- Google hat neue Tracking-Regeln eingeführt, die Fingerprinting-Techniken auf Smart-Geräten wie Smartphones und Smart-TVs einsetzen. Google hatte 2019 Fingerprinting kritisiert, nutzt es aber seit Februar 2024 selbst, um spezifische Geräte oder Nutzer zu identifizieren. Datenschützer kritisieren die Maßnahmen als Verstoß gegen die Privatsphäre und befürchten schwer unterbindbare Verfolgung. Fingerprinting sammelt Informationen über Browser und Geräte, um personalisierte Werbung zu schalten. Es gibt zunehmenden Widerstand gegen diese Praxis, die die Balance zwischen Technologie und Privatsphäre herausfordert.
Google hat begonnen, neue Tracking-Regeln auf verschiedenen vernetzten Geräten, wie Smartphones, Konsolen und Smart-TVs, durchzusetzen. Noch 2019 bezeichnete der Technologiekonzern die Fingerprinting-Technik als “falsch”, jedoch hat er sie mittlerweile erneut eingeführt. Laut Google nutzen andere Unternehmen diese Daten ohnehin stark, und man habe am 16. Februar 2024 begonnen, diese Technik selbst einzusetzen. Dies scheint nicht beruhigender, da Fingerprinting nutzerspezifische Daten über die Hardware und Software von Geräten sammelt, womit ein spezifisches Gerät oder ein Nutzer eindeutig identifiziert werden kann.
Widerstand gegen Googles Richtlinien
Datenschützer kritisieren die neuen Regeln als “einen unverblümten Verstoß gegen die Privatsphäre der Nutzer”, wie BBC News berichtete. Diese Regeln bieten Google – und der von Google dominierten Werbebranche – die Möglichkeit, eine Form der Verfolgung zu verwenden, die sich nur schwer unterbinden lässt. Dies kommentierte Martin Thomson von Mozilla. Trotz der Bedenken behauptet Google, die “privatsphäreverbessernden Technologien” eröffnen neue Möglichkeiten für Partner, aufstrebende Plattformen erfolgreich zu nutzen, ohne die Privatsphäre der Nutzer zu beeinträchtigen.
Was ist Fingerprinting?
Diese Technik sammelt Informationen über den Browser und das Gerät des Nutzers, um ein Profil zu erstellen. Die gesammelten Daten werden verwendet, um spezifische Werbung zu schalten. Diese Werbung kann auf Faktoren wie Bildschirmgröße und Spracheinstellungen zugeschnitten werden. Da diese Informationen mit weiteren Daten wie Batteriestatus, Zeitzone und Browsertyp kombiniert werden, wird es einfacher, den Nutzer im Netz zu identifizieren. Auch wenn Google zunächst wenig Gegenwind erfuhr, regt sich nun erheblicher Widerstand gegen diese datenschutzrechtlich umstrittene Praxis. Die zunehmende Abhängigkeit von solchen erweiternden Techniken stellt die Balance zwischen innovativer Technologie und Nutzerprivatsphäre immer wieder auf die Probe.