diese lässt die Nutzer eine informierte Entscheidung treffen, die für ihr gesamtes Web-Browsing gilt und jederzeit angepasst werden kann. Google steht bereits im Austausch mit Regulierungsbehörden und plant, auch mit der Industrie zusammenzuarbeiten, um diesen neuen Weg zu beschreiten.
Darüber hinaus kündigte Google an, dass sie Schutzmaßnahmen gegen IP-Tracking einführen und APIs weiterhin verfügbar machen werden. Das Unternehmen betont, dass das Projekt erheblichen Einsatz verschiedener Teilnehmer erfordert und massive Auswirkungen auf den Online-Werbemarkt haben wird. Dennoch wird Chrome vorerst nicht wie Firefox und Safari standardmäßig auf die Blockierung von Drittanbieter-Cookies umstellen, obwohl die Notwendigkeit dafür anerkannt wird.
Bedeutung für den Online-Werbemarkt
Die ursprüngliche Ankündigung, Drittanbieter-Cookies bis 2024 zu blockieren, stammt aus dem Jahr 2020. Es gab sogar erste Tests im Januar 2024, bei denen 1 % der Chrome-Nutzer standardmäßig Drittanbieter-Cookies blockiert hatten. Die geänderte Haltung von Google könnte mit den Bedenken der britischen Wettbewerbs- und Marktaufsichtsbehörde zusammenhängen, dass das Projekt die eigenen Geschäfte von Google gegenüber der Konkurrenz bevorzugen könnte. Auch die Problematik mit dem Remarketing, das eine Leistungseinbuße bei der Nutzung dieser Folgewerbung offenbarte, könnte eine Rolle spielen.
Diese neuen Entwicklungen werfen ein Schlaglicht auf die komplexen Herausforderungen, mit denen Technologieunternehmen konfrontiert sind, wenn sie den Spagat zwischen Datenschutz und Geschäftsmodellen meistern müssen.